Was Händler müssen und was nicht Pfandautomat sagt "Nein"? Das können Sie tun
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Da haben Sie es geschafft, Ihre gelagerten Pfandflaschen und -dosen in den Supermarkt zu bringen, doch jetzt streikt der Automat? Was können Sie nun tun?
Seit dem 1. Juli 2022 gilt eine Pfandpflicht auf fast alle Getränkeverpackungen (mehr dazu in diesem Artikel hier). Im selben Zuge wird im Verpackungsgesetz auch erwähnt, dass Händler, die pfandpflichtige Einweggetränkeverpackungen verkaufen, diese auch zurücknehmen und das Pfandgeld auszahlen müssen, bestätigt die Deutsche Pfandsysteme GmbH (DPG). Außer, ihre Verkaufsfläche ist kleiner als 200 Quadratmeter. Dann sind sie von der Rücknahmepflicht ausgenommen.
Ist die Verkaufsfläche jedoch größer, so muss der Händler laut DPG "alle pfandpflichtigen Einweggetränkeverpackungen vom Kunden zurücknehmen, gleich, ob er die Marke, die Verpackungsgröße etc. führt oder nicht." Die Verbraucherzentrale Hamburg e. V. bestätigt, "Form, Marke oder Inhalt spielen dabei keine Rolle, lediglich das Material."
Doch was sollten Sie tun, wenn er die Flaschen und Dosen nicht annimmt? Und der Händler sich ebenfalls weigert?
Pfandautomat nimmt Flasche nicht an: Was tun?
Wenn der Pfandautomat die Getränkeverpackung mit dem intakten Pfandlabel nicht annimmt, sollten Sie einen Mitarbeiter kontaktieren. Dieser muss das Leergut dann händisch annehmen und abkassieren. Selbst dann, wenn die Verpackung kaputt ist. Wichtig ist nur, dass das Label erkennbar ist – und zwar von dem Menschen. Dass die Sensoren des Automaten das Label nicht akzeptieren, spielt dabei keine Rolle.
Ist der Pfandautomat defekt, kann das Leergut ebenfalls bei den Mitarbeitern abgegeben und muss nicht wieder mitgenommen werden. Die Leergutannahme darf nicht verweigert werden, nur weil das Gerät nicht funktioniert.
Tipp
Bevor Sie einen Mitarbeiter kontaktieren, weil der Pfandautomat Ihre Pfandflasche nicht akzeptiert hat, probieren Sie folgende Tricks aus:
- Die Flasche oder die Dosen müssen mit dem Boden zuerst in die Öffnung gelegt werden.
- Das Pfandetikett sollte so gelegt werden, dass der Scanner es gleich erkennt. Probieren Sie aus, das Etikett nach oben zu legen.
- Das Etikett sollte sauber sein.
- Das Pfandlabel sollte intakt und nicht eingerissen sein.
- Die Flasche oder die Dose sollte leer sein.
- Vermeiden Sie zu viel Schwung beim Hineinlegen.
- Achten Sie darauf, dass das Flaschenband oder der Container nicht voll sind. Dann stockt der Automat bei der Annahme ebenfalls.
Händler verweigert die Annahme? Das raten Verbraucherschützer
Wenn sowohl der Mitarbeiter als auch der Pfandautomat die Getränkeverpackungen nicht annimmt, sollten Sie zuerst mit der Filialleitung sprechen. Ist das nicht möglich, können Sie sich bei der zuständigen Überwachungsbehörde beschweren, erklärt die Verbraucherzentrale. Hierzu stellen die Verbraucherschützer ein entsprechendes Musterschreiben auf ihrer Seite zur Verfügung.
- vzhh.de "Einwegflaschen und -dosen: Ärger am Leergutautomaten"
- dpg-pfandsystem.de "FAQ Rücknehmer"
- ndr.de "Pfand: Wer muss Einwegflaschen und Einwegdosen zurücknehmen?"
- rbb-online.de "Pfand: Automat sagt nein?"
