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Schwangerschaft: Gesundheitsrisiken für Riesenbabys


Schwangerschaft
Gesundheitsrisiken für Riesenbabys

dpa

26.08.2008Lesedauer: 3 Min.
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Die meisten Säuglinge sind winzig, zart und feingliedrig - doch immer häufiger werden den Müttern im Kreißsaal regelrechte Brocken in die Arme gelegt. Die Riesenbabys wiegen bereits bei der Geburt vier Kilo und haben auch später mit Gesundheitsrisiken zu kämpfen. Sie neigen zu Diabetes und den damit verbundenen Spätschäden. Um diesem vorzubeugen, sollten übergewichtige werdende Mütter daher abspecken und sich gesund ernähren.

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Baby mit fast sechs Kilo geboren

In Deutschland bringen inzwischen acht bis zehn Prozent aller Neugeborenen 4000 Gramm und mehr auf die Waage, sagt Professor Klaus Vetter, Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). In der Kölner Klinik für Frauenheilkunde habe vor kurzem ein 5,7 Kilo schwerer Säugling das Licht der Welt erblickt, erinnert sich Direktor Professor Peter Mallmann.

XXL-Babys gibt es auch in anderen Ländern

Auch in anderen Ländern ist diese Tendenz zu beobachten. Ein fast acht Kilo schweres Riesenbaby sorgte 2007 in Mexiko für Aufregung. Anfang 2008 brachte in Russland ein neugeborener Junge 6,1 Kilo auf die Waage, bei einer ungewöhnlichen XXL-Länge von 63 Zentimetern. In Polen kam ein Sieben-Kilo-Baby zur Welt.

Diabetes erhöht Risiko

Hauptgründe für die "hyperalimentierten" (überversorgten) Babys sind nach Angaben der Mediziner das zunehmende Alter und wachsende Übergewicht der Mütter. Jede vierte Schwangere in Deutschland ist 35 Jahre und älter und etwa jede vierte Schwangere ist zu dick. Für ältere und übergewichtige Mütter steigt zudem das Risiko in der Schwangerschaft an Diabetes zu erkranken. Dies wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Riesenbabys, erklärt Vetter.

"Essen für zwei" ist tabu

Schwangere mit Diabetes - und später auch der Säugling - sollten schon vor der Geburt von einem Expertenteam aus Diabetologen, Geburtsmedizinern und Neonatologen betreut werden, meint Prof. Vetter. Klinikdirektor Professor Mallmann rät Frauen vor einer Schwangerschaft dringend, den "erheblichen Risikofaktor Übergewicht zu minimieren". Das Abspecken und eine gesunde Ernährung seien die beste Vorbeugung. Einig sind sich die Experten: Das früher gern propagierte neunmonatige "Essen für zwei" ist tabu.

"Sumo-Säuglinge" haben erhöhtes Gesundheitsrisiko

Schwangerschaftsdiabetes gehört zu den häufigsten Komplikationen einer werdenden Mutter. Viele überdimensionierte Neugeborene sind zwar kerngesund. "Sumo-Säuglingen" drohen aber durch die sogenannte fetale Makrosomie auch gesundheitliche Schäden. "Makrosome Kinder bekommen zu viel Insulin, das ist ein Wachstumshormon. Es führt zu Gewichtszunahme und kann auch die Körperkomposition verändern", erklärt Vetter.

Bei hohem Geburtsgewicht steigt die Gefahr

Ein Übermaß an Blutzucker der Mutter gelangt zum Fötus, der mit einer erhöhten Insulin-Produktion reagiert. Da die Plazenta aber nicht für Insulin durchlässig ist, kann das Hormon den kindlichen Körper nicht verlassen. Bei den Riesenbabys werden auch die Knochen dicker, der Kopfumfang ist übergroß, der Hals kurz und wuchtig sowie die Breite der Schultern ungewöhnlich. "Ein voraussichtliches Geburtsgewicht ab 4000 Gramm ist anzeigepflichtig, weil die Komplikationsgefahr steigt", erklärt der Kölner Mediziner Mallmann. Die meisten Eltern entscheiden sich für einen Kaiserschnitt.

Risiko bei der Geburt für die Mütter

Zu den möglichen Komplikationen bei der Entbindung gehört die gefährlich Schulterdystokie: Weil der Geburtskanal zu eng ist, bleibt das Kind nach Geburt des Kopfes mit seinen breiten Schultern stecken. Mallmann zufolge kann der Schulterknochen brechen, ein verkürzter Arm kann die Folge sein. Die Gefahr eines Sauerstoffmangels steigt und für die Mutter wächst das Risiko von Geburtsverletzungen, Darm- und Blasenschädigungen, sowie einer späteren Inkontinenz.

Aus dicken Neugeborenen werden übergewichtige Kinder

Oft sind die XXL-Ausmaße aber während Schwangerschaft nicht erkennbar. Vor allem eine Messung der Schulter im Mutterleib über Ultraschall ist Gynäkologen zufolge extrem schwierig. Ein makrosomes Kind, das die Geburt gut überstanden hat, startet aber möglicherweise doch mit einer "Hypothek" ins Leben, wie Vetter betont. Dicke Neugeborene werden häufig übergewichtige Kinder und Erwachsene, makrosome Babys neigen später eher zu Diabetes und den mit der Stoffwechselkrankheit verbundenen Spätschäden.

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