Newsblog zum Ukraine-Krieg Massiver Luftangriff auf die Ukraine – mindestens vier Tote in Kiew
Russische Angriffe töten fünf Menschen in der Region Tschernihiw. Auch in Kiew herrscht Luftalarm. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Freitag, 6. Juni
Klitschko: Vier Tote nach russischen Angriffen
Russland hat die Ukraine in der Nacht mit einer ungewöhnlich heftigen Welle von Drohnenangriffen und Marschflugkörpern attackiert. Mehrere Nachrichtenportale berichteten von massiven Angriffen auf die Hauptstadt Kiew sowie auf andere größere Städte und Regionen im Westen des Landes.
In Kiew seien mindestens vier Menschen getötet und 20 weitere verletzt worden, meldete das Portal "The Kyiv Independent" unter Berufung auf Bürgermeister Vitali Klitschko. In allen Regionen der Ukraine sei Luftalarm ausgelöst worden.
Die ukrainische Luftwaffe warnte den Angaben zufolge, dass mehrere russische Bomber gestartet seien und wahrscheinlich bereits Marschflugkörper abgeschossen hätten. In mehreren Städten seien Explosionen gemeldet worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Beobachter bringen den Luftangriff in Verbindung mit der Geheimdienstoperation "Spinnennetz", bei dem die Ukraine zahlreiche Militärflugzeuge zerstört hatte. Kremlchef Putin hatte im Telefonat mit Donald Trump Rache für die Aktion angekündigt.
Ukraine: Massiver Angriff Russlands
Russland hat die Ukraine in der Nacht einem Medienbericht zufolge mit einer ungewöhnlich heftigen Welle von Drohnenangriffen und Marschflugkörpern attackiert. Ziele seien die Hauptstadt Kiew sowie andere größere Städte und Regionen im äußersten Westen des Landes gewesen, meldete das Nachrichtenportal "The Kyiv Independent". In allen Regionen der Ukraine sei Luftalarm ausgelöst worden. Die ukrainische Luftwaffe warnte demnach, dass mehrere russische Bomber gestartet seien und wahrscheinlich bereits Marschflugkörper abgeschossen hätten.
Donnerstag, 5. Juni
Luftabwehr in Kiew aktiv
In Kiew ist die Luftabwehr gegen einen russischen Drohnenangriff im Einsatz. Dies teilt die Militärbehörde der ukrainischen Hauptstadt mit. "Feindliche Drohnen nähern sich nacheinander aus verschiedenen Richtungen der Hauptstadt und befinden sich im Luftraum der Stadt", schreibt der Leiter der Militärbehörde Timur Tkachenko auf Telegram. Augenzeugen berichten, es gebe zahlreiche Explosionen.
EU lässt Handelsvorteile für Ukraine auslaufen
Die EU hat Handelsvorteile für die Ukraine auslaufen lassen, mit denen das von Russland angegriffene Land drei Jahre unterstützt wurde. Um Mitternacht mitteleuropäischer Zeit sind nach Angaben der EU-Kommission Übergangsregelungen in Kraft getreten, die andauern sollen, bis Verhandlungen über ein neues Handelsabkommen abgeschlossen sind.
Die EU hatte rund 100 Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf das Nachbarland im Jahr 2022 ukrainische Waren von Zöllen befreit. Damit sollte die Wirtschaft des Landes gestärkt werden. Vergangenes Jahr wurden die Maßnahmen noch verlängert, aber gleichzeitig strengere Vorgaben für bestimmte Lebensmittelimporte in die EU eingeführt. Konkret ging es dabei um Geflügel, Eier, Zucker, Hafer, Mais, Grobgrieß und Honig.
Merz sieht bei USA Bewegung in Haltung zu Ukraine
Bundeskanzler Friedrich Merz sieht Bewegung in der US-Haltung gegenüber der Ukraine. "Ich glaube, es ist hier etwas in Bewegung gekommen in den letzten Tagen", sagte Merz am Donnerstagabend in Washington mit Blick vor allem auf Sanktionsbemühungen im US-Kongress gegen Russland. Er sei zu einem sehr günstigen Zeitpunkt in Washington, um noch einmal europäische Argumente vorzutragen, was jetzt zu tun sei. "Wir wollen alles tun, damit dieser schreckliche Krieg so schnell wie möglich beendet wird", betonte er. Dafür sei mehr Druck auf Russland nötig.
"Es sind jetzt über 80 US-Senatoren, die diese Initiative unterstützen", sagte Merz, der am Nachmittag auch Mitglieder des Kongresses traf. Im Senat gibt es den Vorschlag, Zölle von 500 Prozent gegen die Käufer russischen Öls und Gases zu erheben. "Es gibt eine große Zahl von Kongressabgeordneten, die diese Initiative auch unterstützen würden." Angesichts dieser Zahl könne auch ein Veto des amerikanischen Präsidenten einen Sanktions-Beschluss nicht mehr überstimmen.
Massive Explosionen vom Flughafen Brjansk gemeldet
Vom Flughafen im russischen Brjansk werden Explosionen gemeldet. Videos in sozialen Netzwerken zeigen Feuerbälle und schwere Detonationen. Es soll sich um einen ukrainischen Angriff handeln. Das ukrainische Militär hatte am Nachmittag bereits mitgeteilt, russische Iskander-Raketenstellungen nahe Brjansk angegriffen zu haben. Man habe damit weitere russische Angriffe auf ukrainische Städte erschweren wollen.
Donnerstag, 6. Juni
Explosion beschädigt russische Bahnstrecke
In der russischen Oblast Woronesch ist einem Medienbericht zufolge bei einer Explosion eine Eisenbahnstrecke beschädigt worden. Das berichtet der staatliche Fernsehsender Westi Woronesch unter Berufung auf eine nicht genannte Quelle.
Bei der Explosion habe es keine Verletzten gegeben. Der Gouverneur von Woronesch, Alexander Gussew, teilt auf Telegram mit, mehrere Züge seien aufgrund der Schäden an der Bahnstrecke angehalten worden. Von Explosionen spricht Gussew nicht. Woronesch grenzt an die Ukraine.
Human Rights Watch: Hier macht Russland Jagd auf Zivilisten
Russische Streitkräfte haben offenbar in der südukrainischen Stadt Cherson systematisch Zivilisten und zivile Infrastruktur mit bewaffneten Drohnen angegriffen. Seit Juni 2024 sei es laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch vermehrt zu gezielten Angriffen mit sogenannten Quadcopter-Drohnen gekommen, die sich durch ihre Wendigkeit und einfache Steuerbarkeit auszeichnen. Lesen Sie hier mehr dazu.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters