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Schwangerschaft bei älteren Paaren: Höhere Risiken?


Schwangerschaft bei älteren Paaren: Hohes Risiko?

km (CF)

Aktualisiert am 04.12.2017Lesedauer: 4 Min.
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Weniger Eizellen machen eine Schwangerschaft in höherem Alter unwahrscheinlicherVergrößern des Bildes
Weniger Eizellen machen eine Schwangerschaft in höherem Alter unwahrscheinlicher (Quelle: INSADCO/imago-images-bilder)

Wenn Paare jenseits der 40 noch einmal Eltern werden, sind sie besonders besorgt, wenn es um die Familienplanung geht. Doch die Geburtsmedizin und die Schwangerschaftsvorsorge haben sich auf späte Eltern eingestellt. Das Risiko einer Fehlgeburt oder von Komplikationen während der Schwangerschaft können heutzutage deutlich verringert werden. Allerdings steigt mit zunehmendem Alter die Gefahr eines Gendefekts. Auch wird es für eine Frau, je älter sie ist, immer schwieriger, überhaupt schwanger zu werden.

Kinderwunsch immer später

Trotz moderner Untersuchungsmethoden sollten sich Paare darüber bewusst sein, dass eine späte Schwangerschaft gewisse Risiken mit sich bringt. Die Gefahr einer Fehlgeburt steigt, da mit zunehmendem Alter vermehrt Fehler in der Erbinformation - sogenannte Chromosomenstörungen - vorkommen können.

Ab 35 Jahren wird bei Frauen bereits von einer Risikoschwangerschaft gesprochen. Dennoch steigt die Zahl der später Mütter zunehmend. 2010 hatten laut der "Süddeutschen Zeitung" Frauen mit 30 Jahren die durchschnittlich höchste Kinderzahl. Im Vergleich: 20 Jahre zuvor waren noch die 23-Jährigen die Spitzenreiter in dieser Statistik. Aber auch das hohe Alter des Mannes steigert das Risiko eines Gendefekts. Bei einem 50-jährigen Mann hat sich die Stammzelle bereits 600 Mal geteilt, die die Spermien bildet, erklärt die "Süddeutsche". Dabei steigt die Gefahr einer Fehlerbildung im Erbgut.

Immer mehr Frauen kümmern sich erst um Ausbildung und Karriere bevor sie daran denken, eine Familie zu gründen. Laut "Focus" haben 1991 nur 0,8 Prozent der Frauen um die 40 Jahre ein Kind bekommen - 2003 waren es bereits 3,9 Prozent. Vor allen Dingen Akademikerinnen entscheiden sich relativ spät für ein Kind, da sie nach ihrer ausgedehnten Ausbildung finanziell unabhängig sein möchten und so der Kinderwunsch immer weiter nach hinten verschoben wird. Mittlerweile gibt es sogar so genannte Kinderwunschzentren, in denen es eine spezielle Beratung für Eltern, die auch noch im hohen Alter Kinder bekommen möchten.

Mit dem Alter schwinden die Eizellen

Dem Informationsportal lifeline.de zufolge sinken bei Frauen die Chancen auf eine Schwangerschaft schon ab einem Alter von 30 Jahren. Je älter Frauen werden, desto weniger Eizellen besitzen sie. Denn diese werden vom Körper nicht nachproduziert und werden bei jeder Periode weniger. Bis zur letzten Regel (Menopause), die bei Frauen im Durchschnitt mit 50 Jahren eintritt, sind die letzten Reserven an Eizellen verschwunden. Die Chancen, auf natürlichem Weg schwanger zu werden, nehmen somit ab. Auch bei Männern nimmt die Fruchtbarkeit ab einem Alter von 40 Jahren kontinuierlich ab. Ein 45-jähriger produziert ein Drittel weniger Spermien als ein 18-jähriger und die Anzahl der lebensfähigen Samenzellen reduziert sich um die Hälfte. Zudem nimmt die Beweglichkeit der Spermien im Alter ab.

Ist der Kinderwunsch so groß, dann gibt es noch die Reproduktionsmedizin. In der dem Teilgebiet der Medizin gibt es verschiedene Methoden um eine Schwangerschaft zu ermöglichen. Die am häufigsten angewandte Technik ist laut "Focus" ICSI. Das steht für Intrazytoplasmatische Spermieninjektion und bedeutet, dass ein Spermium direkt in eine befruchtungsbereite Eizelle befördert wird. Für viele ist das der letzte Weg, um schwanger zu werden.

Vorsorgeuntersuchungen sind besonders wichtig

Bei einer Schwangerschaft in fortgeschrittenem Alter sind die Vorsorgeuntersuchungen besonders wichtig. Bei einer Fruchtwasseruntersuchung kann beispielsweise festgestellt werden, ob das Kind genetisch gesund ist. Diese Untersuchung ist nach der 15. Schwangerschaftswoche optimal. Dabei wird aus der Fruchthöhle mit einer Nadel Fruchtwasser entnommen. Eventuelle genetische Abweichungen werden dann im Labor ausgewertet. Die Ergebnisse können Aufschluss über etwaige Krankheiten des Ungeborenen geben, da das Fruchtwasser die Zellen des Babys enthält. Allerdings erhöht sich durch eine Fruchtwasseruntersuchung das Risiko einer Frühgeburt. Sie sollten also Risiko und Mehrwert gründlich abwägen. Die Kosten der Fruchtwasseruntersuchung werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen. Bei speziellen Untersuchungen sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Krankenkasse fragen, was Sie selber zahlen müssen.

Neuer Test soll Fruchtwasseruntersuchung überflüssig machen

In Deutschland gibt es seit Juni 2012 außerdem einen neuartigen Trisomie-21-Test (Down-Syndrom-Test), der die Fruchtwasseruntersuchung auf lange Sicht überflüssig machen soll. Im Gegensatz zur Fruchtwasseruntersuchung, deren Eingriff ein minimales Risiko einer anschließenden Fehlgeburt von rund 0,5 Prozent birgt, soll der neue Bluttest ungefährlicher Natur sein. Generell gilt: Wenn Sie sich dazu entscheiden sollten, spät Mutter zu werden, dann sind zusätzliche Untersuchungen und Termine bei Ärzten in jedem Fall ratsam. Bei einer Frau ab 40 steigt außerdem das Risiko, dass das Kind am Down-Syndrom leidet. Allerdings ist der Test sehr umstritten, denn viele empfinden ihn als eine Art Rasterfahndung nach Menschen mit Behinderung. (Fruchtwasseruntersuchung: Vorteile und Risiken)

Vorteile einer späten Schwangerschaft

Obwohl Sie stets das Risiko einer späten Schwangerschaft im Hinterkopf behalten sollten, birgt das späte Mutterglück auch Vorteile. Zum einen sind ältere Paare finanziell besser ausgestattet und können dem Nachwuchs daher oftmals eine gesichertere Zukunft bieten. Zum anderen haben Frauen in höherem Alter ein reiferes Verhältnis zu ihrem Körper und kommen mit den Veränderungen während der Schwangerschaft leichter zurecht. Was den Nachwuchs freuen dürfte: Gerade ältere Paare entscheiden sich bewusst für eine Schwangerschaft - also auch für ihr Wunschkind.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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