Reiserecht und Autofahrten Hitzewelle in Italien: Das sollten Urlauber jetzt beachten

Italien ächzt unter einer neuen Hitzewelle – mit Alarmstufen in mehreren Regionen und Temperaturen bis nahe 50 Grad. Was bedeutet das für Touristen?
Das Hochdruckgebiet "Kamel" hat die italienische Halbinsel fest im Griff. Mit sich bringt es eine massive Hitzewelle, die nach Angaben italienischer Meteorologen vor allem die Mitte und den Süden des Landes sowie Sardinien betrifft. Auf Sizilien sind laut Prognosen sogar Spitzenwerte bis nahe 50 Grad möglich – ein Wert, der über dem bisherigen europäischen Temperaturrekord von 48,8 Grad liegt, gemessen 2021 in Floridia nahe Syrakus.
In Städten wie Palermo (Sizilien), Campobasso (Molise) und Pescara (Abruzzen) gilt aktuell die höchste Hitzewarnstufe. Auch in weiteren Regionen wie Apulien, Kampanien und Basilikata ist mit extremen Temperaturen und sogenannten Tropennächten zu rechnen – Nächte also, in denen die Temperatur kaum unter 25 Grad fällt.
Wasserknappheit und Waldbrandgefahr
Mit der Hitze geht eine anhaltende Trockenheit einher. Das erhöht nicht nur das Risiko für Wald- und Buschbrände, sondern belastet auch die Wasserversorgung. In einigen Regionen, vor allem auf Sizilien, sind die Stauseen nahezu leer. Das Auswärtige Amt hat seine Reisehinweise entsprechend angepasst und weist auf eine teils kritische Versorgungslage mit Trinkwasser hin.
Laut Medienberichten wurden in Apulien innerhalb von 24 Stunden fünf hitzebedingte Todesfälle registriert. Die Behörden rufen dazu auf, körperliche Anstrengungen zu vermeiden und sich möglichst in kühlen Innenräumen aufzuhalten – insbesondere ältere Menschen und chronisch Erkrankte.
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Reisen trotz Hitze – was ist rechtlich zu beachten?
Grundsätzlich gilt: Eine Hitzewelle berechtigt nicht automatisch zum Rücktritt von einer gebuchten Reise. Laut ADAC-Rechtsexperten können Pauschalreisende ihre Reise nur dann kostenfrei stornieren, wenn der Veranstalter erhebliche Leistungsänderungen mitteilt oder vor Ort gravierende Mängel auftreten, die nicht behoben werden können – etwa der Ausfall der Klimaanlage über mehrere Tage hinweg oder eine nicht nutzbare Unterkunft.
Ein leerer Pool oder eingeschränkte Duschzeiten allein reichen in der Regel nicht aus. Eine Ausnahme kann bestehen, wenn genau diese Merkmale (z. B. Poollandschaft) maßgeblich für die Buchung waren. Bei Individualreisen, etwa bei Ferienwohnungen, gelten andere Maßstäbe: Hier kann nach deutschem Mietrecht unter Umständen eine Mietminderung durchgesetzt werden, wenn erhebliche Mängel vorliegen.
Tipps für Autofahrende in Italien
Wer mit dem Auto nach oder durch Italien reist, sollte sich ebenfalls auf die Wetterlage einstellen. Trotz Klimaanlage kann die Sonne während der Fahrt ermüden, weshalb regelmäßige Pausen wichtig sind. Ausreichend kühle Getränke gehören an Bord.
Parken sollte möglichst im Schatten erfolgen, alternativ kann eine reflektierende Sonnenschutzfolie helfen. Vor Fahrtbeginn empfiehlt sich ein Blick auf den Reifendruck: Ist dieser zu niedrig, kann es durch die zusätzlichen Belastungen bei heißem Asphalt zu Reifenplatzern kommen.
- t-online.de: "Hitzewellen 2025: Experte erklärt, wie Sie den Sommerurlaub sicher überstehen"
- t-online.de: "Autofahren im Sommer: Wie Sie im Auto Stau und Hitze ertragen"
- Archivmaterial
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