Finanzen erklärt Wie kann ich erspartes Bargeld nachweisen?

Möchten Sie Bargeld auf Ihr Konto einzahlen, kann ein Nachweis nötig sein. Wie funktioniert das bei Erspartem?
Ab Summen von über 10.000 Euro müssen Sie bei Einzahlungen aufs Konto nachweisen, woher das Bargeld stammt. Das dient der Verhinderung von Geldwäsche. Aber wie weisen Sie das nach, wenn das Geld über die Jahre zusammengespart wurde? Wir verraten es Ihnen.
Was ist ein Herkunftsnachweis für Bargeld?
Sobald Sie mehr als 10.000 Euro auf Ihr Konto einzahlen wollen, fordert die Bafin einen Nachweis von Ihnen. Wenn das Geld aus einem Barverkauf stammt, eignet sich z. B. die Quittung. Gleiches gilt, wenn Sie das Geld von einem Sparbuch abgehoben haben und der Auszahlungsnachweis vorliegt. Wenn Sie über viele Jahre hinweg Bargeld angespart haben, wird es schwieriger.
Auch dieses Geld muss eine Herkunft haben. Das können Bargeldabhebungen aus der Vergangenheit sein oder auch Schenkungen von anderen Personen. Für all das gibt es Nachweise. Wurden Sie von einer anderen Person beschenkt, lassen Sie es sich schriftlich quittieren. Das ist bei höheren Summen ohnehin sinnvoll. Haben Sie das Geld über die Jahre hinweg ausgezahlt, dient Ihr Kontoauszug als Nachweis.
Jeder ausgezahlte Geldschein ist registriert. Die Bank kann somit (mit Aufwand) nachprüfen, ob Sie tatsächlich die gleichen Scheine wieder eingezahlt haben.
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Was passiert, wenn ich die Herkunft von Bargeld nicht nachweisen kann?
Haben Sie keinen Nachweis für Ihr Erspartes, kann die Bank eine Einzahlung ablehnen. In diesem Fall droht sogar das Ende der Geschäftsbeziehung, weil Sie für die Bank Vertrauen verlieren. In diesem Fall ist es hilfreich, einen Rechtsanwalt zu kontaktieren. Dieser kann Ihnen dabei helfen, die Mittelherkunft zu klären. Zwar hat die Bank das Recht, die Einzahlung abzulehnen, der Anwalt weiß aber genauer, wann das möglich ist.
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Tipp: Kontaktieren Sie den Anwalt schon vor der versuchten Einzahlung. So kann dieser bereits in Kontakt mit der Bank treten und klären, welche Nachweise erforderlich sind.
Welche Nachweise akzeptiert die Bank bei Erspartem?
In den seltensten Fällen fehlen alle Nachweise für die Herkunft des Geldes. Eine Ausnahmesituation wäre, wenn Sie über Jahre oder Jahrzehnte hinweg Geldgeschenke zum Geburtstag oder anderen Anlässen gesammelt hätten. Das ist aber nur bedingt möglich, da es immer neue Ausgaben von Geldscheinen gibt. Sie tauschen diese in der Regel um, auch wenn sie nicht klassisch ablaufen.
Wenn Sie Ihr Erspartes einzahlen möchten, akzeptieren Banken viele verschiedene Nachweise hierfür. Als Bestandskunde brauchen Sie sie ab einer Summe von 10.000 Euro. Als Neukunde ist schon ab 2.500 Euro ein Beleg erforderlich. Geeignet sind:
- Nachweise von Geldauszahlungen einer anderen Bank oder Sparkasse
- Erbscheine und andere Erbnachweise, Testamente
- Schenkungsverträge
- Kontoauszüge von anderen Konten bei Barauszahlungen
- Rechnungs- und Verkaufsbelege von Privatverkäufen
- Nachweise über Sortengeschäfte beim Umtausch in andere Währungen
Gut zu wissen: Als Geschäftskunde müssen Sie die Herkunft von Bargeld in der Regel nicht nachweisen, da größere Einzahlungen Standard sind. Lediglich wenn die Bank Verdacht schöpft oder Sie sehr von Ihrem klassischen Zahlungsmuster abweichen, kann es eine Sonderregelung geben.
- BaFin: Warum ist ein Nachweis bei Bareinzahlungen nötig?
- Eigene Recherche