Tipping-Knigge Wie viel Trinkgeld ist in den USA angebracht?
In den USA bestimmt Trinkgeld die sozialen Gepflogenheiten des Alltags. Hier erfahren Sie, wie es funktioniert.
Trinkgeld, eine kulturelle Norm in den USA, ist für Reisende oft ein Minenfeld der Etikette und Erwartungen. Die Gepflogenheiten unterscheiden sich erheblich von denen in Deutschland und das Verständnis der Nuancen ist entscheidend, um Fehler zu vermeiden.
Eine Geste der Wertschätzung
Obwohl Trinkgelder in den USA rechtlich nicht verpflichtend sind, werden sie in der Dienstleistungsbranche erwartet. Sie machen einen signifikanten Teil des Einkommens für Bedienungen, Taxifahrer und andere Dienstleister aus. Oft reichen die Löhne nicht, um ohne diese zusätzliche Unterstützung auszukommen.
Verschiedene Szenarien: Wo und wie viel?
- Restaurants: 15–20 % des Rechnungsbetrags vor Steuern, bei außergewöhnlichem Service mehr.
- Bars: $ 1–2 pro Getränk oder 15–20 % der Rechnung.
- Taxis: 15–20 % des Fahrpreises
- Friseure und Spa-Services: 15–20 %
- Fastfood und Takeaway: Optional, freuen sich aber über 10 %, wenn ein Trinkgeldbehälter vorhanden ist.
- Supermärkte erwarten kein Trinkgeld.
Auf der Rechnung: automatische Trinkgelder
In einigen Restaurants, insbesondere bei großen Gruppen, erscheint ein automatisches Trinkgeld von 18–20 % auf der Rechnung. Prüfen Sie die Rechnung sorgfältig, um ungewollte Doppelzahlungen zu vermeiden.
Kontrast zu Deutschland
Im Deutschland ergibt sich das Trinkgeld oft durch Aufrunden des Betrags und die Servicegebühren sind in der Rechnung enthalten. Im Gegensatz dazu ist es in den USA separat und höher. Die Abhängigkeit vom Trinkgeld für den Lebensunterhalt ist hier stärker, daher gilt eine Nichtzahlung häufig als direkte Ablehnung des Service.
Kritik am Trinkgeld in den USA
Die Trinkgeldkultur in den USA steht in der Kritik, da sie zu Instabilität der Einkommen führt und Kunden ungewollt in die Rolle des Arbeitgebers drängt. Einige möchten diese Sitte abschaffen oder die Gehälter anheben, damit sie nicht davon abhängig sind.
Während die Trinkgeldkultur in den USA tief verwurzelt ist, zeichnet sich ein kultureller Wandel ab. Er hat das Potenzial, den amerikanischen Dienstleistungssektor zu verändern. Initiativen zur Einführung eines Mindestlohns, der nicht vom Trinkgeld abhängt, sowie die wachsende Beliebtheit von Tip-free-Restaurants zeigen einen Trend zu einem gerechteren und stabileren Vergütungssystem. Für Reisende bedeutet dies in Zukunft möglicherweise weniger Verwirrung – aber bis dahin ist die Kenntnis der aktuellen Normen unerlässlich.
- restaurant.org: "Tips on Tipping" (Stand: 13.05.2021)
- Eigene Recherche