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Amazon Marketplace: Viele Produkte werden überteuert angeboten


Preisvergleich der Verbraucherzentrale
Produkte bei Amazon Marketplace sind oft überteuert

Von t-online, str

Aktualisiert am 19.09.2019Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau sucht auf Amazon nach Kaffeemaschinen: Eine Analyse der Verbraucherzentrale NRW hat gezeigt, dass viele Produkte auf dem Marketplace zu teuer angeboten werden.Vergrößern des BildesEine Frau sucht auf Amazon nach Kaffeemaschinen: Eine Analyse der Verbraucherzentrale NRW hat gezeigt, dass viele Produkte auf dem Marketplace zu teuer angeboten werden. (Quelle: Verbraucherzentrale NRW/Hersteller-bilder)
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Viele auf dem Amazon Marketplace angebotenen Produkte sind überteuert. So lautet das Ergebnis einer Analyse der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Bei den Händlern haben die Preisunterschiede offenbar System.

Viele Online-Händler bieten ihre Produkte auf Amazon zu einem anderen Preis an als in ihrem eigenen Shop. Das ergaben Stichproben der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen unter 20 Online-Händlern, die auch auf Amazon Marketplace aktiv sind. Dabei zeigte sich, dass die Produkte auf der Plattform des Online-Handelsriesen aus den USA häufig deutlich teurer waren – insgesamt um fast ein Fünftel. Amazon-Kunden bezahlen also deutlich mehr als Käufer, die den Online-Shop des Händlers direkt aufsuchen, so die Verbraucherzentrale. Auf Amazon würden die Produkte aber dennoch gezielt als Schnäppchen beworben.

Amazon kann sich die Preisunterschiede jedoch offenbar leisten. Dabei dürfte die Bequemlichkeit und Einkaufsgewohnheiten der Kunden eine große Rolle spielen. Laut Verbraucherzentrale starten zwei von drei Verbrauchern ihre Shoppingtour auf Amazon. Mehr als die Hälfte wird auf der Plattform fündig und schließt dort den Kauf ab. Für Amazon ist das jedesmal ein Gewinn: Die Plattform streicht für jede erfolgreiche Transaktion eine Provision von 15 Prozent von den Händlern ein.

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Das könnte auch erklären, warum die Händler ihre Waren auf dem Amazon Marketplace verteuern, beziehungsweise in ihrem eigenen Shop günstiger anbieten. Auf diesem Weg reichen sie die "Amazon-Steuer" an ihre Kunden weiter. Gleichzeitig verschaffen sie durch den Preisunterschied ihrem eigenen Online-Shop einen Wettbewerbsvorteil – in der Hoffnung, die Übermacht des US-Handelsriesen zu brechen.

Dennoch lohnt es sich für die Händler, ihre Waren auch auf Amazon Marketplace anzubieten. Dort werden sie von vielen Kunden gesehen und oft genug auch ohne weiteren Preisvergleich gekauft. Das sei jedoch ein großer Fehler, warnen die Verbraucherschützer.

Von 100 Artikel sind 98 im Händler-Shop günstiger

Für ihre Analyse verglichen die Experten die Preise von 100 Artikeln, die zeitgleich auf dem Amazon Marketplace und in diversen anderen Online-Shops angeboten wurden – mit verblüffendem Ergebnis: In gerade einmal zwei Fällen war das Produkt auf Amazon günstiger zu haben. Dabei wurden die Artikel auf der Plattform intensiv beworben und mit Labeln wie "Bestseller Nr. 1" oder "Amazon's Choice" gekennzeichnet. Das suggeriert, dass das Produkt hier besonders preisgünstig angeboten werde, kritisieren die Verbraucherschützer. In Wirklichkeit betrug der Gesamtpreis inklusive Versandkosten auf Amazon Marketplace für alle 100 Artikel 18 Prozent mehr als im Händler-Shop.

Besonders krass waren die Preisunterschiede bei einem Kaffeeautomaten, der vom Händler für 673 Euro verkauft wurde. Auf Amazon sollten die Kunden hingegen 840 Euro bezahlen, für das gleiche Produkt vom gleichen Anbieter. Auch für Lego-Spielzeug stellten die Verbraucherschützer bei einem Händler einen Preisunterschied von nahezu 181 Euro fest.

Die Beispiele zeigen: Auch wenn Händler bei Amazon "Bestpreise" ausrufen, lohnt sich ein Preisvergleich. "Wenn die Entscheidung für ein Produkt gefallen ist, legen sie auf dem Weg zum 'Jetzt-kaufen'-Button einen Zwischenstopp ein: bei mindestens einer Preissuchmaschine", rät die Verbraucherzentrale. Was Sie im Umgang mit Preissuchmaschinen beachten sollten, erfahren Sie hier.

Auf Anfrage von t-online.de äußert sich Amazon wie folgt zu dem Thema: " Wir arbeiten jeden Tag hart daran, unseren Kunden niedrige Preise, eine große Auswahl und schnelle Lieferung zu bieten. Unsere Verkaufspartner legen ihre Produktpreise in unserem Store selbständig fest. Wir bieten ihnen Hilfsmittel, um sicherzustellen, dass diese Preise konkurrenzfähig sind."

Die Kritik der Verbraucherzentrale richtet sich in erster Linie gegen die Online-Händler, die ihre Produkte auf Amazon verteuern. Sie nennt in ihrem Bericht aber keine Namen.

Update: Der Text wurde mit einer Stellungnahme von Amazon ergänzt.

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