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Google zensiert Satire-Magazin "Titanic"


Provokante Titelblätter
Google zensiert Satire-Magazin "Titanic"

Von t-online, avr

15.02.2021Lesedauer: 2 Min.
Der Stand des "Titanic"-Magazins auf der Frankfurter Buchmesse 2007 (Symbolbild): Google hat die Zeitschrift aufgefordert, Cover zu löschen.Vergrößern des BildesDer Stand des "Titanic"-Magazins auf der Frankfurter Buchmesse 2007 (Symbolbild): Google hat die Zeitschrift aufgefordert, Cover zu löschen. (Quelle: Marc Schüler/imago-images-bilder)
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Das Satire-Magazin "Titanic" macht immer wieder mit provokanten Titelblättern auf sich aufmerksam. Wegen so einem hat Google vor kurzem die Heft-App aus seinem Play Store entfernt. Nun kündigt die "Titanic" an, wie sie weiter verfahren wird.

Das Satire-Magazin "Titanic" wird seine Heft-App aus dem Google Play Store entfernen. Der Grund: Google hat die Zeitschrift aufgefordert, Covers mehrere Ausgaben zu löschen. Das verkündete das Magazin in einer Pressemitteilung.

Bereits vor Erscheinen der Februar-Ausgabe hatte Google die App der "Titanic" aus dem Play Store gesperrt. Grund dafür sei laut der Pressemeldung das Cover der Dezember-Ausgabe gewesen: Das zeigt Papst Franziskus mit entblößtem Hintern, in dem ein Kreuz steckt. Dahinter steht Jesus mit freiem Unterkörper und sagt: "Denkst du wieder an IHN?"

Gelöscht wegen Obszönität

Laut der "Titanic" habe Google als Löschgrund "profanity" (Obszönität) angegeben. Auf Nachfrage des Nachrichtenmagazins "Spiegel" sagt Google, dass die "Titanic" die Anstandsregeln verletzt habe. Auf Anfrage von t-online erklärt "Titanic"-Chefredakteur Moritz Hürtgen, dass sein Magazin Google damals zwar angeboten habe, das Jesus-Glied mit einem schwarzen Balken zu bedecken – doch für Google sei das keine Option gewesen.

Mittlerweile beanstandet das Unternehmen auch zwei weitere Cover aus den Jahren 2018 und 2019. Beide zeigen ein Mann und eine Frau beim Sex in verschiedenen Stellungen. Das Cover aus dem Jahr 2019 soll darstellen, wie sich Lehrer ihre freien Freitage nutzen, während Schüler für mehr Klimaschutz demonstrieren. Das Bild von 2019 ist mit den Worten "Deutschland im Groko-Glück" untertitelt.

Abonnenten erhalten Ersatz

Chefredakteur Hürtgen kommentiert in der Pressemitteilung der "Titanic" das Thema so: "Titanic wird sich nicht selbst zensieren, um dem verkniffenen Humor von Monopolwichsern in San Fernando Valley, äh: Silicon Valley gerecht zu werden."

Auf Anfrage von t-online sagt Hürtgen, dass die "Titanic" bei Google angefragt habe, ob sie ihre App nicht als "Ab 18" kennzeichnen können. Doch das schien auch keine Option zu sein. "Unter diesem Umständen ist Google keine Plattform für uns", sagt Hürtgen.

Wer die "Titanic" über den Play Store aufrufen möchte, soll sich bei der Redaktion des Magazins melden, schreibt die "Titanic" in ihrer Pressemitteilung. Betroffene erhalten "unbürokratisch" eine Print- oder PDF-Ausgabe der Zeitschrift.

Verwendete Quellen
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