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CES-Premiere: Samsung zeigt seine neue OLED-Killer-Technologie


Samsung zeigt seine neue OLED-Killer-Technologie

Von t-online, jnm

Aktualisiert am 07.01.2021Lesedauer: 4 Min.
Ein TV mit Neo-QLED-Technologie: Samsung zeigt sein aktuelles Line-Up zur CESVergrößern des BildesEin TV mit Neo-QLED-Technologie: Samsung zeigt sein aktuelles Line-Up zur CES (Quelle: Samsung)
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Der Koreanische Technologie-Riese Samsung hat im Vorfeld der Technik-Messe CES seine TV-Highlights vorgestellt. Die neue Neo-QLED-Technik dürfte die Bildqualität der Geräte erheblich verbessern.

In einer rein digitalen "First Look"-Präsentation hat Samsung im Vorfeld der in der kommenden Woche stattfindenden Elektronikmesse CES die Highlights seiner neuen Geräte-Serie gezeigt. Star der diesjährigen Oberklasse-TV-Geräte ist der breite Einsatz von Mini LEDs als Hintergrundbeleuchtung.

Neo QLED: LED-Hintergrundbeleuchtung im Overdrive

Die wohl wichtigste Neuerung bei Samsung heißt Neo QLED. Damit beschreibt Samsung eine neue Hintergrundbeleuchtung seiner LCD-Schirme. Zum Verständnis: Höherwertige LCD-Fernseher verfügen schon heute über ein sogenanntes Full-Array-Backlight. Das bedeutet, dass einzelne Zonen des Bilds – passend zum Bildinhalt – stärker oder weniger stark hinterleuchtet werden können. Dadurch wird der Bildkontrast deutlich verbessert – dunkle Passagen sehen etwa schwärzer aus, helle leuchten mehr.

Doch während ein 4K- oder gar 8K-Fernseher viele Millionen einzelne Pixel anzeigt, bestehen die Full-Array-Backlights bestenfalls nur aus mehreren hundert LEDs. Das führt zu einem Effekt namens Blooming: Gut zu sehen ist das etwa bei hellen Untertiteln auf dunklem Hintergrund. Da der Text meist schmaler ist, als die Beleuchtungszonen dahinter, wird der dunkle Bildbereich um die Schrift weiträumig von einem helleren Schimmer umgeben. Bildinhalte mit starken Bildkontrasten sehen dann deutlich verwaschener aus. Insgesamt schmälert das den Bildeindruck in solchen Situationen deutlich.

Neo QLED setzt hier auf viele tausend Mini-LEDs für die Hintergrundbeleuchtung. Samsung erklärt, dass sie nur ein Vierzigstel so groß seien, wie klassische LEDs. Dadurch wird die Hintergrundbeleuchtung deutlich feinkörniger und das Bild kontrastreicher. Wie viele Mini-LEDs Samsung einsetzt, wurde bei der Präsentation nicht verraten. Die einzelnen Mini-LEDs seien dabei zwar nicht so leuchtstark, wie bisher eingesetzte konventionelle LEDs doch durch die hohe Zahl der Leuchtelemente böten die neuen TV-Geräte insgesamt nicht nur eine differenziertere sondern auch eine in der Spitze hellere Ausleuchtung.

Vorerst werden nur die Top-Geräte mit der neuen Technologie ausgestattet, dabei soll es sich um die 8K-Geräte QN900A und QN800A, sowie die 4K-TVs QN95A und QN90A handeln. Die entsprechenden Vorjahresgeräte kosteten zwischen 3000 und 12000 Euro – in dieser Region dürften sich die neuen TVs auch bewegen.

Auch LG und TCL haben bereits vergleichbare Technologien angekündigt. LG veröffentlichte vor wenigen Tagen eine Pressemitteilung und kündigte darin den 86-Zoll 8K QNED TV an. Das ist LGs Spitzenmodell in diesem Jahr. Er soll 30.000 Mini LEDs für die Hintergrundbeleuchtung nutzen und damit 2500 Dimmzonen erzeugen können. Ob sich die die Neo-QLED-Geräte in einem ähnlichen Bereich bewegen, wollte Samsung auf Nachfrage nicht kommentieren. Es hieß nur, dass man nun eine erheblich höhere Zahl von Beleuchtungszonen bieten könne als die 400 Zonen der bisherigen Top-Geräte.

Neo QLED holt gegenüber OLED auf

Ganz klar: Neo QLED ist ein Zwischenschritt – denn die viel wichtigere Innovation bleibt Micro LED. Doch die ist derzeit für den Massenmarkt viel zu teuer. Neo QLED verringert im Bereich Kontrast und Schwarzwert aber den Abstand zu OLED. Den in Bezug auf Kontrast und Schwarzwert ist die OLED-Technologie im Vergleich zur LCD-Technik noch immer führend.

Bei LCDs – und dazu zählen alle Samsung-TVs – werden die einzelnen Bildpunkte durch eine Filterschicht erzeugt. Das notwendige Licht kommt von zusätzlichen Leuchtmitteln hinter dem LCD-Filter. Soll ein Bildpunkt schwarz erscheinen, blockiert der Filter das hindurchleuchtende Licht komplett. Zu 100 Prozent gelingt das aber nicht, sodass ein tatsächliches Schwarz nicht erzeugt werden kann. Bei OLED leuchten die einzelnen Bildpunkte selbst. Soll ein Pixel schwarz erscheinen, wird es schlicht abgeschaltet und ist dann auch wirklich schwarz. Im Ergebnis sind Bildkontrast und Schwarzwerte erheblich besser. OLED hat aber auch Nachteile: So bieten die OLEDs eine deutlich geringere Spitzenhelligkeit und bergen zudem das Risiko von Einbrenneffekten, Zudem lässt die Leuchtstärke der Bildpunkte mit der Zeit nach. Gerade bei Tageslicht geraten OLED-Geräte gegenüber den leuchtstarken LCD-Topgeräten ins Hintertreffen. Sicher, auch Neo QLEDs werden prinzipiell noch die selben Probleme mit Schwarzwert und Blooming haben – aber vermutlich deutlich weniger sichtbar. Ob Samsung im Alltag bei Kontrast und Schwarzwerten wenigstens subjektiv zu OLED aufschließen kann, müssen aber Vergleichstests zeigen.

Micro LED soll bei Privatanwendern ankommen

Doch die echte OLED-Killertechnologie ist nach wie vor Micro LED. Sie hat Samsung 2018 erstmals mit "The Wall" vorgestellt, einer TV-Wand mit 146 Zoll (3,7 Meter) Bilddiagonale. Ähnlich wie bei OLED leuchten hier die LEDs selbst. Sie haben allerdings nicht die Nachteile der OLED-Technologie und können modular aus Handtellergroßen Modulen in beliebigen Formaten zusammengesetzt werden. Die 2018 und 2019 gezeigten Modelle waren zwar schon vereinzelt erhältlich, nicht aber im Handel. Die Riesendisplays mussten von Fachleuchten montiert werden und sollen etwa 450.000 Euro gekostet haben.

In diesem Jahr werden erste Micro LED Geräte fertig montiert in den Formaten 110 Zoll (2,5 Meter) und 99 Zoll (2,5 Meter) erhältlich sein – allerdings trotz der Größe nur mit 4K-Auflösung. Bei Anlieferung seien die riesigen TVs aber in der Mitte mit einem Scharnier gefaltet, damit die Geräte überhaupt durch die Tür passen.

Im Herbst sollen noch weitere Größen etwa im Bereich zwischen 70 und 90 Zoll erscheinen, erklärte ein Samsungmitarbeiter. Diese seien schon deutlich erschwinglicher als "The Wall", erklärte Samsung. Wirklich günstig werden sie allerdings trotzdem nicht. Die Preise würden sich im höheren fünfstelligen Eurobereich bewegen, so Samsung.

Ein bisschen mehr Nachhaltigkeit

Auch die Umwelt ist Samsung in diesem Jahr ein Anliegen. Vor allem zwei Maßnahmen sollen das zeigen: Künftig werden die Kartons der TV-Geräte nicht mehr farbig bedruckt, Außerdem soll es verschiedene "Upcycling"-Anleitungen geben. So könne man sich aus den TV-Kartons dann ein kleines Regal oder ein Schaukelpferd basteln.

Eine zweite Maßnahme ist, dass die 2021er-TV-Geräte mit einer neuen Fernbedienung ausgeliefert werden. Die bestehe nicht nur zu 24 Prozent aus recyceltem Kunststoff, sie hat auch einen Akku, der über eingebaute Solarzellen aufgeladen wird. Dafür soll sogar die Energie von vergleichsweise schwacher Innenraumbeleuchtung ausreichen. Falls es mal doch zu dunkel ist, könne man aber auch per USB-Kabel aufladen.

Verwendete Quellen
  • Samsung "First Look"-Videostream
  • Eigene Recherche
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