Viele Italiener empört Offenes Autofenster führt zu Bußgeld

Ein Knöllchen aus Vicenza führt derzeit zu viel Kopfschütteln. Der Bürgermeister der Stadt im Nordosten Italiens verteidigt die Maßnahme.
Ein zehn Zentimeter weit geöffnetes Autofenster bringt einem Fahrer in Norditalien ein Knöllchen ein. Und es löst eine Debatte über Verhältnismäßigkeit aus. Am 23. März parkte der Mann nahe dem Wallfahrtsort Monte Berico. Als er zurückkam, wartete ein Strafzettel: 42 Euro wegen mangelnder Sicherung gegen unbefugte Nutzung. Wie das?
Nicht nur das Fenster war das Problem
Auf den ersten Blick mag die Strafe kleinlich wirken. Doch laut der Polizeigewerkschaft CUB hat sie einen ernsten Hintergrund. Das Auto stand falsch herum auf einer abschüssigen Straße und ragte teilweise in den Verkehrsraum hinein. Durch das geöffnete Fenster hätte jemand die Handbremse lösen können. Die Polizei sah darin ein potenziell gefährliches Szenario in einer Gegend, die oft von Pilgern und älteren Menschen frequentiert wird.

Der Wallfahrtsort Monte Berico
Die Basilika Santa Maria di Monte Berico thront auf einem Hügel südlich von Vicenza. Sie gilt als bedeutendes Marienheiligtum und Wallfahrtskirche der Region. Sie entstand als Zeichen des Dankes für überlieferte Marienerscheinungen während der Pestjahre.
Geisterauto auf der Wallfahrtsstraße?
Die Beamten befürchteten, dass das Auto ins Rollen geraten könnte – ein fahrendes Geisterauto, ausgelöst durch einen simplen Griff durchs Fenster. Ein Abschleppen oder eine höhere Strafe sei laut Polizei denkbar gewesen. Man habe sich hingegen bewusst für die mildere Sanktion entschieden. Die Empörung blieb trotzdem nicht aus.
Bürgermeister verteidigt Knöllchen
Vicenzas Bürgermeister Giacomo Possamai stellt sich klar hinter seine Beamten. "Es ging hier nicht um Bürokratie, sondern um Verkehrssicherheit", sagte er. Die Polizei habe "nach bestem Wissen und Gewissen" gehandelt. Von einer willkürlichen Maßnahme könne keine Rede sein. In Vicenza sehen das nicht alle so.
- suedtirolnews.it: Risiko eines "fahrenden Geisterautos": Mit offenem Fenster geparkt: Bürgermeister verteidigt umstrittene Strafe