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"Bares für Rares": Händler Fabian Kahl verrät seine Taktik


"Da geh' ich bis zum Ende!"
"Bares für Rares"-Händler Fabian Kahl verrät seine Schwachstelle

Von Silke Ahrens

Aktualisiert am 22.03.2021Lesedauer: 3 Min.
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Bares für Rares"Bares für Rares": Fabian Kahls Herz schlägt für bestimmte Raritäten besonders hoch.Vergrößern des Bildes
"Bares für Rares": Fabian Kahls Herz schlägt für bestimmte Raritäten besonders hoch. (Quelle: ZDF/Frank Dicks)

In der "Bares für Rares"-Show "Händlerstücke" können Zuschauer hinter die Kulissen der Trödelsendung blicken. Diesmal gibt Händler Fabian Kahl preis, welche Taktik er in der Show häufig anwendet.

Haben die Händler eine Rarität bei "Bares für Rares" ersteigert, fängt die eigentliche Arbeit für sie oft erst an. So ergeht es auch Antiquitätenhändler Fabian Kahl, der eine Porzellanfigur von Meissen ersteigern konnte. In einer neuen Ausgabe der Sendung "Händlerstücke" zeigt er nun, wie aufwendig die Aufarbeitung der Rarität gewesen ist.

Kahl verrät seine Schwachstelle bei "Bares für Rares"

"Wenn so ein Stück bei uns in den Händlerraum kommt, dann steht für mich sofort fest: Diese Porzellanfigur muss ich haben. Die ist selten, die ist für Sammler genau das Richtige – da schlägt das Händlerherz einfach höher", sagt Kahl im Hinblick auf die Figur, die von Johann Joachim Kändler modelliert wurde. "Das ist einer der berühmtesten Köpfe der Meissener Manufaktur im 18. Jahrhundert gewesen. Den kennt man einfach, an dem kommt man nicht vorbei", weiß der Händler.

Leider war die Figur, die die Sächsischen Hofnarren darstellt, an einigen Stellen beschädigt. "Sammler sind immer relativ eigen, wenn es um Beschädigungen bei Porzellanfiguren geht, aber man kann sagen: Je seltener eine Figur ist, desto eher nimmt man Beschädigungen und auch Restaurierungen in Kauf", erklärt Kahl.

Der 29-Jährige verrät daraufhin auch seine Schwachstelle: "Wenn ich Porzellan sehe und dann ist es auch noch von Meissen, dann weiß ich sofort: 'Da geh' ich bis zum Ende!' Das war bei der Figurengruppe nicht anders." Doch an der Porzellanfigur war damals auch Kunsthändler Daniel Meyer interessiert. In so einem Fall hat Kahl aber eine ganz einfache Taktik: "Ich bin nicht der Händler, der sich irgendwelche Schmerzgrenzen setzt, gerade nicht in so einem Auktionsverhältnis. Da mache ich das aus dem Bauch raus. Und wenn Daniel mir dann zum Beispiel noch an den Fersen hängt, dann tue ich auch alles, um ihn abzuhängen", verrät er.

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Restaurierung gestaltet sich sehr aufwendig

Diese Taktik ist damals aufgegangen und Kahl erhielt für 1.250 Euro den Zuschlag. "Ich habe mich in dem Moment des Zuschlages riesig gefreut. Es war auch ein süßes Paar – und Sympathie spielt auch immer eine Rolle", sagt er in Erinnerung an das ältere Ehepaar, das die Figur verkauft hat. Da er die Beschädigungen beseitigen lassen möchte, bringt Kahl die Rarität zu Restaurateurin Silke Rohmer. "Sie arbeitet auch für Meissen und einige Museen – und das zeugt für mich von hoher Qualität", erklärt der Händler.

Rohmer säubert das Objekt zunächst und ergänzt und verklebt die Fehlstellen. Dann macht sie sich an den Feinschliff und die Retuschearbeiten. Zum Schluss kommt für den richtigen Glanz noch ein Schutzlack über die retuschierten Stellen. Kahl weiß, wie aufwendig solche Arbeiten sein können: "Je nachdem, was so modelliert werden muss und je nach Materialstärke dauert die Trocknungszeit von solchen Stücken auch mal schnell zwei, drei Tage bis man sie dann bemalen kann – und dann muss es wieder trocknen. Also die ganze Porzellanrestaurierung kann bis zu einer Woche dauern."

So hoch ist der Preis am Ende

Mit dem anschließenden Ergebnis ist er aber sehr zufrieden. "Eine gute Restaurierung erkennt man daran, dass man nicht mehr erkennt, wo überhaupt die Schadstelle war", sagt Kahl und macht zum Schluss einen Kassensturz. "Die Figur habe ich für 1.250 Euro gekauft, 300 Euro kostet die Restaurierung ungefähr – dann sind wir bei 1.550 Euro im Einkauf." Es gibt jedoch einen Haken. "Ich muss die Figur aber wirklich als restauriert verkaufen. Ich kann jetzt nicht sagen, da ist nichts dran gemacht worden, die ist im Originalzustand."

Als Händler sei er dazu verpflichtet, die Restaurierungsstellen zu benennen und die Figur auch so zu verkaufen. "Den Preis muss ich natürlich dementsprechend anpassen. Ich denke, dass ich am Ende 2.000 bis 2.500 Euro dafür bekommen kann", hofft Kahl.

Verwendete Quellen
  • "Bares für Rares – Händlerstücke" vom 21. März 2021
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