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Klimawandel: So gefährdet sind die deutschen Nationalparks


Das ist der gefährdetste deutsche Nationalpark

Von t-online, dom

23.04.2023Lesedauer: 3 Min.
imago images 0242201516Vergrößern des BildesEin Seerosenteppich blüht vor dem Leuchtturm von Westerheversand (Halbinsel Eiderstedt) im Nationalpark Wattenmeer: Das Wattenmeer ist der größte Nationalpark Deutschlands. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/alimdi / Arterra)
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Unsere deutschen Nationalparks sind wunderschön, aber sie leiden unter dem Klimawandel. Welche am schlimmsten bedroht sind, lesen Sie hier.

Wälder, Seen, Küsten, Berge: Deutschland ist reich an faszinierenden Landschaften mit einzigartiger Tier- und Pflanzenwelt – einige davon stehen als Nationalparks unter besonderem Schutz. So locken der Schwarzwald im Süden, der Harz mit seinen weiten Fichten- und Buchenwäldern und die Vorpommersche Boddenlandschaft an der Ostseeküste jedes Jahr Touristen aus aller Welt in ihre malerischen Weiten.

Aber Nationalparks sind nicht nur Reiseziele für uns Menschen, sondern spielen auch beim Kampf um den weltweiten Artenschutz eine entscheidende Rolle. Geht dieser Kampf womöglich bald verloren?

Unsere insgesamt 16 Nationalparks leiden unter dem Klimawandel, einer von ihnen sogar extrem. Das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer ist einer aktuellen Erhebung der Fundraising-Plattform RaiseNow der gefährdetste Nationalpark Deutschlands, gefolgt von der Sächsischen Schweiz und dem Kellerwald-Edersee nahe Kassel (Hessen).

Platz 1: Das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer

Das Schleswig-Holsteinische Wattenmeer umfasst eine Fläche von 441.500 Hektar an der Nordseeküste Deutschlands und ist somit der größte Nationalpark des Landes. Es bietet zahlreichen Fischarten und Säugetieren einen geschützten Lebensraum und ist Brutgebiet für viele Vögel.

Die Probleme hier: Starker Temperaturanstieg, hohe Feinstaubbelastung, extreme Wetterereignisse und der Anstieg des Meeresspiegels.

Im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer wird mit 2,4 Grad Celsius (34,29 Prozent seit 1979) der höchste, durchschnittliche Temperaturanstieg der untersuchten Gebiete gemessen.

Und auch das restliche Wattenmeer schneidet nicht viel besser ab, schreibt RaiseNow. Somit seien die Küstenregionen an der Nordsee deutlich stärker vom Temperaturanstieg betroffen als die Parks im Inland. Zum Vergleich: An der Ostsee wird ein Temperaturanstieg von 2,1 Grad Celsius gemessen, im südlichen Schwarzwald sind es "nur" 0,8 °C.

Auch Extremwetterereignisse scheinen im Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer vermehrt aufzutreten. So meldete das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) im vergangenen Jahr wiederholt schwere Sturmfluten und mit einer Durchschnittstemperatur von 11,2 Grad Celsius verzeichnete die Nordsee sogar den zweitwärmsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnung. Hinzu kommt, dass die Existenz des kompletten Wattenmeers bei einem drastischen Anstieg des Meeresspiegels bedroht sein könnte.

Platz 2: Die Sächsische Schweiz

Auf Platz 2 der Liste der gefährdetsten Nationalparks Deutschlands landet der Nationalpark Sächsische Schweiz im Elbsandsteingebirge. Der Park ist besonders bei Outdoor-Enthusiasten zum Klettern, Wandern und Radfahren beliebt, doch auch hier machen sich die Folgen des Klimawandels am Waldzustand bemerkbar.

Laut Daten des "Global Forest Watch" sind die Baumkronen in diesem Waldgebiet seit 2000 um 13 Prozent zurückgegangen. Hinzu kommt die durchschnittlich höchste Stickstoffdioxidbelastung aller Nationalparks, was an der Nähe zu Dresden liegen könnte.

Platz 3: Kellerwald-Edersee

Der Nationalpark Kellerwald-Edersee nahe Kassel in Hessen schützt einen der letzten großen Buchenwälder Mitteleuropas. Auch hier sind die Baumkronen stark zurückgegangen (minus 19 Prozent). Bei den Ozonwerten schneidet der Kellerwald-Edersee am drittschlechtesten ab. So wurde zwischen 2016 und 2022 ein Anstieg von 12,67 Prozent (im Schnitt 65,5 pro Kubikmeter) gemessen.

Platz 4: Der Harz

Der Harz umfasst das höchste Gebirge Norddeutschlands und fasziniert Besucher mit Geschichten über die Brockenhexen und endlosen Wanderwegen durch Fichten- und Buchenwälder.

Doch auch hier sind die Folgen von Stürmen, Trockenheit und dem Befall des Borkenkäfers zu spüren. Kein anderer Nationalpark hat in den letzten 20 Jahren einen so großen Rückgang der Baumkronen verzeichnet (minus 39 Prozent). Der Harz hat den höchsten Ozonwert (seit 2016 im Schnitt 77,2 Mikrogramm pro Kubikmeter). Dank der relativ abgelegenen Lage sind Stickstoffdioxid- und Feinstaubbelastung im Harz dafür am niedrigsten.

Und das ist die gesamte 16-er Liste

  • 1. Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
  • 2. Die Sächsische Schweiz
  • 3. Kellerwald-Edersee
  • 4. Der Harz
  • 5. Bayerischer Wald
  • 6. Niedersächsisches Wattenmmeer
  • 7. Hainich
  • 8. Eifel
  • 9. Hamburgisches Wattenmeer
  • 10. Müritz-Nationalpark
  • 11. Jasmund
  • 12. Unteres Odertal
  • 13. Vorpommersche Boddenlandschaft
  • 14. Hunsrück-Hochwald
  • 15. Schwarzwald
  • 16. Berchtesgaden

So erhob RaiseNow seine Daten

Um die Liste der gefährdetsten Nationalparks zu erstellen, wurden insgesamt über 1,5 Millionen Datenpunkte ausgewertet, teilt RaiseNow mit. Untersucht wurden unter anderem jeweils der Anstieg der Temperaturen über die letzten 40 Jahre (Quelle: Meteoblue) sowie Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zur Häufigkeit von Extremwetter und der Größe der betroffenen Gebiete.

Ebenfalls hinzugezogen wurden der Rückgang der Baumkronen seit 2000 (Quelle: Global Forest Watch) sowie die durchschnittlichen Ozon- (O3), Stickstoffdioxid- (NO2) und Feinstaubwerte (PM10) seit 2016 in der jeweiligen Gegend (Quelle: Umweltbundesamt).

Verwendete Quellen
  • Pressemeldung RaiseNow: "Rettet unsere Nationalparks. Klimawandel in Deutschland: Haben unsere Nationalparks eine Zukunft?"
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