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Wegen hoher Internet-Auslastung: Blockiert die Schweiz Netflix und Amazon?


Im Notfall
Schweiz erwägt, Netflix und Co. zu blockieren

Von dpa, t-online, avr

Aktualisiert am 19.03.2020Lesedauer: 2 Min.
Das Netflix-Logo auf einem Smartphone (Symbolbild): In der Schweiz erwägt die Regierung, Streamingdienste zu blockieren.Vergrößern des BildesDas Netflix-Logo auf einem Smartphone (Symbolbild): In der Schweiz erwägt die Regierung, Streamingdienste zu blockieren. (Quelle: ZUMA Press/Filip Radwanski/imago-images-bilder)
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In Zeiten der Corona-Krise gilt es, lieber zuhause zu bleiben – auch in der Schweiz. Doch dort droht dem Netz eine Überlastung. Die Regierung erwägt darum nun drastische Schritte.

Die Schweizer Datennetze sind in Coronavirus-Zeiten unter Druck: Weil Schulen geschlossen sind und viele Menschen zuhause bleiben und Medien und Streamingdienste wie Netflix und Amazon konsumieren, komme es zu "punktuellen Überlastungen". Das meldeten die größten Anbieter Swisscom und Sunrise.

Als Reaktion rief die Regierung die Menschen auf, weniger Videos zu streamen. Notfalls könne man solche Dienste blockieren. Zuerst hatte die "Neue Zürcher Zeitung" darüber berichtet.

Regierung fordert auf, weniger zu streamen

Aus dem Schweizer Kommunikationsministerium hieß es dazu: "Der Bundesrat fordert dazu auf, die Dienste zurückhaltend zu nutzen, wozu insbesondere datenintensive Dienste wie die Übertragung von Video-Dateien gehören", so eine Sprecherin. "So bleiben genügend Ressourcen für die wichtigen Dienste frei. Sollten gravierende Engpässe entstehen, hat der Bund die Möglichkeit, nicht versorgungsrelevante Dienste einzuschränken oder zu blockieren."

Die relevanten Dienste sind nach Angaben einer Sprecherin etwa Sprachtelefondienst und der Zugang zu den Notrufdiensten. Die Telearbeit von Hunderttausenden Angestellten belaste die Systeme kaum, hieß es. Sie machten einen tiefen einstelligen Prozentbereich aus.

Auch Internetknoten weist auf hohes Datenvolumen hin

Tatsächlich kommt es weltweit zu einem Anstieg des Datenverkehrs. Das hat der Betreiber von DE-CIX, des weltweit größten Internetknotenpunktes in Frankfurt am Main am Mittwoch mitgeteilt. So habe sich der durchschnittliche Datenverkehr seit vergangenem Mittwoch um 10 Prozent erhöht, schreibt DE-CIX.

"Im Vergleich zu den vergangenen Wochen gab es auch einen signifikanten Anstieg des Videokonferenzverkehrs – wie beispielsweise Skype, Teams und WebEx – um etwa 50%, zudem wurde auch eine steigende Anzahl von VPN-Nutzern registriert", so DE-Cix. "Darüber hinaus wurde seit Freitag auch eine Zunahme von etwa 25% bei Online- und Cloud-Gaming verzeichnet, ebenso erhöhte sich der Datenverkehr bei der Nutzung von Social-Media-Plattformen erheblich."

Internet in Deutschland soll stabil sein

In Deutschland gibt es bisher keine Hinweise darauf, dass der Datenverkehr eingeschränkt werden könnte. So habe die Deutsche Telekom keinen "nennenswerten Anstieg des Datenverkehrs" verzeichnet, schreibt ein Sprecher am Montag. "Wir haben unsere Notfall- und Pandemiepläne schon im Januar aktiviert und sind bestmöglich vorbereitet."

Eine Sprecherin von 1&1 wies darauf hin, dass das Unternehmen in ihrem Netz "eine starke zusätzliche Nutzung von Internet- und Datendiensten" festgestellt habe – vermutlich wegen der Zunahme von Heimarbeit. "Bisher gibt es aber noch keine Beeinträchtigungen oder Ausfälle von Internetdiensten, die auf das erhöhte Nutzeraufkommen zurückzuführen sind."

Auch DE-CIX gab am Montag Entwarnung: "Eine physische Grenze für die Datenrate am DE-CIX gibt es praktisch nicht", schreibt Unternehmenssprecher Carsten Titt. "Selbst wenn alle Firmen Europas ausschließlich Homeoffice betreiben würden und nebenher noch die Fußball-EM übertragen wird, kann der DE-CIX die notwendigen Bandbreiten für reibungslose Interconnection bereitstellen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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