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"Bares für Rares": Sky du Mont erlebt "wirtschaftlichen Totalschaden"


Händler sind geschockt
"Bares für Rares": Sky du Mont erlebt "wirtschaftlichen Totalschaden"

Von Silke Ahrens

Aktualisiert am 24.06.2022Lesedauer: 4 Min.
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"Bares für Rares": Horst Lichter begrüßt Sky du Mont (r.) auf Schloss Drachenburg.Vergrößern des Bildes
"Bares für Rares": Horst Lichter begrüßt Sky du Mont (r.) auf Schloss Drachenburg. (Quelle: ZDF/Sascha Baumann)

Schauspieler Sky du Mont bietet ein altes Möbelstück bei "Bares für Rares XXL" an. Doch in der Show erfährt er, dass er dafür viel zu viel bezahlt hat.

"Auf dem Weg hier hin sah ich mehrere Damen mit Tränen in den Augen vor Verzückung. Jetzt weiß ich, woran es lag", sagt Moderator Horst Lichter, als er Schauspieler Sky du Mont bei "Bares für Rares XXL" auf Schloss Drachenburg begrüßt. "Hättest du dir vorgestellt, vor ein paar Jahrzehnten, der sein zu dürfen, der du heute bist?", möchte er von dem 75-Jährigen wissen.

"Ich wollte das nicht werden, ich habe nie die Bekanntheit und die Popularität gesucht. Ich habe 'Schuh des Manitu' gemacht vor 20 Jahren und normalerweise würden mich nur noch Leute in meinem Alter kennen", sagt du Mont. "Nachdem der Film aber zweimal im Jahr wiederholt wird, ist das ein Geschenk, aber das war nie mein Ziel. Weil Popularität nimmt einem die Anonymität und ich liebe die Anonymität", ergänzt er.

Du Mont kann sich nur schwer von der Rarität trennen

Das möchte Lichter genauer wissen. "Ich habe drei Kinder und die gehen nicht sehr gerne mit mir irgendwo hin. Und das finde ich schade", erklärt du Mont. Dann kommen sie aber auf seine Rarität zu sprechen. "Welche Erinnerungen hängen an dem Kleinmöbel?", fragt Lichter.

"Ich entdecke gerade, dass mich tatsächlich Wehmut trifft. Weil ich das Stück kenne, seitdem ich denken kann und meine Mutter auch. Das ist irgendwie ein Abschied, es geht etwas zu Ende und ich hätte nicht gedacht, dass das passiert", gesteht der Schauspieler. "Also du kannst es dir noch überlegen", bietet Lichter ihm an.

"Nein, ich möchte für die Ukraine spenden und die brauchen es nötiger, als dass ich dieses schöne Stück wieder in den Keller stelle. Aber ich hätte nicht gedacht, dass mich das tatsächlich so bewegt", entgegnet du Mont. Daraufhin beginnt Experte Detlev Kümmel mit seiner Expertise. Er stellt fest, dass der Sekretär aus Eiche gefertigt worden ist und mit Mahagoni-Holz furniert wurde.

Ernüchternde Expertise

"Sie haben es, glaube ich, vor einiger Zeit restaurieren lassen?", fragt er. "Ja, vor sieben, acht Jahren", bestätigt du Mont. Die Restaurierung sei laut Kümmel nicht gut ausgeführt worden, denn er stellt einige Beschädigungen fest. "Es ist ein holländisches Möbel und wir sind im frühen 19. Jahrhundert, um 1820", ist er sich sicher.

Zudem entdeckt er ein paar Geheimfächer, die du Mont noch gar nicht kannte. "Ich würde jetzt nochmal, wenn du die Adresse von dem Restaurator hast ...", scherzt Lichter und fragt nach dem Wunschpreis des Schauspielers. "Ich habe keinen Wunschpreis. Ich weiß, wie viel ich gezahlt habe, um ihn restaurieren zu lassen: 10.000 Euro", entgegnet er.

"Da verdunkelt sich sogar die Sonne, mein lieber Herr Gesangsverein", staunt Lichter. "Das war schon ein sehr stolzer Preis", findet auch Kümmel, der leider keine guten Nachrichten hat. "Ich wäre bei einem Wert in diesem Zustand von ungefähr 3.800 bis 4.400 Euro", sagt er.

"Das ist schade", findet Lichter. Du Mont möchte trotzdem verkaufen. "Ja, ich glaube, dass jeder Euro, der in diesem armen Land ankommt – ich würde dann auch noch etwas drauflegen – gebraucht wird", sagt er.

Du Mont erlebt "wirtschaftlichen Totalschaden"

Im Händlerraum hält sich das Interesse für das Möbelstück in Grenzen. "Ich habe es restaurieren lassen und es lässt zu wünschen übrig. Wusste ich nicht", gesteht du Mont gleich am Anfang. "Ich handel mit Möbeln überhaupt nicht, da haben wir andere Händler hier, aber ich bin von dem allgemeinen Bild beeindruckt und ich möchte gerne beginnen mit 500 Euro", erklärt Auktionator Wolfgang Pauritsch.

"Ich biete 1.000 Euro, aber sie sollten nicht so auf den Restaurator schimpfen", findet Antiquitätenhändler Daniel Meyer. Das sieht Kunsthändler Julian Schmitz-Avila ganz anders. "Entschuldige mal, der hat die Rückwand eingenagelt!", schimpft er. "Er hat sehr viel Geld verlangt. 10.000 Euro", berichtet du Mont.

"Aber Herr du Mont, dann ist das ja ein wirtschaftlicher Totalschaden! Das ist ja nur eine Schadensbegrenzung, was wir hier machen, weil auf diesen Preis werden wir natürlich nie kommen", sagt Pauritsch. "Das ist mir schon klar", entgegnet der 75-Jährige zerknirscht. "Können Sie es nicht selber noch irgendwo hinstellen?", fragt Meyer.

"Ich habe dermaßen viele Dinge und meine Kinder wollen sie nicht. Und ich bin geschieden, das heißt, ich bin jetzt in einer Wohnung. Ich habe so viele Sachen, das geht nicht", erklärt du Mont und verkauft den Sekretär schließlich schweren Herzens für 1.800 Euro an Meyer.

"Dann lege ich noch etwas drauf und die Ukraine bedankt sich sehr bei Ihnen. Das geht nämlich dorthin", verrät du Mont. "Dann möchte ich Ihnen noch 200 Euro mehr anbieten", entgegnet Meyer. "Das ist sehr nett. Ich hoffe, Sie finden jemanden, der es genauso liebt wie ich", sagt der Schauspieler.

Verwendete Quellen
  • "Bares für Rares"-Abendausgabe vom 22. Juni 2022
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