Sexuelle BelÀstigung im Internet: Land plant Haftstrafen
Sexuelle BelĂ€stigung â auch im Internet ist sie allgegenwĂ€rtig. Und bleibt allzu hĂ€ufig ungestraft. Ein Land will nun seine Gesetze verschĂ€rfen und droht TĂ€tern sogar mit einer Haftstrafe.
Finnland will das unaufgeforderte Verschicken von Penis-Bildern und anderen expliziten Fotos mit bis zu sechs Monaten Haft bestrafen. Der Gesetzentwurf zu den "dick pics", auch bekannt als "cyber-flashing", solle nÀchstes Jahr dem Parlament vorgelegt werden, sagte ein Sprecher des Justizministeriums.
Die Definition von sexueller BelĂ€stigung soll demnach erweitert werden und kĂŒnftig auch "verbale BelĂ€stigung, BelĂ€stigung durch Bilder oder Nachrichten, das Fotografieren von anderen oder durch SelbstentblöĂung" umfassen. Das StrafmaĂ reicht von einer GeldbuĂe bis hin zur Haft.
Derzeit setzt der Tatbestand der sexuellen BelĂ€stigung nach finnischem Recht BerĂŒhrungen voraus. Das Verschicken unerwĂŒnschter sexueller Bilder kann unter UmstĂ€nden nach dem Gesetz zur Diffamierung strafrechtlich geahndet werden, dabei wird jedoch die sexuelle Dimension vernachlĂ€ssigt.
Jede dritte junge Frau betroffen
Studien zufolge ist sexuelle BelÀstigung im Internet weit verbreitet. Eine Umfrage der Kinderrechtsorganisation Plan International aus diesem Jahr ergab, dass 51 Prozent der 14.000 weltweit befragten MÀdchen und jungen Frauen im Internet sexuell belÀstigt wurden. Etwa 35 Prozent der 15- bis 25-JÀhrigen erhielten demnach "sexuelle oder explizite Fotos oder Bilder".