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Wie zuverlässig sind Corona-Schnelltests? Wirksamkeit bei Omikron


Werkzeug der Pandemie
Die zehn besten Schnelltests – und ob sie auch bei Omikron funktionieren


Aktualisiert am 11.01.2022Lesedauer: 3 Min.
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Anleitung im Video: t-online erklärt Schritt für Schritt, wie die Corona-Schnelltests in der Praxis angewandt werden. (Quelle: t-online)

Schnelltests sind ein entscheidender Baustein der deutschen Strategie gegen Corona. Doch wie sicher stellen sie Infektionen mit Omikron fest? Und welche Tests sind besonders vertrauenswürdig?

Schnelltests wurden hierzulande im Frühjahr 2021 Teil der Strategie zur Eindämmung des Coronavirus eingeführt. Doch wie zuverlässig sind sie?

Bereits im März 2021 wertete ein internationales Netzwerk aus Wissenschaftlern und Ärzten 64 Forschungsarbeiten zur Genauigkeit von Schnelltests in einer sogenannten Metastudie aus. Das erschreckende Ergebnis des "Cochrane-Review": Symptomlos Infizierte – die in der Pandemie eine besondere Gefahr darstellen – wurden nur zu 58 Prozent als solche erkannt. Tests einiger Hersteller erkennen sogar nur 29 Prozent. Und selbst symptomatisch Infizierte wurden von einem Produkt nur in 34 Prozent der Fälle erkannt.

Schon unter Delta fiel jeder fünfte Test durch

Auch das Paul-Ehrlich-Institut bewertet in Zusammenarbeit mit anderen Forschungseinrichtungen die Qualität der Tests. Bei einer Untersuchung, die Anfang November veröffentlicht wurde, fiel etwa jeder fünfte Schnelltest durch die Prüfung. Entscheidendes Kriterium auch hier: die Sensitivität, also die Empfindlichkeit der Tests, wie zuverlässig sie das Coronavirus nachweisen. Den vollständigen Testbericht lesen Sie hier.

Nun breitet sich auch in Deutschland die hochansteckende Omikron-Variante aus. Erkennen die Tests auch eine Infektion mit dieser Mutante? Das Paul-Ehrlich-Institut teilte Ende des Jahres 2021 dazu mit: "Auf der Grundlage der aktuellen Datenlage geht das Paul-Ehrlich-Institut davon aus, dass die allermeisten der in Deutschland angebotenen und positiv bewerteten Antigentests eine Omikron-Infektion nachweisen können."

Gute Tests wohl unter Omikron weiter wirksam

Zur Begründung wird erläutert, dass die große Mehrheit der Tests ein Protein des Virus nachweisen, das von den Mutationen in der Omikron-Variante vergleichsweise wenig betroffen sei. Betont wird jedoch: "Für eine endgültige, qualitative und quantitative Aussage sind allerdings weitere Untersuchungen, insbesondere Vergleichsstudien mit Proben von Omikron-infizierten Personen erforderlich."

Zuvor hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA darauf hingewiesen, dass die Tests eventuell eine geringere Empfindlichkeit bei Omikron aufweisen. Das könne zu falsch negativen Ergebnissen führen. "Erste Daten deuten darauf hin, dass Antigen-Tests die Omikron-Variante zwar erkennen, aber möglicherweise eine geringere Empfindlichkeit aufweisen." Es kann also zu falsch negativen Ergebnissen kommen.

Diese Tests schnitten gut ab

Obwohl die Empfindlichkeit der Schnelltests bei Omikron geringer sein dürfte, empfehlen sowohl die US-Arzneimittelbehörde als auch das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) weiterhin die Nutzung. Diese zehn Tests schnitten in einer PEI-Überprüfung besonders gut ab:

  • Green Spring SARS-CoV-2 Antigen Rapid Test Kit (Colloidal Gold) (Shenzhen Lvshiyuan Biotechnology Co., Ltd.)
  • Toda Coronadiag Ag (Toda Pharma)
  • SARS-CoV-2 Ag Diagnostic Test Kit (Colloidal Gold) (Shenzhen Watmind Medical Co.,Ltd.)
  • COVID-19 Antigen Speicheltest (Immunochromatographie) (ulti med Products (Deutschland) GmbH)
  • QuickProfile Covid-19 Antigen Test Card (LumiQuick Diagnostics, Inc.)
  • ScheBo SARS-CoV-2 Quick Antigen (ScheBo Biotech AG)
  • COVID-19 Antigen Rapid Test Kit (Colloidal Gold) (AmonMed (Xiamen) Biotechnology Co., Ltd.)
  • Tigsun COVID-19 Saliva Antigen Rapid Test (Beijing Tigsun Diagnostics Co.;Ltd.)
  • Covid-19-Antigen-Testkit (New Gene (Hangzhou) Bioengineering Co., Ltd.)
  • SARS-CoV-2 Antigen Rapid Test Kit (Triplex International Biosciences (China) Co., Ltd.)

Die vollständige Test-Liste finden Sie hier.

Zeitverzögerung unter Omikron?

Bei der Nutzung von Schnelltests unter Omikron sind noch weitere Aspekte zu berücksichtigen. So ergab eine US-Studie, dass Schnelltests eine Infektion mit Omikron offenbar zeitverzögert erkennen: An fünf US-Kliniken wurde das Personal täglich mit einem Schnelltest und einem zusätzlichen PCR-Test überprüft. Alle waren doppelt geimpft, teilweise auch geboostert. Auffällig war, dass im Dezember Diskrepanzen zwischen beiden Testergebnissen auftraten. Bei 30 Personen zeigte der Schnelltest an den ersten beiden Tagen nach der Infektion negative Ergebnisse, obwohl die PCR-Testung hohe Viruskonzentrationen mit CT-Werten von 23 bis 28 anzeigte.

Ein hoher CT-Wert bedeutet, dass eine Person eine niedrige Viruslast hat und wenig ansteckend ist. Ein niedriger CT-Wert sagt aus, dass eine Person eine hohe Viruslast hat und hoch ansteckend ist. Richtlinie ist laut Robert Koch-Institut ein Wert von 30. Ist der Wert höher, deutet dies darauf hin, dass der Infizierte (noch) nicht ansteckend ist.

Von den 30 aufgetretenen Fällen waren vermutlich 29 Personen mit der Omikron-Variante infiziert. Die Schnelltests erkannten diese Infektion aber erst nach Tagen. Verwendet wurden die Tests von Quidel (QuickVue At-Home OTC COVID-19 Test) und Abbott (BinaxNOW COVID-19 Antigen Self-Test).

Rachenabstrich eventuell besser als Probe aus der Nase

In den USA entwickelt sich zudem eine weitere Diskussion um die Verwendung der Schnelltests. Die meisten funktionieren auf der Basis eines Nasenabstrichs. Angesichts der Besonderheiten der Omikron-Variante empfiehlt der US-Epidemiologe Eric Feigl-Ding jedoch, eher auf Rachenabstriche oder – noch besser – auf eine Kombination von Nasen- und Rachenabstrichen zu setzen. Da die Viruslast in den Atemwegen unterschiedlich sein könnte, könnte ein Test in der Nase negativ, gleichzeitig aber einer im Rachen positiv ausfallen.

Dies wird durch eine südafrikanische Studie unterstützt, in der PCR-Tests eine Infektion mit Omikron zu 100 Prozent erkannten, wenn die Probe aus dem Rachen genommen wurde. Bei Nasenabstrichen blieben 14 Prozent der Infektionen unentdeckt.

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