t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeGesundheitSchwangerschaftKinderwunsch

PCO-Syndrom und Übergewicht: Wie Abnehmen helfen kann


Viele Betroffene wiegen zu viel
PCO-Syndrom – darum spielt Übergewicht oft eine Rolle


Aktualisiert am 09.05.2025 - 17:24 UhrLesedauer: 3 Min.
Eine Frau steht auf der Waage.Vergrößern des Bildes
PCOS geht oft mit Übergewicht einher. (Quelle: Antonio_Diaz/getty-images-bilder)
News folgen

Das PCO-Syndrom ist häufig mit Übergewicht verbunden. Woran das liegen kann und was es für die Behandlung bedeutet, erfahren Sie hier.

Das polyzystische Ovarsyndrom (kurz PCO-Syndrom oder PCOS) ist eine unter Frauen weitverbreitete Hormonstörung, die vielerlei Symptome hervorrufen kann, vor allem: Akne, Haarausfall, eine verstärkte Körperbehaarung und Zyklusstörungen. Letztere bedeuten für Frauen mit einem Kinderwunsch oftmals, dass sie nicht – oder jedenfalls nicht ohne therapeutische Maßnahmen – schwanger werden können.

Neben all diesen Beschwerden haben Frauen mit PCOS oftmals noch weitere gesundheitliche Probleme. Eine sehr häufige Begleiterscheinung des Syndroms ist Übergewicht. Wie viele Frauen mit PCOS ein ungesund hohes Körpergewicht haben, lässt sich nicht sicher sagen, weil Untersuchungen hierzu unterschiedliche Daten liefern. Je nach Studie sind zwischen 30 und 80 von 100 betroffenen Frauen übergewichtig oder fettleibig.

Was hat das PCO-Syndrom mit Übergewicht zu tun?

Bei vielen Frauen mit dem PCO-Syndrom setzen die Symptome der Hormonstörung ein, nachdem sie zugenommen haben – typischerweise geschieht dies schon im Jugendalter. Das heißt aber nicht, dass Übergewicht die Ursache des PCOS ist.

Vielmehr scheinen an dessen Entstehung verschiedene Einflüsse beteiligt zu sein, beispielsweise auch die erbliche Veranlagung. Welche Rolle bestimmte Gene, Übergewicht und andere Faktoren spielen und wie genau sie bei den Betroffenen zusammenwirken, ist noch nicht abschließend erforscht. Fest steht, dass Übergewicht – insbesondere am Bauch – eine sogenannte Insulinresistenz begünstigt, die wiederum als Risikofaktor für PCOS gilt.

Insulin ist ein Botenstoff, mit dessen Hilfe Körperzellen Zucker aus dem Blut aufnehmen. Den Zucker, der aus der Nahrung stammt, brauchen die Zellen zur Energiegewinnung.

Verschiedene Einflüsse, zu denen Übergewicht zählt, können allerdings dazu führen oder beitragen, dass die Zellen nicht mehr wie gewohnt auf Insulin reagieren. Sie werden resistent, also unempfindlich gegenüber Insulin. Fachleute sprechen von einer Insulinresistenz.

Um die abgeschwächte Wirkung des Insulins auszugleichen, produziert der Körper mehr Insulin. Der Insulinspiegel ist dadurch dauerhaft zu hoch, was nicht nur die Stoffwechselerkrankung Diabetes Typ 2, sondern vielerlei weitere gesundheitliche Probleme zur Folge haben kann. Unter anderem bringt das überschüssige Insulin jene Hormone aus dem Gleichgewicht, die an der Steuerung des weiblichen Zyklus beteiligt sind. Der Androgenspiegel steigt an, was sich in den für PCOS typischen Symptomen äußert.

Symbol für das Nutzen von Künstlicher Intelligenzt-online-Assistent

Erhalten Sie Antworten aus Tausenden t-online-Artikeln.

0/150

Antworten können Fehler enthalten und sind nicht redaktionell geprüft. Bitte keine personenbezogenen Daten eingeben. Mehr Informationen. Bei Nutzung akzeptieren Sie unsere Datenschutzhinweise sowie unsere t-online-Assistent Nutzungsbedingungen.

Umgekehrt fördert das hormonelle Ungleichgewicht wiederum, dass sich überschüssiges Körperfett ansammelt. PCOS begünstigt also auch Übergewicht.

PCO-Syndrom – was Übergewicht für die Behandlung bedeutet

Frauen mit dem PCO-Syndrom, die Übergewicht haben, erhalten von ihrer Ärztin oder ihrem Arzt meist den Rat, ein gesünderes Körpergewicht anzustreben und sich mehr zu bewegen. Beides trägt nicht nur allgemein zu einer gesunden Lebensweise bei, sondern kann auch der Hormonstörung entgegenwirken.

Deshalb sind Abnehmen und körperliche Ertüchtigung bedeutsame Bestandteile der Behandlung eines PCO-Syndroms – und zwar unabhängig voneinander: Sport kann selbst dann beim Abbau einer Insulinresistenz helfen, wenn die Betroffenen dabei kein Gewicht verlieren. Und Abnehmen kann beim PCOS auch ohne Sport förderlich sein. In Studien verbesserten sich die Symptome und die Chancen auf einen Eisprung bereits, als die Frauen ihr Gewicht um fünf Prozent verringert hatten. Bei einem Ausgangsgewicht von 90 Kilogramm entspricht das einem Gewichtsverlust von 4,5 Kilogramm.

Empfehlenswert ist eine Kombination aus mehr Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung, die beim Abnehmen hilft. Wie genau das Sportpensum und der Speiseplan gestaltet sein sollten, lässt sich nicht pauschal und mit Gewissheit sagen. Laut einer international abgestimmten wissenschaftlichen Leitlinie zur Gesundheitsversorgung von PCOS-Patientinnen ist es empfehlenswert, jede Woche Sport zu treiben – und zwar

  • mindestens zweieinhalb bis fünf Stunden bei mit mittlerer Anstrengung (z. B. zügiges Gehen oder Radfahren) oder
  • eineinviertel bis zweieinhalb Stunden mit hoher Anstrengung (z. B. Joggen).

Vor allem aber sollte sowohl das Bewegungspensum als auch der Speiseplan auf den individuellen Gesundheitszustand abgestimmt sein. Dabei können die behandelnden Ärzte die Patientin unterstützen, indem sie gemeinsam mit ihr passende Maßnahmen entwickeln.

Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 9.5.2025)
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom