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Stiftung Warentest warnt: Kamillentee mit Schadstoffen belastet


Stiftung Warentest warnt
Kamillentee von "Kusmi Tea" extrem mit Schadstoffen belastet

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Aktualisiert am 29.03.2017Lesedauer: 2 Min.
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Die Stiftung Warentest warnt vor Kamillentee von Kusmi Tea.Vergrößern des Bildes
Die Stiftung Warentest warnt vor Kamillentee von Kusmi Tea. (Quelle: Stiftung Warentest)

Erkältungszeit ist Teezeit. Viele greifen dann zu Kamillentee, um den Hustenreiz zu lindern und den empfindlichen Magen zu beruhigen. Dass nicht jeder Kamillentee für den Verzehr geeignet ist, zeigt nun ein Test der Stiftung Warentest: Das Labor wies extreme Schadstoffbelastungen beim Tee der französischen Premium Marke "Kusmi Tea" nach.

Eigentlich sollte der Test erst in ein paar Wochen veröffentlicht werden, doch die Ergebnisse alarmierten die Tester der Stiftung Warentest so sehr, dass sie auf ihrer Homepage test.de schon jetzt vor dem getesteten Kamillentee warnen.

Stiftung Warentest: Den Tee bloß nicht trinken

Die Stiftung Warentest hat den Kamillentee von Kusmi Tea auf 28 verschiedene Pyrrolizidinalkaloide (PA) untersucht. Dabei handelt es sich um natürliche Inhaltsstoffe, die in vielen Wildkräutern vorkommen und mit deren Hilfe sich die Pflanzen gegen Fressfeinde schützen. Bei der Ernte können die sekundären Pflanzenstoffe mit in den Tee gelangen.
Das Ergebnis der Prüfphase: Der Inhalt eines einzigen Teebeutels enthält 161 Mikrogramm an Pyrrolizidinalkaloiden. Laut den Testern ist das das 380-Fache der langfristig wenig bedenklichen Tageszufuhr. Diesen Tee solle man nicht trinken, so die Warnung.

Krebserregende Alkaloide

Pyrrolizidinalkaloide haben sich in Tierversuchen als eindeutig krebserregend und erbgutschädigend erwiesen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht davon aus, dass sie auch beim Menschen krebserregend wirken können. Hinzu kommt, dass zu hohe PA-Gehalte auch die Leber schädigen können.

Mindesthaltbarkeitsdatum 10/2019 betroffen

Die Stiftung Warentest hat den Vertreiber für den deutschen Markt, die Firma Orientis im baden-württembergischen Kehl, sowie die amtliche Lebensmittelaufsicht bereits informiert. Gefunden wurden die krebserregenden Schadstoffe in folgenden Teebeuteln:

Name: Kusmi Tea Camomille/Chamomille/Kamille
Verpackung: 20 sachets mousseline/20 muslin tea bags, 44 g
Mindesthaltbarkeitsdatum: 10/2019
Chargennummer der Karton-Verpackung: LOT: 161031
Chargennummer der Teebeutel: LOT: KUS163121
Preis pro Packung im Online-Shop von Kusmi Tea: 11,40 Euro

Deutscher Tee-Vertreiber sieht Ergebnisse als unbedenklich an

Die Firma Orientis, die den Tee der Pariser Firma Kusmi Tea in Deutschland vertreibt, teilte Stiftung Warentest mit, dass die gefundenen Schadstoffmengen unbedenklich seien und argumentierte: Die Untersuchungsergebnisse der Stiftung Warentest, sollten sie bestätigt werden, würden bedeuten, dass ein Verbraucher mehr als 1,6 Kilogramm Kamillentee, etwa 730 Tassen, verzehren müsste, damit eine Nebenwirkung eventuell auftreten könnte.

Stiftung Warentest: Charge dürfte nicht verkauft werden

Diese Argumentation können die Tester nicht nachvollziehen. "Bei unserer Warnung stützen wir uns auf zwei wissenschaftliche Empfehlungen: Die eine ist der Wert für eine wenig bedenkliche Tageszufuhr hinsichtlich der Kanzerogenität, den der Tee von Kusmi mit nur einem Beutel um das 380-Fache überschreitet. Darüber hinaus ist auch der auf die chronische Leberschädlichkeit ausgerichtete sogenannte Health Based Guidance Value um das 27-Fache überschritten. Auf diesen Wert haben sich die Überwachungsbehörden geeinigt. Die betroffene Charge dürfte demnach nicht verkauft werden", so die Tester. Einen gesetzlichen Höchstgehalt für Pyrrolizidinalkaloide in Lebensmitteln gibt es bisher zwar noch nicht. Allerdings schreitet die amtliche Lebensmittelaufsicht bei besonders hohen Werten ein und nimmt die betroffenen Produkte vom Markt.

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