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Studie: Social Bots können Nutzer zum Schweigen bringen


Diskussionen im Netz
Studie: Social Bots können Nutzer zum Schweigen bringen

Von dpa, t-online, avr

Aktualisiert am 13.02.2019Lesedauer: 2 Min.
Studie zeigt: Schon eine geringe Anzahl sogenannter Social Bots in einem sozialen Netzwerk kann genügen, um die Stimmung zu lenken. (Symbolbild)Vergrößern des BildesStudie zeigt: Schon eine geringe Anzahl sogenannter Social Bots in einem sozialen Netzwerk kann genügen, um die Stimmung zu lenken. (Symbolbild) (Quelle: ZUMA Press/imago-images-bilder)
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Eine Studie zeigt: Bereits wenige Social Bots genügen und Nutzer von Social Media halten sich mit ihrer Meinung in Diskussionen zurück. Das kann gefährlich sein.

Schon eine geringe Anzahl sogenannter Social Bots in einem sozialen Netzwerk kann genügen, um die Stimmung zu lenken. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Universität Duisburg-Essen in einer Studie.

Dafür haben die Wissenschaftler ein Netzwerk mit 1.000 virtuellen Akteuren simuliert und angenommen, dass die Meinungen zu einem Thema zur einen Hälfte positiv und zur anderen negativ verteilt sind.

Social Bots sollen Meinung beeinflussen können

Ohne die Software-Roboter im Spiel gewann in der Hälfte der Fälle eine Seite die Oberhand. Aber bereits eine geringe Anzahl von zwei bis vier Prozent Bots genügte, um Nutzer in einer kontroversen Diskussion dazu zu bringen, mit ihrer Meinung hinter dem Berg zu halten, fanden die Forscher heraus. So steige die Wahrscheinlichkeit von 50 auf 66 Prozent, dass sich die von Social Bots unterstützte Meinung durchsetzt und das Stimmungsbild verfälscht.

Die Forscher schließen daraus, dass Bots in der Lage sind, das bekannte Phänomen der Schweigespirale auszulösen. Das bedeutet, dass Menschen sich weniger trauen, ihre Meinung zu vertreten, wenn sie sich damit in der Minderheit wähnen.

Mitentscheidend dafür, wie erfolgreich die Programmierer von Social Bots Einfluss nehmen können, seien drei Faktoren: die Anzahl der Verbindungen zwischen den Nutzern, die Platzierung der Bots zentral im oder am Rand des Netzwerks sowie die Qualität ihrer Programmierung. Je menschenähnlicher sie agieren, desto mehr Erfolg hätten die Bots. Allerdings seien sie noch nicht so vollkommen, dass man sie nicht enttarnen könnte.

Kritik von KI-Experten

Der Forscher und KI-Experte Florian Gallwitz kritisiert die Untersuchung in einem Tweet als "hypothetische Simulationsstudie".

Er schreibt: "Rein hypothetische Simulationsstudie, die auf 19 Seiten weder Belege für die Existenz von "Social Bots" noch für deren Wirkung benötigt oder präsentiert. Dieser Forschungszweig kommt ohne eine Verankerung in der Realität aus."

Frühere Social-Bot-Analyse auch in der Kritik

Im Ende 2018 erntete eine Analyse über Social Bots Kritik: Die Firma Botswatch behauptete, dass 28 Prozent der Tweets zum UN-Migrationspakt von Social Bots stammen. Dazu habe das Unternehmen nach eigenen Angaben 800.000 Tweets ausgewertet.

Das Problem an der Sache: Botswatch veröffentlichte damals weder eine Studie, noch die Methodik. Außenstehende konnten darum nicht beurteilen, ob die Erhebung wissenschaftlich korrekt durchgeführt wurde. Das kritisierte unter anderem der Analyst Luca Hammer gegenüber "Meedia". Unter anderem wurde bemängelt, dass Botswatch nach eigenen Angaben ein Computerprogramm nutzt, das Bots automatisch erkennen sollte. Dabei bestand die Gefahr, dass das Programm auch normale Accounts als Bots erkennt.

Botswatch erklärte damals, dass auch Analysten die Daten auswerteten. Zudem basiere der Botindex auf Kriterien der Oxford University. Diese legen fest, dass ein Account als Bot gewertet wird, wenn er mehr als 50 Tweets am Tag veröffentlicht. Die fehlende Studie und Methodik begründete Botswatch als "Geschäftsgeheimnis".

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