Hecken und Laubhölzer im Frühsommer schneiden
Das feuchte Wetter hat Hecken und freistehende Laubgehölze reichlich sprießen lassen. Da sind einige Gewächse ein wenig aus der Form geraten. Also wird es Zeit, die Heckenschere anzusetzen. Mehr als in Form schneiden darf man im Sommer allerdings nicht. Welche Bäume und Sträucher jetzt einen Rückschnitt vertragen und was man dabei beachten sollte.
Der Frühsommer ist ideal, um frei stehende Laubgehölze und Hecken in Form zu bringen. Als Startschuss für den Schnitt gilt der 24. Juni, der Johannistag. Der Schnitt ist wichtig. Denn unterhalb der Schnittstelle bilden sich anschließend neue Triebe – und zwar dort wo sie Licht bekommen. Dadurch können entstandene Kahlstellen gefüllt werden und die Hecke wird insgesamt dichter.
Das Wichtigste am Heckenschnitt ist die richtige Form. Oben sollten Hecken schmaler sein als unten, damit genügend Licht auf die unteren Triebe fällt. Auch die Reihenfolge ist beim Schneiden wichtig: Zuerst werden die Seiten geschnitten, dann erst die Krone. Wer Mühe mit geraden Schnitten hat, kann als Hilfe Schnüre spannen, an denen man entlang arbeitet.
Der beste Tag für den Baumschnitt
Zum Schneiden sollte man sich einen Tag aussuchen, der nicht zu heiß ist. Der Himmel darf dabei gerne bedeckt sein. Ist die Sonneneinstrahlung zu stark, sollten Gehölze nicht geschnitten werden. Es kann sonst leicht zu einem Sonnenbrand an den Blättern kommen.
Im Frühsommer verkraften die Gehölze den Schönheitsschnitt besser. Dann haben die Pflanzen eine deutlich bessere Heilungschance als im Herbst. Sie verschließen ihre Wunden schnell und selbst. Außerdem sind die frischen Triebe bis zum Winter so kräftig, dass sie nicht mehr vom Frost geschädigt werden.
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Diese Gehölze dürfen im Sommer geschnitten werden
Ein behutsamer Formschnitt ist bei nahezu allen Laubgehölzen problemlos möglich. Auch für alle, die bereits die Blüte hinter sich haben wie Forsythien oder Flieder, ist es dafür nun noch nicht zu spät. Bei Pflanzen, die noch nicht geblüht haben, ist aber Fingerspitzengefühl gefordert. Bei Pflanzen und Gehölz, die einen starken Saftdruck haben, sollten Sie lieber bis August warten – das gilt beispielsweise für Walnuss oder Birke. Größere Eingriffe und Rückschnitte sollten aber ins kommende Frühjahr vertagt werden.
Ein guter Zeitpunkt für den Schnitt ist bei vielen Obstgehölzen nach der Ernte im Sommer. Bei Himbeeren beispielsweise werden die abgeernteten Ruten direkt über dem Boden abgeschnitten. Neutriebe, die beschädigt oder schwach sind können ebenfalls gekürzt werden. Bei Brombeeren sollten die Geiztriebe, die aus den Blattachseln wachsen, zurückgeschnitten werden.
Sommerschnitt vereinfacht die Ernte
Auch Süß- und Sauerkirschenbäume dürfen nach der Ernte beschnitten werden. Jetzt kann man beispielsweise die Krone etwas auslichten. Dabei kann man sich auch das Pflücken vereinfachen. Man schneidet die zum Ausdünnen vorgesehenen Äste einfach samt Früchten ab. Pfirsich und Aprikose vertragen nach der Ernte ebenfalls einen Verjüngungsschnitt.
Heckensträucher wie etwa Thuja, Kirschlorbeer, Liguster werden geschnitten, wenn die Triebe voll ausgebildet sind. Das ist gewöhnlich ab Juli der Fall. Besonders in den ersten Jahren muss sorgfältig geschnitten werden, damit die Hecke dicht wächst. Dann sind mitunter auch zwei Schnitte im Sommer ratsam.
Kein Radikalschnitt bis Oktober
Ganz fällen und radikal stutzen darf der Hobbygärtner Gehölze bis zum Herbst auch gar nicht mehr: Denn zwischen März und September gilt ein bundesweites Verbot für Gehölze außerhalb von Wäldern.
Das Bundesnaturschutzgesetz sieht vor, dass brütende Vögel nicht gestört werden dürfen. Auch Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge profitieren davon. Allerdings dürfen Hobbygärtner ihre Gehölze pflegen und Formschnitte erledigen, bei denen nur der Zuwachs entfernt wird.