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Donau: 134 Kilometer fehlen – Warum der Fluss immer kürzer wird


134 Kilometer fehlen
Warum die Donau immer kürzer wird

dpa, Ulf Vogler

Aktualisiert am 13.05.2020Lesedauer: 2 Min.
Die Donau: Heute ist sie kein naturnahes Gewässer mehr, sondern eine auf Effizienz getrimmte Wasserstraße.Vergrößern des BildesDie Donau: Heute ist sie kein naturnahes Gewässer mehr, sondern eine auf Effizienz getrimmte Wasserstraße. (Quelle: Armin Weigel/dpa-bilder)
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Knapp 3.000 Kilometer: So lang war Europas zweitlängster Strom noch zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Heute fehlen davon 134 Kilometer. Wo sind sie geblieben?

Die Donau hat in den vergangenen beiden Jahrhunderten 134 Kilometer ihrer ursprünglichen Länge verloren. Inzwischen ist sie kein naturnahes Gewässer mehr, sondern eine auf Effizienz getrimmte Wasserstraße. Seit dem 19. Jahrhundert baut der Mensch den zweitgrößten Strom Europas für die Schifffahrt und Energiegewinnung um. Dadurch wurde die Donau immer kürzer. Dies ist eines der Ergebnisse einer internationalen Studie zur Erforschung der Sedimentablagerungen des Flusses.

Der Strom wurde aber nicht nur deutlich kürzer – sondern auch bis zu 40 Prozent schmaler. Diese Veränderungen sind durch Begradigungen, Hochwasserschutzmaßnahmen und den Bau von Staustufen verursacht worden.

Nur ein Zehntel in "naturnahem Zustand"

Offiziell ist die Donau heute 2.857 Kilometer lang. Im 19. Jahrhundert sei der Fluss entsprechend knapp 3.000 Kilometer lang gewesen, sagt eine Sprecherin des Bayerischen Landesamtes für Umwelt. Die Donau ist der zweitlängste Strom Europas, lediglich die Wolga ist noch länger. Nur noch ein Zehntel der Donau ist nach Angaben der bayerischen Landesbehörde heute noch "in einem naturnahen Zustand".

Durch die Untersuchung sollten die negativen Folgen der Baumaßnahmen erforscht und Gegenmaßnahmen vorgeschlagen werden. Im Rahmen des großteils von der EU finanzierten Projekts hatten 14 Einrichtungen aus neun Donauanrainerstaaten deswegen etwa 3 Jahre lang den Sedimenthaushalt der Donau analysiert.

Baumaßnahmen zeigen negative Folgen

Grund ist, dass nach den Baumaßnahmen an dem Fluss große Mengen der vom Wasser transportierten Schwebstoffe nicht mehr im Donaudelta ankommen. Einst seien pro Jahr 40 bis 60 Millionen Tonnen Schwebstoffe im Mündungsgebiet am Schwarzen Meer gemessen worden, hieß es. Nun seien es nur noch 15 bis 20 Millionen Tonnen.

Die Schwebstoffe lagern sich stattdessen entlang des Flusslaufs ab und verändern dadurch das Gewässer nachhaltig. "Die erste Sedimentbilanz der Donau zeigt, dass ein Drittel der Flussstrecke von Sedimentablagerung betroffen ist, insbesondere vor den großen Wasserkraftwerken", berichtete das Landesamt. Hinter den Staustufen, die zu den Kraftwerken gehören, fehle das Sediment dann. Dadurch vertiefe sich das Flussbett dort häufig.

Um den Sedimenthaushalt zu verbessern, schlagen die Wissenschaftler verschiedene Maßnahmen vor, damit abgelagerte Teilchen wieder vom Wasser mitgenommen werden. Beispiele für solche Maßnahmen sind die Entfernung von Uferbefestigungen oder moderne Wasserkraftwerke mit beweglichen Turbinen. Auch erosionsmindernde Maßnahmen in der Landwirtschaft könnten dazu beitragen, den Sedimenthaushalt der Donau zu verbessern.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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