Zwei clevere Alternativen zu WhatsApp
WhatsApp hat seine AGB geΓ€ndert: Der Messaging-Dienst kann jetzt umfangreiche Daten an den Mutterkonzern
Die Downloads von Threema haben sich seit der AnkΓΌndigung der Datenweitergabe an Facebook verdreifacht. Der Instant-Messenger aus der Schweiz erlebte schon einmal einen Boom, als Facebook im SpΓ€tsommer 2014 WhatsApp fΓΌr 17 Milliarden Euro ΓΌbernahm. Gleich gut nachgefragt ist Signal, eine vom Geheimdienst-Insider Edward Snowden empfohlene SMS-App.
Was kΓΆnnen die WhatsApp-Alternativen?
Mit einer Kurznachrichten-App wie Threema oder Signal kΓΆnnen Nutzer ganz wie bei WhatsApp Texte, Bilder und Videos an einzelne Kontakte aber auch Gruppen senden. Auch Emoticons werden vom jeweiligen Betriebssystem genutzt und kΓΆnnen entsprechend verschickt werden.
StandardmΓ€Γig ΓΌbertragen beide Instant-Messenger Nachrichten ΓΌber die Datenverbindung zu anderen Nutzern derselben App. Dabei fallen keine Kosten fΓΌr SMS-Dienste an.
Kann ich mit Threema auch telefonieren?
Nein. Threema ist bisher als reiner Messaging-Dienst konzipiert. Eine Anruffunktion, die WhatsApp mittlerweile in seine App eingebaut hat, gibt es nicht. Wer auch per WLAN telefonieren mΓΆchten, sollte auf eine Messaging-App wie Signal zurΓΌckgreifen.
Mit Signal lassen sich neben verschlΓΌsselten Textnachrichten auch TelefongesprΓ€che ΓΌber Internetverbindungen fΓΌhrt, auch das unverschlΓΌsselte Senden und Empfangen von SMS und MMS ist mΓΆglich. Die von der Gegenseite verwendete App spielt dabei keine Rolle.
Wie sicher sind Threema und Signal?
Threema und Signal bieten eine Ende-zu-Ende-VerschlΓΌsselung. Ein Nachricht wird vor dem Versenden auf dem GerΓ€t des Absenders verschlΓΌsselt und erst auf dem GerΓ€t des EmpfΓ€ngers wieder entschlΓΌsselt. "Unterwegs" kann also niemand mitlesen.
Sind Threema oder Signal schwierig zu bedienen?
Nein. Die Sicherheitsanforderungen verlangen von den Nutzern nur minimalen Einsatz. Wer Threema nutzen mΓΆchte, muss beim ersten Start der App einen privaten und einen ΓΆffentlichen SicherheitsschlΓΌssel erstellen. DafΓΌr reichen ein paar mehr oder weniger zufΓ€llige Wischgesten auf dem Touchscreen aus.
Signal generiert aus der Telefonnummer des Smartphones einen digitalen SchlΓΌssel, der zur Codierung der Daten dient. Γhnlich wie der QR-Code bei Threema dient ein Barcode als zusΓ€tzliche Identifizierung zwischen zwei Nutzern, wenn diese sich direkt treffen. Der private SchlΓΌssel verbleibt stets auf dem GerΓ€t seines Besitzers.
Wo werden meine Daten gespeichert?
Threema wurde von dem Schweizer Manuel Kasper entwickelt, und der Sitz der Threema GmbH ist in der Schweiz. Auch alle Daten, die Nutzer ΓΌber die App senden, werden laut Threema in der Schweiz gespeichert. Und da diese verschlΓΌsselt sind, kΓΆnnen sogar die Server-Betreiber selbst die Daten nicht lesen.
Signal wurde von Open Whisper Systems in den USA entwickelt. Die Anwendung legt die versendeten Nachrichten in einer verschlΓΌsselten Datenbank auf dem BenutzergerΓ€t ab, falls vom Nutzer die Verwendung eines Passworts aktiviert wurde. Γberdies sind alle Kommunikationsdaten verschlΓΌsselt.
Was kosten Threema und Signal?
FΓΌr iOS-GerΓ€te kostet der Kurznachrichtendienst Threema einmalig 2,99 Euro. Die App fΓΌr Windows Phone kostet 1,99 Euro und die Version fΓΌr Android-Smartphones 2,49 Euro. Eine Version fΓΌr Amazon-Fire-OS-App gibt es ebenfalls. Es fallen keine jΓ€hrlichen NutzergebΓΌhren an. Vorteil: Die verschlΓΌsselten Daten bleiben in Europa.
Die Messenger-App Signal ist kostenlos nur fΓΌr iOS und Android erhΓ€ltlich. Der Quellcode der Anwendung ist Open Source, also fΓΌr jeden Programmierer einsehbar. Der Haken: FΓΌr die Nutzung wird eine Telefonnummer benΓΆtigt. Auch liegen die verschlΓΌsselten Kommunikationsdaten und Nachrichten auf Servern, die auΓerhalb von Europa stehen.