t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeHeim & GartenEnergie

Hausbesitzer: Kommt jetzt die Solardachpflicht für Wohnhäuser?


Was Hausbesitzer wissen müssen
Kommt jetzt die Solardachpflicht für Wohnhäuser?

Von t-online, br

Aktualisiert am 04.04.2022Lesedauer: 3 Min.
Einfamilienhaus mit PV-Anlage: Müssen bald alle Dächer Solarenergie erzeugen?Vergrößern des BildesEinfamilienhaus mit PV-Anlage: Müssen bald alle Dächer Solarenergie erzeugen? (Quelle: U. J. Alexander/imago-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Mehrere Bundesländer führen in den nächsten Jahren eine Solarpflicht für neue Wohnhäuser ein, in einem Land gilt sie schon. Müssen Hausbesitzer ihre Dächer nun aufrüsten? Und sollte man jetzt schon eine Solaranlage einbauen?

Bis zum Jahr 2030 will die Bundesregierung 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien gewinnen und die Photovoltaik-Leistung in Deutschland auf rund 200 Gigawatt vervierfachen.

Um dieses Ziel schneller zu erreichen, hat sie die Photovoltaik-Pflicht in den Koalitionsvertrag aufgenommen. Darin heißt es: "Alle geeigneten Dachflächen sollen künftig für die Solarenergie genutzt werden. Bei gewerblichen Neubauten soll dies verpflichtend, bei privaten Neubauten soll es die Regel werden." Zudem sollen bürokratische Hürden für den Einbau einer Solaranlage abgeschafft werden.

Eine wichtige Neuerung wird vermutlich das Erneuerbare Energien Gesetz bringen, das im Herbst kommen soll. "Wir erwarten, dass die aktuell stetig sinkende Einspeisevergütung eingefroren wird", sagt Sören Demardt, Energieexperte bei der Verbraucherzentrale NRW. "Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, denn eine Solarpflicht ist nur sinnvoll, wenn Solarenergie für Verbraucher attraktiver wird."

Auf Bundesebene gibt es bisher kein beschlossenes Gesetz für eine allgemeine Solarpflicht, vielmehr regeln die Bundesländer die Vorschriften individuell. Einige, wie Baden-Württemberg oder Berlin, sind dabei recht weit fortgeschritten, während in anderen Ländern noch gar keine Pflicht in Aussicht ist.

Dennoch scheint es nur eine Frage der Zeit, bis die eigene Solaranlage auf dem Dach selbstverständlich wird. Was bedeutet das für Hausbesitzer? Sollte man jetzt schon handeln? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema.

Bundesländer gehen bei Solarpflicht eigene Wege

Welche Regeln für Sie gelten, hängt momentan stark davon ab, wo Sie wohnen.

  • In Baden-Württemberg gilt die Solarpflicht bereits: Seit 1. Januar 2022 müssen alle neu gebauten gewerblich genutzten Gebäude Solaranlagen haben, ab 1. Mai gilt dies auch für Wohngebäude. Wer das Dach eines bereits gebauten Hauses sanieren möchte, muss dabei ab 1. Januar 2023 auf Solarenergie umrüsten.
  • In Berlin ist beim Bau eines privaten Hauses ab 1. Januar 2023 eine PV-Anlage auf dem Dach oder an der Fassade zu befestigen oder eine Solarthermie-Anlage einzubauen. Auch bei der grundlegenden Dachsanierung muss ab dann eine Solaranlage eingebaut werden.
  • In Hamburg gibt es bei Neubauten ebenfalls ab 1. Januar 2023 eine Solarpflicht. Bei der Dachsanierung von bereits bestehenden Häusern gilt die Pflicht hier erst ab 2025.
  • In Niedersachsen und Schleswig-Holstein müssen seit Anfang 2022 auf Nicht-Wohnhäusern Solaranlagen installiert werden. In Niedersachsen soll ab 2025 die Solarpflicht auch für Wohnhäuser gelten.
  • In Bremen könnte möglicherweise ab 2023 eine Solarpflicht für alle Neubauten gelten, egal ob Wohnhaus oder Gewerbegebäude.
  • In Hessen ist bisher keine Solarpflicht geplant, in Bayern und Sachsen wird über Pläne diskutiert.

Muss ich mein Haus nun mit einer Solaranlage ausstatten?

Nein, aktuell ist das nicht der Fall. Auch wenn in Ihrem Bundesland eine Solarpflicht gilt, betrifft sie nur Häuser, die neu gebaut werden. Bestehende Objekte müssen nicht nachgerüstet werden. Einzige Ausnahme: Wird das Dach saniert, kann die Installation einer Solaranlage vorgeschrieben sein.

Muss ich als Bauherr eine Solaranlage einplanen?

Nur in Baden-Württemberg: Hier gilt ab dem 1. Mai 2022 die Solarpflicht auch für neue Wohngebäude, Gewerbeneubauten müssen bereits seit 1. Januar 2022 mit einer Solaranlage ausgestattet sein. In Berlin und Hamburg wird der Einbau von Solaranlagen bei neuen Wohnhäusern ab 1. Januar 2023 verpflichtend, dies könnte auch in Bremen blühen.

Sollte ich vorsorglich jetzt schon eine Solaranlage einbauen?

Auf kurz oder lang wird vermutlich eine Solarpflicht in irgendeiner Form für alle kommen. Doch auch unabhängig von einer möglichen Verpflichtung mache die Investition in Solartechnik Sinn, wie Sören Demandt erklärt, je früher, desto besser, vor allem, wenn die angepasste Einspeisevergütung die Anlagen finanziell wieder attraktiver macht. "Vor dem Hintergrund steigender Strompreise sehen wir aktuell einen großen Run auf Solaranlagen", sagt der Experte und rät: "Wir haben große Preisunterschiede festgestellt. Es lohnt sich also, möglichst viele Angebote einzuholen und zu vergleichen".

Aktuell lohnt sich eine Solaranlage vor allem dann, wenn man viel Solarstrom selbst konsumiert. Doch das könnte sich mit Anpassung der Einspeisevergütung ändern und insbesondere Volleinspeisungsanlagen könnten dann attraktiver werden. Ob Ihr Dach, Balkon oder Garten für eine Solaranlage geeignet ist, lesen Sie hier.

Verwendete Quellen
  • Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen
  • Deutsche Handwerkszeitung
  • EnBW Energie Baden-Württemberg AG
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website