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"Bares für Rares"-Kandidat veräppelt Horst Lichter: "Ach, hör auf"


"Ich hab' ihm das echt geglaubt!"
"Bares für Rares"-Kandidat veräppelt Horst Lichter

Von Silke Ahrens

Aktualisiert am 03.05.2022Lesedauer: 4 Min.
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"Bares für Rares": Horst Lichter wäre fast auf einen Scherz eines Kandidaten reingefallen.Vergrößern des Bildes
"Bares für Rares": Horst Lichter wäre fast auf einen Scherz eines Kandidaten reingefallen. (Quelle: ZDF/Sascha Baumann)

Ein ehemaliger Kriminalhauptkommissar aus Köln sorgt bei "Bares für Rares" für einige Verwunderung. Während seine Rarität beim Moderator fast in den Hintergrund rückt, macht sie einen Händler sprachlos.

Als Rüdiger Noss, ein Kriminalhauptkommissar außer Dienst, sich bei "Bares für Rares" vorstellt, interessiert sich Moderator Horst Lichter erst einmal mehr für ihn als für seine mitgebrachte Rarität. "Ne echte Kölsche?", möchte er von dem 66-Jährigen wissen.

"Da, wo ich wohne, das gehörte früher zum Rheinisch-Bergischen Kreis, aber das haben die Kölner sich einverleibt", erklärt Noss. "Wie das immer so ist. Köln wollte ja irgendwann Millionenstadt werden", entgegnet Lichter. "Ja, und wir waren das Opfer", sagt Noss. "Das waren viele. Aber mittlerweile – wenn ich überlege – zwischen Pulheim und Köln, da liegt ja nicht mal mehr ein Acker dazwischen", überlegt Lichter.

"Bares für Rares"-Kandidat nimmt Lichter auf den Arm

"Doch einer, da bin ich heute Morgen dran vorbeigefahren. Das ist der letzte, steht auch dran", widerspricht Noss ihm. Erst als er zwinkert, merkt Lichter, dass er veräppelt wurde. "Ach, hör auf. Der Rheinländer – und ich fall' als Rheinländer drauf rein. Ich hätte jetzt geglaubt, dass da ein Schild steht: 'Der letzte Acker vor Köln'", gibt Lichter zu. "Meine Frau glaubt mir auch immer", sagt Noss lachend.

Aber auch den ehemaligen Beruf des 66-Jährigen findet Lichter spannend. "Du hast als Kriminalbeamter mit Sicherheit ein sehr aufregendes Leben gehabt. Ich würde ja jetzt am liebsten ein paar Geschichten hören, aber die darfst du natürlich nicht erzählen. Aber was war der dümmste Einbrecher oder Verbrecher, mit dem du mal zu tun hattest?", möchte der Moderator wissen.

"Da hab ich zwei schöne Fälle. Einer hat beim Banküberfall seinen Personalausweis verloren. Das andere war ein Wohnungseinbruch. Da hatten die Geschädigten Kameras montiert und man sieht, wie von unten die Kamera ruckelt, dann reißt sie ab und er guckt entsetzt in die Kamera", erzählt Noss lachend.

Rarität mit Dresdner Hofmuster

"Also, ich sag mal so: Die zwei haben es verdient. Jetzt möchten wir aber etwas wissen zu der Rarität. Wo hast du die Menage her?", fragt Lichter, der bereits erkannt hat, dass es sich um ein kleines Gestell für Essig, Öl und Gewürze handelt. "Die habe ich vor ein paar Jahren auf einer Versteigerung gekauft, weil sie mir als Tischkultur gefallen hat. Aber wir benutzen sie nicht und das ist schade", gesteht Noss.

Das findet auch Kunsthistorikerin Friederike Werner. "Es ist eine sehr schöne kleine Menagerie und ich weiß schon, warum Sie sie nicht benutzen – sie ist schwierig sauber zu machen. Ich habe auch so etwas. Es sieht wunderschön aus, aber in den Ecken der Gläschen sammelt sich so einiges an. Essig und Öl bekommt man schwer aus den kleinen Karaffen wieder heraus", weiß die Expertin.

Sie stellt fest, dass die Menage aus zwei kleinen Karaffen für Essig und Öl, zwei kleinen Töpfen für Salz und Pfeffer und einem Töpfchen mit Deckel für Senf besteht. "Es ist wunderschön und gut erhalten. Und das silberne Henkelkörbchen weist hin auf das Dresdner Hofmuster, das ab 1870 verwendet wurde", ist sie sicher und datiert die Menage in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts.

"Ich wundere mich über gar nichts mehr"

Der Wunschpreis des Verkäufers liegt bei 200 bis 250 Euro. Die Expertin kommt allerdings nur auf einen Schätzpreis von 180 bis 220 Euro. Trotzdem möchte Noss sein Glück im Händlerraum versuchen.

Als er sich auf den Weg macht, sagt Lichter zu Werner: "Ich hab' ihm das echt geglaubt mit dem Schild. Ohne Quatsch – ich wäre heute Abend gucken gefahren. Ich hätte mir angeguckt, ob da ein Schild steht: 'Letzter Acker vor Köln'. Weil das trau ich denen hier zu." – "Wollte ich auch gerade sagen", pflichtet ihm die Expertin bei. "Ich wundere mich über gar nichts mehr. Das ist das, was ich gelernt habe", sagt sie.

Im Händlerraum betrachtet Schmuckexpertin Susanne Steiger derweil die Menage. "Es ist deutsches Silber", vermutet Antiquitätenhändler Markus Wildhagen von seinem Platz aus. "Dass du das von hinten sehen kannst, ist ja unglaublich. Adlerauge", wundert sich Steiner. "Nein, das hat sich gerade in deinen Augen gespiegelt", entgegnet Wildhagen.

"Ich bin sprachlos"

"Das ist ein wunderschönes Kompliment", findet seine Kollegin und startet mit einem Gebot von 250 Euro. "Macht noch einer mit?", fragt sie in die verblüffte Männerrunde. "Ja, ja. Ich sage 300 Euro", schaltet sich Antiquitätenhändler Walter "Waldi" Lehnertz ein.

"Ich bin sprachlos, ich sage nichts mehr", entgegnet Kunsthändler Daniel Meyer daraufhin. "Die Gebote sind top, das Objekt ist top – es stimmt alles. Ich kann nichts mehr sagen", meint er. Nach dem Verkauf an Lehnertz, der den Zuschlag für 300 Euro bekommen hat, stichelt Meyer jedoch: "300 Euro für Salat." Kollegin Steiger findet ebenfalls: "Es passt auch hervorragend zu deinem Diätplan."

"Es ist auch leer deswegen", gibt Wildhagen ebenfalls seinen Senf dazu. Lehnertz lässt sich von den Kommentaren jedoch nicht aus der Ruhe bringen. "Das ist nur zum Angucken", stellt er klar. Verkäufer Noss kann sein Glück dagegen kaum fassen. "Nach dem ersten Gebot von 250 Euro musste ich nichts mehr sagen. Dass dann noch einmal 300 Euro nachgelegt wurde – umso besser. Also ich bin vollauf zufrieden", freut sich der 66-Jährige.

Verwendete Quellen
  • "Bares für Rares" vom 02. Mai 2022
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