Umfrage zur Familiengeschichte Die Jüngsten wollen wissen, was ihre Großeltern nie erzählt haben

Ausgerechnet die Generation Z interessiert sich am stärksten für ihre Herkunft. Eine neue Umfrage zeigt: Junge Erwachsene treiben die digitale Ahnenforschung voran.
Mehr als jeder dritte junge Erwachsene will mehr über seine Herkunft erfahren – das zeigt eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des Ahnenforschungsportals MyHeritage. Besonders hoch ist das Interesse bei Studierenden.
In der repräsentativen Online-Erhebung wurden im März 2025 über 2.500 Personen ab 18 Jahren in Deutschland zu ihrer Beziehung zur eigenen Familiengeschichte befragt. Überraschend ist dabei vor allem das Ergebnis für die jüngste Altersgruppe: 37 Prozent der 18- bis 29-Jährigen äußerten den Wunsch, mehr über ihre familiären Wurzeln zu erfahren – ein höherer Wert als bei jeder anderen Altersgruppe. Zum Vergleich: In der Altersgruppe 65+ liegt dieser Anteil bei lediglich 22,5 Prozent.
Auch wenn es um die Weitergabe von Familienwissen an künftige Generationen geht, liegt die Generation Z vorn. 27,4 Prozent der jungen Erwachsenen halten dies für wichtig. Bei den über 65-Jährigen sind es nur 18,2 Prozent. Rund 20 Prozent der Jüngeren haben bereits begonnen, ihre Vorfahren digital zu erfassen – etwa mithilfe eines Online-Stammbaums. In der älteren Generation sind es nur 9,8 Prozent.
Was ist die Gen Z?
Zur Generation Z zählen Personen, die zwischen etwa 1995 und 2010 geboren wurden. Sie sind mit digitalen Technologien wie Smartphones und sozialen Medien aufgewachsen. Viele von ihnen legen Wert auf Selbstverwirklichung, Identität und Nachhaltigkeit. In Umfragen zeigt sich häufig ein wachsendes Interesse an Herkunft, Werten und gesellschaftlichen Themen.
Neben dem Anbieter MyHeritage, der die Umfrage in Auftrag gegeben hat, gibt es weitere Plattformen für Ahnenforschung, etwa Ancestry, Geneanet oder das deutsche Portal verwandt.de. Diese Dienste bieten oft digitale Stammbaumfunktionen, historische Dokumente oder DNA-Tests zur Herkunftsanalyse.
Trotz der hohen emotionalen Bedeutung ist das Wissen über die eigene Familiengeschichte in vielen Fällen lückenhaft. Fast 80 Prozent der Befragten gaben an, weder die Herkunft noch die Bedeutung ihres Familiennamens zu kennen. Und obwohl viele persönliche Erinnerungsstücke wie Fotos als besonders wertvoll gelten, haben nur 12,8 Prozent diese bisher digitalisiert. 26,2 Prozent der Befragten bedauern, zu wenig von ihrer Familiengeschichte dokumentiert zu haben.
- Civey-Umfrage
- Pressemitteilung MyHeritage
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