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Riesenshrimp Alicella gigantea: Vielfältiger als erwartet in den Meeren


Spektakuläre Fotos
In unseren Meeren wimmelt es von riesigen Shrimps

Von t-online, dom

03.06.2025Lesedauer: 2 Min.
Von Tauchroboter gehalten: Die etwa katzengroßen Kerbstiere balgen sich um einen Köder.Vergrößern des Bildes
In 6.500 bis 6.700 Metern Tiefe fotografiert: Die etwa katzengroßen Krebstiere balgen sich um einen Köder. (Quelle: © Maroni P.J. )
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Er galt als Rarität in der Tiefsee – doch neue Forschungsergebnisse zeigen: Der Riesenshrimp Alicella gigantea kommt offenbar viel häufiger vor als bisher angenommen.

Die Tiefsee bleibt für die Menschheit weitgehend ein Rätsel: Gerade einmal 0,1 Prozent ihres Bodens wurden bislang direkt erforscht. Umso mehr erstaunen neue Erkenntnisse über eine vermeintlich seltene Art. Alicella gigantea, ein bis zu 34 Zentimeter großer Amphipode (Flohkrebs), könnte deutlich weiter verbreitet sein als gedacht. Das berichtet das Wissenschaftsmagazin "Spektrum" unter Berufung auf eine aktuelle Studie der Biologin Paige Maroni von der University of Western Australia und ihrem Forschungsteam.

Bislang hielten viele Biologen den Riesenshrimp für eine Tiefseerärität – kaum gefangen, kaum untersucht, kaum verstanden. Doch die neue Analyse von 195 Fundorten aus Atlantik, Pazifik und Indischem Ozean zeichnet ein anderes Bild. In Tiefen zwischen 3.890 und 8.931 Metern wurden zahlreiche Exemplare nachgewiesen. Maronis Team sammelte zusätzlich eigene Proben aus Tiefseegräben und untersuchte deren Genome.

59 Prozent des globalen Tiefseebodens besiedelt

Die genetischen Daten zeigen: Die Tiere aus verschiedenen Ozeanen sind sich überraschend ähnlich. Das deutet darauf hin, dass die Populationen nicht isoliert sind, sondern untereinander in Kontakt stehen. Die Forscher schließen daraus, dass Alicella gigantea bis zu 59 Prozent des globalen Tiefseebodens besiedeln könnte.

Die etwa katzengroßen Krebstiere ernähren sich vor allem von toten Fischen oder Walen, die in die Tiefe sinken. Anders als viele Amphipoden, die sich durch rote Färbung tarnen, sind sie farblos – laut Maroni ein Hinweis darauf, dass sie im Erwachsenenalter kaum mehr Fressfeinde fürchten müssen.

Seit den 1970ern bekannt – aber unterschätzt

Zum ersten Mal gefilmt wurde die Art bereits in den 1970er-Jahren – in ihrer natürlichen Umgebung, Tausende Meter unter der Meeresoberfläche. Doch weil sie bislang so selten gefangen wurde, blieb sie lange ein rätselhaftes Wesen der Tiefe.

Die neue Studie zeigt nun: Was uns in der Tiefsee verborgen scheint, ist nicht unbedingt selten – manchmal haben wir einfach nur zu wenig hingesehen.

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