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Uhr lesen: Wann und wie Kinder die Zeit begreifen


"Noch viermal schlafen"
Ab wann Kinder die Zeit begreifen

Von dpa-tmn, dpa
Aktualisiert am 22.09.2016Lesedauer: 2 Min.
Erst mit sechs oder sieben Jahren lernen Kinder die Uhr zu lesen.Vergrößern des BildesErst mit sechs oder sieben Jahren lernen Kinder die Uhr zu lesen. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Kleinkinder

"Übermorgen fahren wir zu Oma" - mit so einem Satz können kleine Kinder nicht viel anfangen, denn erst ab dem sechsten oder siebten Lebensjahr können sie solche Zeitangaben nachvollziehen und lernen, die Uhr zu lesen. "Aus dem unterschiedlichen Zeitgefühl von Kindern und Erwachsenen resultieren viele Konflikte", weiß Ulrich Wehner von der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe.

Kleine Kinder leben in der Gegenwart

Bis zum Alter von drei oder vier Jahren können sich Kinder schwer von der Gegenwart lösen: Alles passiert für sie jetzt, ein Vorher oder Nachher gibt es nicht. Für Vier- bis Fünfjährige vergeht Zeit nur, wenn etwas passiert, zum Beispiel Mittagessen oder eine Geschichte lesen. Erst mit sechs Jahren verstehen Kinder, dass Zeit unabhängig von Ereignissen weitergeht, heißt es in der Zeitschrift "Nido".

"Noch viermal schlafen"

"Ein Zeitgefühl haben Kinder zwar von Geburt an", erklärt Wehner. Aber konkrete Zeitangaben wie "übermorgen", "nächste Woche" oder in "einer Stunde" können sie meistens noch nicht begreifen. Der Frühpädagoge rät deswegen, Kindern zeitliche Angaben anhand vertrauter Handlungen zu veranschaulichen. Mögliche Antworten auf die Frage "Wie lange dauert das?" sind beispielsweise "so lange wie deine Lieblings-CD dauert" oder "so lange, wie du mit deinem Fahrrad zum Kindergarten brauchst".

Sich in die Welt der Kleinen hineinzudenken, sei wichtig, um Zeitangaben verständlich zu vermitteln. Auch Angaben wie "noch viermal schlafen" könnten Kinder leicht nachvollziehen.

Kleinkinder leben im Hier und Jetzt

Außerdem empfiehlt der Pädagoge, den Nachwuchs beim Spielen nicht abrupt zu unterbrechen. Da Kinder nicht wie Erwachsene an den nächsten Termin denken müssen, seien sie oft fixiert auf eine Sache, die im Hier und Jetzt passiert. Wenn ein Kind beispielsweise mit seiner Puppe spielt, rät Wehner dazu, die Puppe in den zeitlichen Ablauf einzubinden. Vorschläge wie "die Puppe kommt mit zum Essen" oder "die Puppe muss jetzt schlafen" ermöglichten einen sanften Übergang von einer Handlung zur nächsten.

Wann Kinder "gestern" und "morgen" verstehen

"Kinder arbeiten mit den zeitlichen Schemata 'vorher und nachher', 'noch einmal' und 'immer wieder', ohne es zu wissen", erläutert Wehner. Mit dem fünften Lebensjahr lernten die meisten Kinder, Vergangenheit und Gegenwart auseinanderzuhalten. Anfangs brächten sie Begriffe wie "morgen" und "gestern" jedoch häufig durcheinander. Erst in der Grundschule lernen die meisten, die abstrakten Zeitangaben der Erwachsenen zu begreifen.

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