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Noch schnell Heizöl bestellen oder warten?
Die Ălpreise sind auf Rekordniveau. Und im Herbst kommt auch noch ein Ălembargo. Was sollen wir nun tun: Schnell den Heizöltank fĂŒllen oder auf eine Preisentspannung hoffen?
Den Tank der Ălheizung im FrĂŒhling oder Sommer auffĂŒllen. Dieser Rat gilt schon lĂ€ngst nicht mehr. Der Krieg in der Ukraine hat alle erwartbaren PreisverlĂ€ufe ĂŒber den Haufen geworfen â und jetzt kommt auch noch ein Ălembargo fĂŒr Russland. Die EU plant damit einen Importstopp fĂŒr russisches Ăl ausgerechnet zur nĂ€chsten Heizsaison.
Die Unsicherheit, wie es weitergeht, lĂ€sst die Preise noch einmal klettern. Und sie stellt Hausbesitzer mit Ălheizung vor die Frage, wann sie beim BrennstoffhĂ€ndler ordern sollen.
Aber einen klaren Rat können auch Experten nicht geben, denn je nach Entwicklung der Lage kann das Preispendel in beide Richtungen ausschlagen.
Abwarten immer nur mit Reserve
"Ich persönlich wĂŒrde zusehen, dass genug im Tank ist, wĂŒrde aber nicht volltanken", sagt Louis-F. Stahl vom Vorstand des Bundes der Energieverbraucher. Wer allerdings ein hohes SicherheitsbedĂŒrfnis und dazu vielleicht etwas Geld auf der hohen Kante habe, werde den Ăltank möglicherweise jetzt vollmachen, um auf der sicheren Seite zu sein.
"Einen Rat kann man nur geben, wenn man eine Preisvorhersage macht â und das geht momentan nicht", sagt Martin Brandis vom Energieberatungsteam beim Verbraucherzentrale Bundesverband. Er warnt allerdings davor, den Tank leer laufen zu lassen. "Verbraucher sollten immer bedenken, dass es auch Lieferfristen gibt, wenn sie dann auf einmal heizen mĂŒssen."
Preise vergleichen â inklusive Anfahrtskosten
Was also, wenn trotz hoher Preise getankt werden muss? Ein GefĂŒhl fĂŒr die Preisunterschiede der Anbieter bekommt man ĂŒber die vielen Heizöl-Vergleichsportale im Internet. Hier kann man sich ĂŒber die aktuellen Marktpreise informieren. Bei einer Analyse von acht Heizölportalen durch das Verbraucherportal "Finanztip" im Jahr 2020 zeigten "Heizoel24.de" und "Esyoil.com" meist die gĂŒnstigsten Angebote.
GrundsĂ€tzlich gilt der Verkaufspreis am Tag der Bestellung, auch wenn erst Wochen spĂ€ter geliefert wird. "Kurz vor Tankbeginn den Preis erhöhen zu wollen, wĂ€re unseriös â darauf sollten sich Verbraucher keinesfalls einlassen", sagt Louis-F. Stahl vom Bund der Energieverbraucher.
Und er rĂ€t, auf jeden Fall regionale Anbieter zu beauftragenâ wegen der kurzen Wege. Sonst fallen möglicherweise Kosten fĂŒr die Anfahrt an.
Auf BestellbestÀtigung bestehen
Wichtig ist, nach Bestellung auf eine BestÀtigung per Mail oder Post zu bestehen, raten beide Experten. Darin muss der Preis inklusive aller Kosten stehen, der nach Lieferung bezahlt werden muss.
Auch wichtig zu wissen: Wer nur eine kleine Menge Heizöl tankt, zahlt möglicherweise einen Aufpreis. "In dem Fall kann sich eine Bestellgemeinschaft mit Nachbarn lohnen, falls diese ebenfalls Ăl brauchen", sagt Brandis. Achtung allerdings: Bestellen Sie nur gemeinsam mit Ihnen bekannten und vertrauenswĂŒrdigen Personen. Denn wenn einer nicht zahlt, haften die anderen.