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Studie: Künstlicher Winterschlaf als Hoffnung für die Medizin?


Experiment mit Mäusen
Wie der künstliche Winterschlaf Menschenleben retten könnte

Von t-online, lhe

14.06.2023Lesedauer: 2 Min.
LabormausVergrößern des BildesEine Labormaus: In einem neuen Experiment wurden Mäuse in einen künstlichen Ruhezustand versetzt. (Quelle: Friso Gentsch/dpa/Symbolbild/dpa)
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Forscher haben es geschafft, Mäuse in eine Art künstlichen Winterschlaf zu versetzen. Wie Medizin und Raumfahrt davon profitieren könnten.

Winterschlaf ist für einige Tiere zur kalten Jahreszeit wichtig, um mit knappen Nahrungsmitteln und der harschen Witterung umzugehen und sie zu überleben. Dabei werden Stoffwechsel, Körpertemperaturen und alle Körperfunktionen auf ein Minimum heruntergefahren.

Menschen halten keinen Winterschlaf – noch nicht. Aber eine neue Studie legt möglicherweise den Grundstein für eine neue Technologie, die in der Medizin und Raumfahrt neue Maßstäbe setzen könnte. Ein Forschungsteam aus den USA hat seine Erkenntnisse im Fachjournal "Nature Metabolism" veröffentlicht.

Ultraschallimpulse versetzen Mäuse in Ruhezustand

In dem Experiment wurden Mäuse über gezielte Ultraschall-Impulse in einen Ruhezustand versetzt, den sogenannten Topor. Dieser wird bei Mäusen eigentlich in schwierigen Situationen ausgelöst, wenn sie etwa nicht genügend Nahrung haben. Da die Hirnregionen, die bei Mäusen den Topor auslösen, bereits bekannt sind, konnte man die Tiere bereits in der Vergangenheit in diesen Zustand versetzen.

Dazu wurden unter anderem Medikamente eingesetzt, die allerdings starke Nebenwirkungen hatten, oder Operationen am Gehirn durchgeführt. Auch über gentechnische Veränderungen konnte der Ruhezustand bereits hervorgerufen werden. Die neue Ultraschall-Methode, die das US-Forschungsteam nun erprobte, ist hingegen minimalinvasiv und deswegen schonender.

Auf den Köpfen der Mäuse wurden bei dem Experiment Ultraschall-Sender befestigt, die gezielte Impulse freisetzen. Nach insgesamt sechs Impulsen innerhalb von drei Minuten wurden die Tiere in den Topor versetzt. Nach etwa einer Stunde war der Zustand wieder beendet.

Wie auch Menschen von der Methode profitieren könnten

Könnte man diese Technik auch bei Menschen anwenden? Sinnvoll wäre es – etwa in der Raumfahrt. Menschen könnten so – in einer Art Energiesparmodus – längere Strecken im Weltall zurücklegen. Auch in der Medizin könnte die Methode angewendet werden. So könnte man Schlaganfallpatienten in diesen Ruhemodus versetzen, um die Schäden des Sauerstoffmangels im Gehirn zu verringern.

Das Problem: Im Gegensatz zu Mäusen verfügen Menschen nicht über den natürlichen Ruhemodus. Die Forscher konnten jedoch auch Ratten in den Topor versetzen, auch wenn ihre Körper den Zustand nicht natürlich herbeiführen können. Ihre Körpertemperatur sank allerdings nicht so stark wie die der Mäuse.

Verwendete Quellen
  • nature.com: "Induction of a torpor-like hypothermic and hypometabolic state in rodents by ultrasound" (Englisch, veröffentlicht am 25. Mai 2023)
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