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Hilft Lakritz gegen Corona? Labortest zeigt antivirale Wirkung


Studie deutscher Forscher
Lakritz gegen Corona? Labortest zeigt antivirale Wirkung

  • Melanie Rannow
Von Melanie Rannow

Aktualisiert am 18.10.2021Lesedauer: 2 Min.
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Lakritz: Übermäßiger Konsum des Inhaltsstoffs Glycyrrhizin kann zu gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen führen.Vergrößern des Bildes
Lakritz: Übermäßiger Konsum des Inhaltsstoffs Glycyrrhizin kann zu gesundheitsschädlichen Nebenwirkungen führen. (Quelle: Amy Mitchell/getty-images-bilder)

Immer wieder wird verschiedenen Substanzen nachgesagt, gegen Corona zu wirken. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass ein Lakritz-Inhaltsstoff das Coronavirus unschädlich machen kann. Doch es gibt Grenzen.

Die Wissenschaft arbeitet weiter an der Erforschung des Coronavirus – und kommt regelmäßig zu überraschenden Erkenntnissen. So haben Forscher der Universität Duisburg-Essen Anfang 2021 im Labor entdeckt, dass ein Wirkstoff aus der Süßholzwurzel, der auch in Lakritz enthalten ist, Viren abtöten kann.

In Zellkulturversuchen zeigte sich, dass der natürliche Stoff namens Glycyrrhizin auch stark antiviral gegen das Coronavirus wirkt, teilten die Wissenschaftler mit. Eine Überprüfung der Wirksamkeit am Menschen steht aber noch aus.

Kann Lakritz den Covid-19-Verlauf günstig beeinflussen?

Das Forschungsteam beobachtete zunächst die antiviralen Effekte von Tee aus getrockneten Süßholzwurzeln. Lukas van de Sand und Virologe Dr. Adalbert Krawczyk suchten dann nach dem maßgeblich antiviral wirksamen Inhaltsstoff und stießen auf das Molekül Glycyrrhizin. "Glycyrrhizin hemmt ein für die Virusvermehrung essenzielles Enzym, die 'virale main protease'", erklärte Krawczyk, Leiter der Studie.

Dabei seien nicht einmal besonders große Mengen für den Effekt notwendig. Die in Süßholzwurzeltee vorhandene Konzentration an Glycyrrhizin sei bereits ausreichend, um die Viren in der Zellkultur zu zerstören.

Glycyrrhizin ist ein natürlicher Bestandteil des Süßholzsaftes, der aufgrund des charakteristischen Geschmacks zur Herstellung von Lakritz verwendet wird. Der Saft wird aus den getrockneten Wurzeln der vor allem im Mittelmeerraum vorkommenden Süßholzpflanzen gewonnen.

Klinische Studie am Menschen steht noch aus

Die Ergebnisse gelten bislang jedoch nur in vitro – Untersuchungen am Menschen fehlen noch. Doch "möglicherweise könnte der Konsum von Lakritz oder des Süßholzwurzelextraktes als Tee den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen", so die Forscher in ihrer Studie.

Ausreichend Abstand zu halten, die Hygieneregeln zu beachten und wenn möglich die Corona-Impfungen in Anspruch zu nehmen, biete nach derzeitigem Kenntnisstand aber den besten Schutz vor dem Coronavirus SARS-CoV-2.

Vorsicht: Zu viel Glycyrrhizin ist ungesund

Empfehlen die Forscher nun, vermehrt Lakritz oder Süßholzwurzeltee zu verzehren? "Das kann man so pauschal nicht sagen. Übertreiben sollte man es sicher nicht: Die maximale Tagesdosis von Glycyrrhizin liegt bei 100 Milligramm, das entspricht je nach Sorte etwa 50 Gramm Lakritz", sagte Krawczyk.

Das bestätigt auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Auf seiner Webseite rät das Institut zur Vorsicht beim Genuss von Lakritz. Bei häufigem Verzehr größerer Mengen von Glycyrrhizin (mehr als 200 Milligramm/100 Gramm Lakritze) könne es zu einer Veränderung des Mineralstoffwechsels mit Natriumanreicherungen und Kaliumverlusten kommen. Die Folgen können eine Erhöhung des Blutdrucks, Wassereinlagerungen im Gewebe und Muskelschwäche sein. Schwangere sollten lieber auf Lakritz verzichten, da es sich negativ auf die Entwicklung des ungeborenen Babys auswirken könnte, wie Langzeitstudien zeigten.

Lakritzprodukte, die mehr als 200 Milligramm Glycyrrhizin pro 100 Gramm Lakritz enthalten, müssen in Deutschland als "Starklakritz" gekennzeichnet sein. In Maßen gilt die Süßholzwurzel allerdings als gesund, sie soll schleimlösend wirken und das Immunsystem stärken.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen
  • Bundesinstitut für Risikobewertung: Lakritze
  • Eigene Recherche
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