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Medikamente: Was Sie bei Nebenwirkungen tun sollten


Was sollten Sie bei Nebenwirkungen tun?

dpa-tmn, Elena Zelle

Aktualisiert am 24.04.2021Lesedauer: 3 Min.
Medikamente: In dem Beipackzettel sind mâgliche Nebenwirkungen und deren HÀufigkeit aufgelistet.Vergrâßern des BildesMedikamente: In dem Beipackzettel sind mâgliche Nebenwirkungen und deren HÀufigkeit aufgelistet. (Quelle: Christin Klose/dpa-tmn-bilder)
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Kopfschmerzen, Bluthochdruck oder Heuschnupfen: Bei vielen Erkrankungen und Beschwerden helfen Medikamente. Doch die haben neben den erhofften oft auch unerwΓΌnschte Effekte im KΓΆrper.

Keine Wirkung ohne Nebenwirkung, heißt es. Wer die Beipackzettel vieler Medikamente studiert, stellt fest, dass an dem Ausspruch durchaus etwas dran ist. Doch was heißt das für den Gebrauch der Arzneimittel und wie trifft man die AbwÀgung?

Expertinnen beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Thema Nebenwirkungen – und geben Tipps, wie man sie etwas abmildern kann.

Keine Wirkung ohne Nebenwirkung – stimmt das?

Jein, sagt Corinna Schaefer. Sie leitet beim Γ„rztlichen Zentrum fΓΌr QualitΓ€t in der Medizin (Γ„ZQ) die Abteilungen Evidenzbasierte Medizin und Leitlinien sowie Patienteninformation. "Jedes Mittel mit einer Wirkung kann eine Nebenwirkung haben, die muss aber nicht zwangslΓ€ufig auftreten. Das Potenzial ist immer da."

So sieht es auch Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer und sagt: "Wenn etwas beworben wird als nebenwirkungsfrei, dann ist Àußerste Skepsis angebracht."

Welche Nebenwirkungen treten oft auf?

GrundsÀtzlich seien unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Schwindel, Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden oder Kopfschmerzen hÀufiger als schwerwiegende Nebenwirkungen, so Sellerberg. Unter den Letztgenannten versteht man Nebenwirkungen, die lebensbedrohlich oder tâdlich sind, zu Behinderungen führen oder Krankenhausaufenthalte oder andere medizinische Interventionen erfordern.

Was bedeuten die Angaben zur HΓ€ufigkeit auf dem Beipackzettel?

ZunΓ€chst ein Blick auf die Zahlen. Sehr hΓ€ufig bedeutet, dass im Schnitt einer von zehn Patienten betroffen ist – also zehn Prozent. HΓ€ufig meint, dass zwischen ein und zehn von 100 Patienten betroffen sein kΓΆnnen – also zwischen ein und zehn Prozent.

Gelegentliche Nebenwirkungen treten demnach bei ein bis zehn von 1.000 Patienten auf – das sind zwischen 0,1 und 1 Prozent der Menschen, die das Medikament einnehmen. Von selten spricht man bei einer Quote von ein bis zehn unter 10.000 Patienten – in Prozenten: 0,01 bis 0,1.

Sehr selten sind sie, wenn sie hΓΆchstens bei ein von 10.000 Patienten auftreten, also hΓΆchstens in 0,01 Prozent aller FΓ€lle.

Und was fΓ€ngt man mit den Zahlen an?

Schaefer bezeichnet die Informationen zu unerwΓΌnschten Arzneimittelwirkungen im Beipackzettel als "schwierig": "Die Nebenwirkungen werden in einer Art und Weise kommuniziert, dass man Angst davor bekommt", kritisiert sie. So werde der Begriff "hΓ€ufig" im Beipackzettel ganz anders verwendet, als im normalen Sprachgebrauch, erklΓ€rt Schaefer.

Was tun, wenn man Nebenwirkungen bemerkt?

Idealerweise bekommt man von der Γ„rztin oder dem Arzt mit der Verschreibung des Medikaments auch erklΓ€rt, welche Nebenwirkungen auftreten kΓΆnnen. Im besten Fall gibt es zudem Hinweise, bei welchen Nebenwirkungen man sich zeitnah in der Praxis melden sollte und welche hingegen "okay" sind, sagt Schaefer.

Besonderes Augenmerk gilt Nebenwirkungen von Medikamenten, die ein schwarzes Dreieck im Beipackzettel haben: "Die Arzneimittel sind noch nicht lange auf dem Markt und werden noch genauer beobachtet", sagt Sellerberg. Über Nebenwirkungen, die nicht im Beipackzettel stehen, sollte man unbedingt mit dem Arzt oder dem Apotheker sprechen.

Wichtig sei es, nicht eigenstΓ€ndig die Dosis zu reduzieren, nicht das Medikament ohne RΓΌcksprache mit dem Arzt abzusetzen oder eigenmΓ€chtig ein Medikament gegen die Nebenwirkungen einnehmen, so Schaefer.

Wieso kommen Medikamente trotz Nebenwirkungen zum Einsatz?

Dahinter steckt die AbwΓ€gung von Nutzen und Risiko. Arzneimittel durchlaufen mehrstufige PrΓΌfungen, bevor sie auf den Markt kommen. Bei Medikamenten, die bei schweren Krankheiten wie Krebs zum Einsatz kommen, werden auch schwerere Nebenwirkungen toleriert, als etwa bei einem Mittel gegen Kopfschmerzen, wie Schaefer erlΓ€utert.

"Für viele spielt die Risikovermeidung eine grâßere Rolle als der Nutzen", meint Schaefer. "Patienten machen daher mitunter von einer eigentlich wirksamen Therapie keinen Gebrauch."

Lassen sich Nebenwirkungen vermeiden?

Nicht immer. Aber manchmal lassen sie sich abmildern. Und bei einigen Arzneimitteln treten manche Nebenwirkungen nur zu Beginn der Therapie auf und verschwinden im Verlauf oft von selbst.

Eine Nebenwirkung von cortisonhaltigen Asthmasprays kann ein Pilzbefall im Mund sein. "Vorbeugen kann man, indem man den Mund nach dem Inhalieren mit Wasser ausspΓΌlt, die ZΓ€hne putzt oder etwas isst", rΓ€t Sellerberg. Ist ein unerwΓΌnschter Effekt des Medikaments, dass man mΓΌde wird, sollte man es wenn mΓΆglich abends einnehmen.

Vorsicht ist vor sogenannten Verordnungskaskaden angebracht. Das heißt, wenn man Nebenwirkungen eines Medikaments mit einem weiteren bekΓ€mpft. Am besten spricht man darΓΌber mit dem verordnenden Arzt – womΓΆglich gibt es ein anderes PrΓ€parat, das man besser vertrΓ€gt. So erspart man sich die Einnahme mehrerer Medikamente.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine Γ€rztliche Beratung und dΓΌrfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
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