Teure Ratenfallen So viel mehr zahlen Sie beim Fernseherkauf im Onlineshop

Ein großer TV-Bildschirm mit 8K-Auflösung bietet eine optimale Bildqualität beim Streaming. Verbraucher sollten allerdings darauf achten, nicht in die Kostenfalle des Ratenkaufs zu tappen.
Viele Menschen möchten Filme, Serien oder Live-Events nicht nur auf kleinen Bildschirmen, sondern in bester Bild- und Tonqualität bequem zu Hause auf dem Sofa genießen. Ein neuer, hochauflösender Fernseher kann das bieten – und die Geräte sind in zahlreichen Onlineshops auch kurzfristig in großer Auswahl erhältlich, von günstigen Einsteigermodellen bis hin zu hochwertigen High-End-Geräten.
Wer einen Ratenkauf plant, sollte sich allerdings rechtzeitig über die zusätzlichen Kosten in Form von Kreditzinsen informieren. Berechnungen des Vergleichsportals Verivox haben am Beispiel der Händler Otto, Amazon und Mediamarkt/Saturn die unterschiedlichen Finanzierungskosten ermittelt – mit einem Ergebnis, das einmal mehr zeigt, wie aufmerksame Kunden viel Geld sparen können.
Hohe Zinskosten beim Händler
Für die Ratenfinanzierung eines Beispielfernsehers, der 2.499 Euro kostet und mit zwei Jahren Laufzeit finanziert werden soll, müssen Sie in der Spitze fast 480 Euro zusätzlich bezahlen. Damit liegen die Zinskosten beim Händler um mehr als 300 Euro höher als bei einem günstigen Bankkredit.
Am teuersten beim Ratenkauf ist der Versandhändler Otto. Mit einem effektiven Jahreszins von 18,94 Prozent haben Kunden dort die teuersten Konditionen. Wer jetzt einen neuen Fernseher im Wert von 2.499 Euro über 24 Monate finanzieren möchte, muss bei Otto mit zusätzlichen Zinskosten von 476 Euro rechnen.
Günstigere Alternative: Verbraucherkredit
Der Ratenkauf über den Versandhändler ist somit um 181 Prozent teurer als ein Ratenkredit bei einer händlerunabhängigen Bank. Dort erhalten Kunden deutlich günstigere Konditionen.
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Wer beispielsweise über Verivox einen Ratenkredit abgeschlossen hat, zahlte im Mittel 6,58 Prozent Zinsen. Bei diesen Konditionen fallen für den Kauf des TV-Geräts nur 170 Euro Zinskosten an. Das entspricht einer Ersparnis gegenüber einer Händlerfinanzierung von 307 Euro.
Geringere Finanzierungskosten bei Amazon und Mediamarkt/Saturn
Etwas niedriger sind die Finanzierungskosten bei den beiden anderen Händlern. So liegt der Zinssatz bei Amazon bei 10,56 Prozent. Für den untersuchten Warenwert von 2.499 Euro zahlen Kunden somit 271 Euro Zinsen.
Die Onlineshops der beiden Marken Mediamarkt und Saturn gehören zu demselben Unternehmen und haben auch die gleichen Finanzierungskonditionen. Sie verlangen 10,9 Prozent Zinsen, und die Zinskosten belaufen sich auf 280 Euro. Damit ist der Ratenkauf beim Versandhändler Amazon um 60 Prozent und bei Mediamarkt/Saturn um 65 Prozent teurer als ein händlerunabhängiger Ratenkredit.
Konditionen vergleichen und Geld sparen
Beim Onlineshopping mag der Ratenkauf der bequemste und schnellste Weg sein, um den neuen Fernseher pünktlich zum nächsten Streaming-Abend in Betrieb zu nehmen. Doch der Kauf direkt beim Händler kann zur Kostenfalle werden, weiß Finanzexperte und Verivox-Chef Oliver Maier. Lesen Sie mehr zum Thema Schulden und wie man sie schnell loswird.
"Wir raten, beim Händler genau auf die Konditionen zu schauen. Oft sind klassische Bankkredite die deutlich günstigere Alternative", rät Maier. Die Beantragung eines Ratenkredits bei einer Direktbank ist zwar mit etwas mehr Aufwand verbunden, kann aber am Ende den entscheidenden finanziellen Vorteil bringen.
- Pressemitteilung Verivox Vergleichsportal GmbH (3.6.2025)