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Heizöl-Lieferung genau überwachen: Viele Lieferanten tricksen


Heizöl
Teure Schummeleien bei der Heizöl-Lieferung

dpa-tmn, rw

Aktualisiert am 22.11.2016Lesedauer: 4 Min.
Manche Lieferanten tricksen bei der Heizöllieferung.Vergrößern des BildesManche Lieferanten tricksen bei der Heizöllieferung. (Quelle: dpa-bilder)
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Rund ein Drittel aller Haushalte in Deutschland werden mit Öl beheizt. Die Heizöllieferung sollten Verbraucher wachsam sein. Denn manche Lieferanten tricksen und pumpen beispielsweise zwischendurch Luft statt Öl in den Heizungstank. Mit dieser Checkliste für die Heizöl-Lieferung können Sie sich absichern.

"Lassen Sie den Lieferanten nicht alleine", rät Aribert Peters vom Bund der Energieverbraucher. Wer den Lieferprozess genau beobachte und protokolliere, könne sich leichter vor Tricksereien der Händler schützen, erklärt der Experte. Vor jeder Lieferung sollten Kunden beispielsweise dokumentieren, wie viel Heizöl noch im Tank ist.

Wie viel Heizöl ist noch im Tank?

"Bei einem quaderförmigen Tank messen Sie dazu am besten die Füllhöhe", erklärt Peters. Bei einem Kunststofftank oder einer Tankbatterie könne der Füllstand mit einem Filzstift auf der Behälterwand markiert werden, bei einem Kugeltank messe man mit einem Längenmaß oder Peilstab. Dabei sollte man darauf achten, den Peilstab auf den letzten 30 Zentimetern nur sehr langsam und vorsichtig einzuführen, damit kein Schmutz aufwirbelt, wenn der Stab den Tankboden erreicht. Zumindest Krasse Abweichungen zwischen angeblich und tatsächlich gelieferter Ölmenge fallen so auf.

Jede Heizöl-Lieferung genau protokollieren

Darüber hinaus sollte jede Öllieferung gut protokolliert werden. Dabei hilft eine fortlaufende Liste, in die jede Lieferung eingetragen wird. "Notiert werden sollten Datum der Lieferung, Restmenge im Tank und die getankte Menge Öl", erklärt Peters. Außerdem ist es sinnvoll, die Kennzeichen von LKW und Anhänger aufzuschreiben. Wenn später aufgrund der dokumentierten Werte der Verdacht aufkommt, bei einer Lieferung betrogen worden zu sein, kann man die Lieferung so auch noch nach Monaten einem bestimmten Fahrer zuordnen.

Eichsiegel und Zählerstand am Tankwagen beachten

Auch während der Lieferung selbst sollten Kunden wachsam für Unregelmäßigkeiten sein. "Achten Sie auf die Gültigkeit der Eichplakette", empfiehlt Peters. An der Mess-Anlage des Tankwagens muss sich ein aktuelles Siegel der Eichbehörde befinden. Außerdem sollten sich Kunden vor Beginn der Ölabgabe vergewissern, dass das Zählwerk am Tankwagen auf Null steht.

Manch Lieferant pumpt Luft statt Heizöl in den Tank

Lassen Sie sich außerdem die beiden Kontrollschaugläser des sogenannten "Gasmessverhüters" zeigen. Dieser soll verhindern, dass unbemerkt Luft statt Heizöl in den Tank gepumpt wird. Solange der Zähler läuft muss im oberen Schauglas immer Öl zu sehen sein. Ist kein Öl sichtbar, muss auch der Zähler still stehen. Das unteren Schauglas sollte während der Abgabe ebenfalls möglichst durchgehend mit Öl gefüllt sein. Wenn hier zwischendurch für kurze Zeit nur Schaum und Blasen zu sehen sind, beeinträchtige dies das Mess-Ergebnis aber nicht unzulässig, teilt die Gütegemeinschaft Energiehandel mit.

Checkliste für die Heizöllieferung

  • Preise vergleichen: Informieren Sie sich über die aktuellen Heizölpreise, bevor Sie Ihr Heizöl ordern. Rufen Sie mehrere Anbieter an und vergleichen Sie deren Preise und Lieferkonditionen, um den günstigsten herauszufinden.
  • Nur bei vertrauenswürdigen Händlern kaufen: Beziehen Sie Ihr Heizöl ausschließlich von Händlern die mit dem "RAL Gütezeichen Energiehandel" ausgezeichnet sind. Solche Händler werden, sowohl was die Qualität des Heizstoffs angeht, als auch in Bezug auf ihren Service, regelmäßig durch unabhängige Dritte überprüft.
  • Füllstand dokumentieren oder markieren: Unmittelbar vor dem Nachtanken sollten Sie die Restfüllmenge in Ihrem Öltank messen und dokumentieren – entweder in Ihren Unterlagen oder mit einem Permanent-Marker direkt auf dem Tank.
  • Zählerstände am Tankwagen kontrollieren: Vergewissern Sie sich, dass der Zähler des Tankwagens auf Null steht, bevor die Heizöl-Abgabe beginnt. Steht der Zähler nicht auf Null und der Fahrer weigert sich, ihn zurück zu stellen, sollten Sie die Annahme der Lieferung verweigern. Wenn der Tankvorgang abgeschlossen ist, sollten Sie noch bevor Ihnen der Fahrer die Lieferquittung ausstellt den Zähler erneut kontrollieren und den angezeigten Wert dokumentieren. Dieser muss dann auch auf der Lieferquittung ausgewiesen sein. Bei Unstimmigkeiten sollten Sie direkt vor Ort reklamieren und die Unterschrift unter den Lieferschein verweigern.
  • Eich-Siegel kontrollieren: Nur ein gültiges Siegel der Eichbehörde garantiert, dass die abgegebene Heizöl-Menge auch richtig erfasst wird. Das Eichsiegel sollte gut sichtbar auf dem Schild der Messanlage kleben. Wenn Sie es nicht entdecken können, fragen Sie den Fahrer, wo es sich befindet.
  • Keine Luft nachtanken: Der sogenannte "Gasmessverhüter" soll verhindern, dass versehentlich Luft statt Heizstoff in den Tank fließt, aber als Heizöl abgerechnet wird. Lassen Sie sich beide Kontrollschaugläser zeigen. In beiden Gläsern sollte vor und während der Lieferung immer Öl zu sehen sein. Ist dies nicht der Fall, wird nur Luft gepumpt und auch der Zähler muss still stehen. Wenn im unteren Kontrollschauglas sehr kurz nur Blasen und Schaum zu sehen sind, hat das noch keinen unzulässigen Einfluss auf die gemessene Heizöl-Menge.
  • Nummernschilder aufschreiben: Damit Ihr Lieferant für etwaiges Fehlverhalten später auch zur Rechenschaft gezogen werden kann, sollten Sie sich die Nummernschilder des LKW und des Anhängers notieren. In Verbindung mit dem Lieferdatum kann so auch in Zukunft bei Unstimmigkeiten der für die Lieferung verantwortliche Fahrer zugeordnet werden.
  • Lassen Sie den Fahrer nicht allein: Bleiben Sie während der gesamten Lieferung beim Fahrer. Insgesamt sollte der Vorgang nicht länger als 15 bis 20 Minuten dauern. Fragen Sie nach, wann immer Sie etwas nicht verstehen oder wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt und dokumentieren Sie alles so gut es geht.
  • Die Temperatur beachten: Die gelieferte Menge Öl muss auf 15 Grad Celsius Bezugstemperatur umgewertet werden. War das Öl beim Betanken noch warm, kühlt es im Tank relativ schnell ab und verliert dabei an Volumen. Bei einer Liefermenge von 3000 Litern und einem Temperaturunterschied von 20 Grad beträgt die Volumenabnahme rund 52 Liter, was beim aktuellen Ölpreis rund 40 Euro ausmacht.
  • Fortlaufende Liste führen: Tragen Sie jede Heizöl-Lieferung in eine fortlaufende Liste ein. "Notiert werden sollten Datum der Lieferung, Restmenge im Tank, getankte Menge Öl", empfiehlt Aribert Peters vom Bund der Energieverbraucher.
  • Bei fragwürdiger Lieferung das Eichamt einschalten: Wenn Sie Zweifel an der Korrektheit der erhaltenen Öllieferung haben, wenden Sie sich an das zuständige Eichamt. Fehlmessungen um bis zu 0,5 Prozent liegen im Bereich der sogenannten "Verkehrsfehlergrenze" und müssen vom Kunden akzeptiert werden. Bei einer bestellten Lieferung von 3000 Litern darf die tatsächlich gelieferte Menge also maximal um 15 Liter von der berechneten Menge abweichen.
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