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Reinhold Messner: "Würde nicht mehr auf den Everest gehen"


"Würde nicht mehr hochgehen"
Messner wettert gegen Selfie-Touristen am Everest

Von t-online, wan

15.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Reinhold Messner (Archivbild) kritisiert den Massentourismus am Mount Everest.Vergrößern des BildesReinhold Messner (Archivbild) kritisiert den Massentourismus am Mount Everest. (Quelle: Roland Weihrauch/dpa/dpa)
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Reinhold Messner geht mit Touristen am höchsten Berg der Welt hart ins Gericht. Diese würden es ohne Hilfe nicht einmal ins Basislager schaffen.

Der Tiroler Extrembergsteiger Reinhold Messner würde nicht noch einmal auf den Mount Everest zurückkehren. "Was wir sehen, ist eine echte Katastrophe", beschreibt der Alpinist der italienischen Nachrichtenwebseite ildolomiti.it die Situation auf dem höchsten Berg der Erde. In einer Gesellschaft, in der man alles kaufen könne, würden die Menschen auch für eine Everest-Besteigung bezahlen – und dabei alle erdenkliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Dabei versuchen die nepalesischen Behörden, den Auswirkungen des Massentourismus etwas Einhalt zu bieten. Zuletzt hatten sie verfügt, dass Bergsteiger auch ihre Fäkalien wieder mit ins Tal nehmen müssen, selbst wenn sie nur bis zum Basislager kommen.

"Für ein Bild auf Instagram macht man alles"

Für Messner sind die Kotrückstände aber nicht der Kern des Problems. Es sind die sozialen Medien. Diese würden den Eindruck erwecken, jeder könne überall hingehen. "Die Leute geben Tausende Dollar oder mehr aus, um zu zeigen, dass sie am Mount Everest waren", sagt Messner, "eine Frau zahlte sogar sechs Millionen Dollar. Das sagt alles".

Er glaube, dass diese Bergtouristen ohne Hilfe nicht einmal das Basislager erreichen würden. Sie würden die Tour nur machen, weil sie alle Annehmlichkeiten wie Hubschrauber und Sauerstoff hätten. Messer war 1978 der erste Bergsteiger gewesen, der den Achttausender ohne zusätzlichen Sauerstoff bezwungen hatte.

Heute gingen die Menschen nur noch den Berg hinauf, um sich selbst online zu präsentieren. "Für ein nettes Bild auf Instagram macht man alles", kritisiert Messner die Selfie-Touristen. Die Bilder von langen Schlangen vor dem Gipfel und den Müllbergen in großer Höhe schreckten ihn ab. "Ich würde nicht mehr auf den Everest gehen", sagte der 79-Jährige, der sich seit Jahrzehnten für den Umweltschutz einsetzt.

Mehr als 500 Menschen starben am Everest

Eine Everest-Besteigung wird heute von Firmen weltweit angeboten. Sie sorgen für den Transport, Träger für die Ausrüstung und Bergführer. Ungefährlich ist der Ausflug aber dennoch nicht. Mehr als 500 Menschen haben auf dem Berg ihr Leben gelassen, und die Todesrate steigt: Im vergangenen Jahr waren es zehn Tote – der Durchschnitt lag zuvor bei 6,6 pro Jahr. Viele von ihnen sind Sherpas, Einheimische, die zum Teil die Kunden sogar auf den Gipfel tragen.

Im Jahr 2022 besuchten nach Angaben der "Himalayan Times" 57.690 Touristen die Everest-Region, 480 erhielten eine Genehmigung, den in Nepal als Sagarmath bezeichneten 8.848 Meter hohen Berg zu besteigen.

Verwendete Quellen
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