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Zittauer Gebirge: der südöstlichste Punkt Deutschlands


Grenzenlose Urlaubsfreuden
Tief im Osten: Geheimtipp Zittauer Gebirge

dpa, t-online, Michael Juhran, msc

14.07.2017Lesedauer: 3 Min.
Burg und Klosteranlage von Oybin sind ein echter Besuchermagnet. Von oben lassen sich weitere Ausflugsziele ins Visier nehmen.Vergrößern des BildesBurg und Klosteranlage von Oybin sind ein echter Besuchermagnet. Von oben lassen sich weitere Ausflugsziele ins Visier nehmen. (Quelle: Stadtmarketing Zittau/dpa-tmn-bilder)
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Zittau liegt im Dreiländereck Deutschland, Polen und Tschechien. So hat sich im südöstlichsten Zipfel der Republik ein grenzübergreifender Tourismus entwickelt – mit Geschichte, Theater, Sportevents und schönster Mittelgebirgsnatur für Erholungssuchende. Wir stellen die Highlights vor.

Sanfte Hügellandschaften treffen auf gebirgige Höhenkämme, bizarre Sandsteinfelsen recken sich aus dichten Wäldern dem Himmel entgegen. Das Zittauer Gebirge auf der deutschen Seite zog lange Zeit vor allem Wanderer und Kletterer an. Grenzübergreifende Kultur- und Sportangebote in Polen und Tschechien machen das Dreiländereck heute noch attraktiver.

Schnaufende Dampflok zur Burg Oybin

Hochbetrieb herrscht am Bahnhof der Zittauer Schmalspurbahn. Deutsche, tschechische und polnische Touristen machen es sich in den Waggons hinter der schnaufenden Dampflok bequem, um ein Kleinod der gemeinsamen Geschichte zu besuchen. Vorbei an goldgelben Rapsfeldern sind die Ausflügler auf dem Weg zum Kurort Oybin mit seiner Burg.

"Die Burg Oybin hat sich zu einem wahren Magneten für Besucher aus allen drei Ländern entwickelt", sagt Alfred Simm, der sich als gestandener Eisenbahner seit vielen Jahren im Verein Ostsächsische Eisenbahnfreunde für die Traditionsbahn engagiert. Direkt vor dem 514 Meter hohen Berg Oybin ist Endstation. Die wohl bekannteste Erhebung des Zittauer Gebirges ragt wie ein gewaltiger Bienenstock aus dem Talkessel. Auf dem Gipfel thronen die stattlichen Ruinen einer Burg und eines mittelalterlichen Klosters.

Panoramablicke bis nach Tschechien und Polen

Errichtet unter Karl IV. zwischen 1364 und 1384, sind die als Altersruhesitz des Kaisers geplanten Gemäuer heute ein idealer Ausgangspunkt für die Erkundung des Dreiländerecks. Vom 1002 Meter hohen tschechischen Jested-Gipfel bis zum polnischen Tagebau Turow reicht der Panoramablick von hier oben.

Zurück in Zittau. Im dortigen Stadtmuseum in der restaurierten Klosterkirche begegnet der Reisende außergewöhnlichen Zeugnissen aus der Zeit, als der Handel zwischen Prag und der Ostsee der Stadt zu Ruhm und Reichtum verhalf. Am 30. Juli öffnet hier eine Ausstellung, in der rund 80 Grabinschriften von Zittauer Bürgern aus der Zeit der Reformation und danach zu sehen sein werden.

Grenzübergreifende Kultur- und Freizeitprojekte

Immer dann ging es Zittau am besten, wenn die Beziehungen zu den Nachbarn gut waren. "Darin liegt auch heute die größte Chance unseres Dreiländerecks", sagt Oberbürgermeister Thomas Zenker. "Nach dem Fall der Mauer und besonders seit dem Beitritt unserer beiden Nachbarn zur EU schießen grenzübergreifende Kultur- und Freizeitprojekte wie Pilze aus dem Boden." Von Mittelalterfesten über Film- und Theaterfestivals bis zu Oldtimerrennen ist nahezu an jedem Wochenende etwas los. Vor den Toren Zittaus bereiten sich Sportler am Olbersdorfer See auf die jährlichen Deutschen Meisterschaften im Cross-Triathlon vor. Eine Erfolgsgeschichte der nachbarschaftlichen Zusammenarbeit, organisiert von deutschen und tschechischen Sportlern.

Wilde Natur zwischen "Nonnenfelsen" und böhmischen Dörfern

Entspannter geht es bei den Radlern und Wanderern zu, die längst die grenzüberschreitenden Rad- und Wanderwege für sich entdeckt haben. "Die Nonnenfelsen bei Jonsdorf, die Lausche auf der tschechischen Seite oder die Tagebaulandschaft um das polnische Turow sind bei allen drei Nationen gleich beliebt", sagt Kletterführer Thomas Weidner. Direkt im Grenzgebiet ist das Wegnetz ausgezeichnet ausgebaut und beschildert. Im tschechischen Hinterland sieht das etwas anders aus. Dort lockt wilde Natur zwischen Sandsteinfelsen und dichten Wäldern. Gaststätten an kleinen Weilern servieren hervorragende Craft-Biere. "Dort gibt es sie noch, die Böhmischen Dörfer", sagt Weidner. Wer Knödel, Kraut und Braten mag, kommt hier ebenfalls voll auf seine Kosten.

Einmalig in Europa: die Mühlsteinbrüche bei Jonsdorf

Großer Anziehungspunkt und ebenfalls ein wunderbares Wanderziel sind die Mühlsteinbrüche. Sie sind geologisch einmalig in Europa und befinden sich südlich vom Luftkurort Jonsdorf in einer Höhe von 480 bis 560 Metern. Ungefähr 600 Meter südlich verläuft die Grenze zu Tschechien. Das bizarre Felsgebilde ist wildromantisch und entstand durch den Abbau von Sandstein, der für den Bau von Mühlsteinen im 16. Jahrhundert gebraucht wurde.

Nach dem Ende des Abbaus Anfang des 20. Jahrhunderts hat die Natur durch Verwitterungsprozesse einzigartige Formationen wie die "Drei Tische“, "Große Orgel“ oder das "Schwarze Loch“ entstehen lassen. Sie sind heute ein beliebtes Wander- und Klettergebiet, jeden Montag und Samstag gibt es auch Führungen. Seit 1950 gibt es in dem 35 Hektar großen Gebiet auch einen Naturlehrpfad.

In und um Jonsdorf gibt es viele preiswerte Ferienwohnungen: Ob im komfortabel eingerichteten ehemaligen Ferienheim direkt am Waldrand oder im originellen "Umgebindehaus". Letzteres erlebt mit seinem Mix aus Fachwerk, Blockbau und Massivbauweise gerade eine kleine Rennaissance. Die wunderbare Landschaft um Zittau lohnt sich also auch für Architekturfans.

Weitere Informationen zu Zittau und dem Dreiländereck

Anreise: Per Bahn oder Auto bis Zittau, von dort mit der Schmalspurbahn oder per Fahrrad/Leihrad nach Oybin oder Jonsdorf.
Übernachtung: Ferienwohnungen sind auf deutscher und tschechischer Seite schon ab rund 25 Euro pro Nacht zu haben. Ein Drei-Sterne-Hotel mit Frühstück und WLAN kostet etwa 80 Euro pro Nacht im Doppelzimmer.

Tourismuszentrum Naturpark Zittauer Gebirge
Markt 1 (Rathaus)
02763 Zittau
Tel.: 03583/75 22 00
E-Mail: tourismuszentrum@zittauer-gebirge.com
www.zittau.de

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