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Abzocke im Internet: Die schlimmsten Abofallen


Sicherheit
Abzocker im Netz: Die schwarze Liste der Internet-Fallen

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Aktualisiert am 02.02.2012Lesedauer: 3 Min.
Web-Abzocke boomt - Kostenfallen im Internet und wie Sie sich schützen.Vergrößern des BildesWeb-Abzocke boomt - Kostenfallen im Internet und wie Sie sich schützen. (Quelle: T-Online-bilder)
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Computer-Nutzer werden im Internet verführt, belogen und betrogen – wenn sie nicht aufpassen. Ob Fabrikverkäufe, Software-Downloads, Wohnungsanzeigen oder Gewinnspiel-Anmeldungen: Der Einfallsreichtum der Anbieter nimmt kein Ende. Hinter scheinbar kostenlosen Seiten, lukrativen Gewinnen oder Kleinanzeigen stecken im Kleingedruckten oft teure Dienste oder Abonnements mit mehrjähriger Laufzeit.

Obwohl die deutsche Rechtsprechung versteckte Preisangaben auf Internetseiten als gewerbsmäßigen Betrug einstuft, blüht die Abo-Abzocke im Internet weiter: Intelligenztests, Outlet-Store-Listen, diverse Dienste vom Routenplaner bis zu Cocktail-Rezepten, gern kombiniert mit vollmundigen Gewinnversprechen. Die Akteure dieser Webdienste sind unseriöse Geschäftemacher, die mehrere Seiten unterhalten, oder Scheinfirmen, die im Ausland sitzen und dort von deutschen Gerichten nicht belangt werden können. Der Trick ist immer der selbe: Ohne Registrierung geht nichts, und wer tatsächlich seine Adressdaten eingibt, bekommt schnell per Post eine saftige Rechnung präsentiert.

Zwei Jahre lang zahlen

Ein Beispiel ist profiwin.de, eine Gewinnspielseite, die den Nutzer bei über 200 kostenlosen Gewinnspielen anmeldet. Nur im Kleingedruckten ist zu lesen, dass dieser Service fünf Euro pro Monat kostet und 12 Monate im Voraus zu bezahlen sind. Wer Cocktail-Rezepte für seine nächste Party sucht, sollte die Finger von der Seite cocktails-rezepte.de lassen. Denn wer sich hier registriert und die geschickt verschleierten Kostenhinweise übersieht, darf zwei Jahre lang eine jährliche Nutzerpauschale von 96 Euro zahlen. Auch hier wird der Gesamtbetrag von 192 Euro sofort komplett fällig.

Viel Geld für wenig Leistung

Typisch für solche Abofallen: Was der Kunde als Gegenleistung erhält, ist meist mehr als dürftig. Besonders dreiste Vertreter verlangen Geld für Downloads, die auf seriösen Seiten völlig kostenlos zu bekommen sind. Als vermeintlicher Mehrwert gegenüber kostenlosen Download-Datenbanken müssen dann "redaktionell aufbereitete Inhalte" herhalten, wie etwa bei top-of-software.de. Auch wer einfach nur den Adobe Flash Player 10 herunterladen will, muss zahlen. Dass er das Programm auch gratis direkt beim Hersteller Adobe bekommt, erfährt der Nutzer aber nicht.

Eben noch da und schon wieder weg

Betreiber wie die Content Services Ltd., Paid Content GmbH oder die Internet Service AG stehen seit längerem im Visier der Verbraucherzentralen. Vor Gericht haben die Verbraucherschützer mehrfach Erfolge erzielt, bis hin zur Einstellung des Angebots. Erst im Oktober 2011 entschied das Landgericht Landshut gegen den Abo-Anbieter mitfahrtentrale-24.de. Die Betreiber müssen nun viel deutlicher auf die Kosten – 132 Euro für zwei Jahre im Voraus – hinweisen. Bislang hat sich aber nichts getan, die Kosten verstecken sich weiter tief in den AGB.

Leider zeigt sich die Branche äußerst kreativ und umtriebig. Immer neue Abofallen sprießen wie Pilze aus dem Boden und werden ebenso schnell wieder eingestampft, um kurze Zeit später unter leicht verändertem Namen wieder aufzuerstehen. Auf plötzliche Betreiberwechsel sind eine beliebte Masche, um die juristische Verfolgung zu erschweren – so geschehen etwa im April 2011 im Fall von top-of-software.de. Die Verbraucherzentrale Hamburg bietet dennoch eine Liste mit den wichtigsten Abofallen zum Download an. Dort ist unter anderem zu lesen, ob bereits ein Ermittlungsverfahren gegen die Betreiber läuft.

So tappen Sie nicht in die Abofalle

Gesunder Menschenverstand ist Ihr bester Schutz. Reagieren Sie vorsichtig, wenn jemand persönliche Angaben verlangt. Vergewissern Sie sich, welchem Zweck es dient und wer diese Informationen verlangt. Dazu reicht ein Blick in die AGB, die seriöse Seitenbetreiber gut sichtbar direkt auf der Startseite des Angebots verlinken. Auch die Browser-Erweiterung WOT (Web of Trust) hilft zuverlässig, dubiose Seiten zu umschiffen. Die Software ist kostenlos und steht in Versionen für Firefox und den Internet Explorer zur Verfügung. Das Tool kennzeichnet Links und auch Google-Ergebnisse mit Ampelfarben, die signalisieren, ob eine Internetseite vertrauenswürdig ist oder nicht. Die Einstufungen basieren auf der Rückmeldung einer großen weltweiten Nutzerschaft. Sollten Sie trotzdem mal Opfer einer Abofalle geworden sein, helfen die Beratungsstellen der Verbraucherzentralen. Grundsätzlich raten Verbraucherschützer, sich nicht einschüchtern zu lassen. Wenn der Anbieter die Kosten für seinen Dienst tief in den AGB oder kaum lesbar in winziger Schrift versteckt, sei ein Vertrag nicht zustande gekommen und es bestehe keine Pflicht zu zahlen. Die Verbraucherzentrale NRW bietet daher einen Musterbrief zur Abwendung unberechtigter Forderungen an.

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