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Wie Amazon Neukunden mit Serien ködert


Amazon Prime Video
TV-Serien spülen Geld in Amazons Kassen

Von rtr
16.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Eigenproduzierte Serien zahlen sich für Amazon aus.Vergrößern des BildesEigenproduzierte Serien zahlen sich für Amazon aus. (Quelle: Screenshot Amazon Prime Video)
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Amazon versucht mit eigenen TV-Serien, immer mehr Menschen als Stammkunden zu ködern. Das Konzept scheint aufzugehen: Zum ersten Mal liegen Zahlen zu Amazons Streamingdienst vor.

Sowohl der Einzelhandel als auch die Medienbranche schauen mit Argusaugen darauf, welche Erfolge die Expansionsstrategie von Amazon Prime bringt. Bislang waren Erkenntnisse schwierig, weil der Konzern keine Zahlen dazu veröffentlicht. Der Nachrichtenagentur Reuters gelang nun ein Einblick in interne Unterlagen.

Demnach schaffte es Amazon im Zeitraum von Ende 2014 bis Anfang 2017, mithilfe seiner Streamingangebote mehr als fünf Millionen Kunden weltweit für eine Prime-Mitgliedschaft zu gewinnen. Zudem hatte der Internetriese damals allein in den USA rund 26 Millionen Prime-Kunden, die Filme und TV-Shows schauten.

Amazon lehnte eine Stellungnahme dazu ab. Die Dokumente vergleichen Berechnungen zu 19 Amazon-Serien in puncto Kosten, Zuschauern und der Zahl von Kunden, die dadurch für eine Prime-Mitgliedschaft gewonnen wurden.

Die Strategie: Aus Zuschauern werden Einkäufer

Eine Kernstrategie des US-Giganten ist es, aus Filmzuschauern Einkäufer im Netz zu machen. Amazon-Chef Jeff Bezos hat dies 2016 auf einer Technologiekonferenz mit Blick auf den renommierten US-Filmpreis so formuliert: "Wenn wir einen Golden Globe gewinnen, hilft uns das, mehr Schuhe zu verkaufen." Videos mit eigenem oder lizenziertem Inhalt seien mit fünf Milliarden Dollar im Jahr inzwischen einer der größten Ausgabenposten bei Amazon, sagten zwei mit der Sache vertraute Personen.

Aus den Dokumenten gehen unter anderem Amazons Kalkulationen zu einzelnen Serien hervor. Demnach hatte die beliebte Science-Fiction-Serie "The Man in the High Castle" Anfang 2017 acht Millionen US-Zuschauer. Sie spielt nach einem fiktiven Sieg Nazi-Deutschlands in den von Japanern und Deutschen besetzten USA. Den Unterlagen zufolge kostete sie insgesamt 72 Millionen Dollar und köderte weltweit 1,15 Millionen neue Abonnenten.

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Laut Amazon-Berechnungen lockte die Serie damit neue Prime-Kunden zu durchschnittlichen Kosten von 63 Dollar. Dies ist deutlich weniger als die 99 Dollar, die Stammkunden in den USA pro Jahr zahlen. Prime-Mitglieder, die kostenlose und schnellere Lieferungen erhalten, kaufen zudem mehr Waren als andere Amazon-Kunden und sind auch deshalb eine wichtige Zielgruppe für den Konzern.

Jeder zweite amerikanische Haushalt soll eine Prime-Mitgliedschaft haben

Der Übersicht zufolge ist auch die Serie "The Grand Tour" lukrativ für Amazon, denn sie kostete in der ersten Staffel pro Neukunde nur rund 49 Dollar. Die Unterlagen beziehen sich auf Prime-Kunden in den USA, Deutschland, Österreich, Großbritannien und Japan.

Analysten gehen davon aus, dass mindestens 75 Millionen Kunden weltweit eine Prime-Mitgliedschaft haben. Darunter seien auch rund die Hälfte aller Haushalte in den USA. Amazon wolle nun vor allem außerhalb des Heimatmarktes neue Prime-Kunden hinzugewinnen, sagten mehrere Insider.

Verwendete Quellen
  • Reuters
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