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Einkaufen mit Kindern: 10 Tipps die die Nerven schonen


Schulkind & Jugendliche
Einkaufen mit Kindern: Schnitzeljagd oder Nervenkiller?

t-online, dapd, mmh

Aktualisiert am 18.11.2011Lesedauer: 4 Min.
Kleiner Einkaufsassistent oder Nervensäge? Einkaufen mit Kindern ist eine Herausforderung.Vergrößern des BildesKleiner Einkaufsassistent oder Nervensäge? Einkaufen mit Kindern ist eine Herausforderung. (Quelle: imago)
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Wem Einkaufen Spaß macht, der sollte es einmal mit einem quengelnden Kind im Schlepptau versuchen. Schon kleine Besorgungen können zur echten Belastungsprobe werden, wenn die lieben Kleinen zwischen dem ersten und fünften Lebensjahr ihre Trotzphase durchmachen. Die Nervskala reicht von einfachem Betteln bis Drohen und Flehen. Doch es gibt Methoden, mit denen Eltern solche Situationen in der Bettelfalle Supermarkt für sich und ihre Kinder angenehmer gestalten können. Unsere zehn praxiserprobten Tipps helfen, Stress zu vermeiden!

Kinder lernen beim Einkaufen

Quengelware an der Kasse ist ein rotes Tuch für gestresste Eltern: Streit mit den Kleinen ist vorprogrammiert. Viele Eltern kennen diese Tobsuchtsanfälle an der Kasse, wenn es kein Überraschungs-Ei gibt und der Kaugummi wieder aus dem Einkaufswagen in das Regal zurückwandert. Schnell fallen solche Sätze wie "Mit den Augen schauen, nicht mit den Fingern" oder knapp und kurz "Lass das!". Der kindliche Trieb, alles zu erkunden lässt sich im Supermarkt nur schwer bremsen. Eltern, die diese Herausforderungen mit Gelassenheit meistern, sind die eigentlichen Helden des Alltags. Andere Kunden, die besserwisserische Kommentare abgeben und sich über die Erziehung mokieren, kriegen die Rote Karte.

Durchsetzungsstrategien von Kindern auf der Nervskala

Kinder sind wahre Experten im Durchsetzen ihrer eigenen Interessen, das wissen natürlich auch Marketing-Experten und Shop-Designer. Nicht zufällig werden die Pyramiden mit Schoko-Eiern direkt vor den Kassen aufgebaut, wo jeder vorbei muss und auch die Überraschungseier liegen nicht willkürlich genau auf Kinder-Augenhöhe im Regal an der Kasse.

Der US-Experte für Kinder-Marketing James U. McNeal erforscht Kinder als die Konsumenten von morgen. Er hat sich ihr Verhalten beim Einkaufen mit den Eltern genau angesehen. Ihre Durchsetzungsstrategien hat er in eine Nervskala eingeteilt, sie reicht von Betteln bis Flehen. Auslöser sind immer Dinge, die das Kind will, die Eltern ihm aber nicht geben wollen. Sie quengeln, weinen, schreien, toben, wälzen sich auf dem Boden. Da heißt es konsequent sein, den Stress ein paar Mal durchhalten, damit die Strategie nicht belohnt wird, so rät das Ernährungsportal Baden-Württemberg. Lernt ein Kind, dass es die Süßigkeiten an der Kasse grundsätzlich nicht gibt, wird die Wartezeit in der Schlange erträglicher. Lernt es jedoch, dass seinem Nerven nachgegeben wird, haben die Eltern Stress vorprogrammiert: Denn erfolgreiche Strategien werden wiederholt!

Das sind die sieben Stufen auf der Nervskala:

  • Betteln ("Bitte, bitte Mami!")
  • Beharrliches Fordern ("Ich frag nur noch ein Mal!")
  • Erpressen "(Dann frag ich eben Papa!")
  • Hysterischer Anfall (Brüllen, Treten, sich vor Publikum auf den Boden werfen)
  • Schmeicheln ("Du bist die liebste Mutti der Welt!")
  • Drohen ("Ich laufe weg und komme nie wieder!")
  • Flehen ("Ich bin ganz traurig, wenn ich das nicht bekomme!"

(nach Kinder-Marketing-Experte James McNeal)

Beim Einkaufen lernen

Den Kindern Einkäufe generell zu ersparen, hält die Diplom-Kinderpsychologin Dörte Peters allerdings für keine gute Idee. "Beim großen Wochenendeinkauf sollte man sicherlich versuchen, die Kinder zu Hause zu lassen", rät Peters. Der Trubel sei einfach zu anstrengend. Ein kurzer Einkauf unter der Woche könne jedoch durchaus pädagogischen Wert haben: "So lernen Kinder die Abläufe im richtigen Leben und das soziale Miteinander kennen", sagt Peters. Wichtig ist vor allem, sich zuvor Regeln zu überlegen, wie der Einkauf ablaufen soll und diese konsequent einhalten. Wenn Eltern etwa begründen, dass bestimmte Sachen nicht gekauft werden, weil sie zu teuer, zu ungesund oder zu süß sind, hörten Kinder Studien zufolge tatsächlich oft mit dem Quengeln auf.

Neugierde ist das Problem

Was das Einkaufen für Kinder zur Belastung mache, sei nicht unbedingt Stress oder Langeweile, sondern die kindliche Neugier. "Kinder brauchen ständig neue Erfahrungen", sagt Peters, selbst Mutter von zwei Kindern. "Sie wollen die Welt mit den Sinnen begreifen, sich bewegen, Dinge anfassen und ausprobieren." Diesen Spieltrieb zu unterbinden, sei kaum möglich. Deswegen sollten Eltern ihn sich einfach zunutze machen, meint Peters.

Kindern Aufgaben geben und vorher Regeln klären

Die beste Methode sei es, Kinder in den Einkauf einzubeziehen, ihnen Aufgaben zu geben. "Sie könnten zum Beispiel eine eigene kleine Liste zum Abarbeiten bekommen", rät Peters. Kleine Botengänge oder das Abwiegen von Obst seien ebenfalls dankbare Aufgaben für geschäftige Kinderhände. "Dadurch bekommen sie das Gefühl, schon alt genug für ein bisschen Verantwortung zu sein", sagt Peters.

Geschäft auswählen

Es muss auch nicht immer der große Discounter sein. Suchen Sie Geschäfte, die freundlich zu Kindern sind, deren Personal die Kinder anspricht und grüßt. Hier können größere Kinder auch mal alleine kleine Einkäufe erledigen. Liegt der Markt in Fußweite, kann der Einkauf gut mit dem Gang zum Spielplatz - als anschließende Belohnung und Motivation - kombiniert werden. Falls kleinere Geschwister dabei sind, dient der Kinderwagen als Stauraum.

Einige Städte und Stadtteile haben eigene Initiativen gegründet, um kinderfreundliche Geschäfte zu fördern. Oft an einem markanten Zeichen erkennbar. Hier sind Kinder ausdrücklich erwünscht, sie dienen auch als Anlaufstelle für Kinder, die ihre Eltern suchen oder sonstige Probleme haben. Erklären Sie dies Ihrem Kind für den Ernstfall.

Drei Regeln genügen

Ebenfalls wichtig sei es, vorab einige Regeln zu klären. "Zum Beispiel könnte man sagen: 'Ich möchte nicht, dass du in den Gängen rennst'", sagt Peters. Dabei sollten Eltern immer positiv formulieren, also nicht einfach nur Verbote aussprechen. Mehr als drei Regeln sollten es aber nicht sein, sagt Peters, "das wird sonst zu viel".

Von Süßigkeiten als Belohnungen für gutes Verhalten rät die Kinderpsychologin allerdings ab. "Kinder erwarten schnell, dass es immer etwas gibt, und dann gibt es ein großes Buhei, wenn sie einmal leer ausgehen", sagt Peters. Trotzdem sollten Eltern nie vergessen, ihren Kindern regelmäßig kleine Wertschätzungen zukommen zu lassen. Wenn der Einkauf reibungslos geklappt hat, sei es durchaus in Ordnung, auf dem Heimweg einen Abstecher zum Spielplatz zu machen, meint Peters. Denn eigentlich kaufen Kinder gerne ein, deshalb sind die Kaufläden unter den Spielwaren immer noch die Renner, inzwischen auch mit moderner Scanner-Kasse und Kreditkarten-Lesegerät.

Weitere Tipps rund um das Einkaufen finden Sie in unserem Ratgeber Shopping.

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