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IS reklamiert Messerattacke in Brüssel für sich


Messerattacken in Brüssel und London
Dschihadistenmiliz IS reklamiert Brüssel-Attentat für sich

Von afp
Aktualisiert am 27.08.2017Lesedauer: 3 Min.
Der getötete Angreifer in Belgien wurde am Samstag als gebürtiger Somalier identifiziert, er war den Behörden nicht als Islamist bekannt.Vergrößern des BildesDer getötete Angreifer in Belgien wurde am Samstag als gebürtiger Somalier identifiziert, er war den Behörden nicht als Islamist bekannt. (Quelle: Sylvain Plazy/ap-bilder)
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Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat das Messerattentat vom Freitag in Brüssel für sich reklamiert. Der Angriff auf die belgischen Soldaten sei von einem "Soldaten" des IS ausgeführt worden, schrieb das IS-Propaganda-Organ Amaq am Samstagabend. Der gebürtige Somalier war am Freitagabend in Brüssel mit einem Messer auf Soldaten losgegangen, er wurde dabei erschossen.

Der IS stellte in der Erklärung einen Zusammenhang zwischen der Attacke und Belgiens Beteiligung an der internationalen Militärallianz zur Bekämpfung des IS in Syrien her. Der Täter sei "einem Aufruf zum Angriff auf die Koalitionsstaaten" gefolgt, hieß es darin.

Der getötete Angreifer in Belgien wurde als gebürtiger Somalier identifiziert. Auch wenn er den Behörden nicht als Islamist bekannt war, habe er wie auch der Täter von London "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") gerufen. Bei den Attacken wurden insgesamt vier Sicherheitskräfte leicht verletzt.

Die belgische Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen "versuchten terroristischen Mordes" auf. Der Angreifer war am Freitagabend im Zentrum von Brüssel mit einem Messer auf Soldaten losgegangen und hatte "Allahu Akbar" gerufen, bevor er von den Soldaten erschossen wurde. Bei dem Toten wurden zwei Koran-Ausgaben gefunden sowie eine Waffenattrappe. Einer der Soldaten wurde nach Angaben des Brüsseler Bürgermeisters Philippe Close an der Hand verletzt.

Die Ermittler identifizierten den Täter inzwischen als gebürtigen Somalier, der seit 2015 die belgische Staatsbürgerschaft hatte. Der 1987 geborene Mann war 2004 nach Belgien eingewandert. Er wurde im Februar erstmals wegen Körperverletzung aktenkundig. Über eine mögliche Verbindung zu Terrorgruppen ist der Polizei bisher nichts bekannt.

Angreifer in London benutzte ein 1,20 Meter langes Schwert

In London nahm die Anti-Terror-Einheit von Scotland Yard Ermittlungen auf. Die Polizei erklärte, der festgenommene Täter habe vor dem Angriff auf Polizisten vor dem Buckingham-Palast ebenfalls wiederholt "Allahu Akbar" gerufen. Er habe ein rund 1,20 Meter langes Schwert benutzt und sei von den Sicherheitskräften mit Reizgas unschädlich gemacht worden. Bei dem Angriff wurden die drei unbewaffneten Polizisten leicht verletzt.

Der 26 Jahre alte Täter wurde am Samstag weiter verhört. Nach Angaben der Ermittler stammt er aus Luton nördlich von London, wo Durchsuchungen angeordnet wurden. Er war am Freitagabend gut zwei Stunden nach dem Angriff von Brüssel vor dem Palast von Königin Elizabeth II. im Londoner Zentrum vorgefahren und hatte in der Nähe eines Polizeifahrzeugs angehalten, bevor er seine Waffe zückte. Die Queen hielt sich zu diesem Zeitpunkt in Schottland auf.

In Brüssel und London sind nach einer Serie islamistischer Anschläge strikte Sicherheitsvorkehrungen in Kraft. In Brüssel gilt eine erhöhte Alarmstufe, seit im März 2016 bei zwei Anschlägen am Flughafen und in einer Metrostation 32 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt wurden. Dazu bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).

Zuletzt im Juni sieben Menschen bei Anschlag in London getötet

In London wurden zuletzt im Juni sieben Menschen bei einem Anschlag getötet. Die Täter rasten zunächst mit einem Lieferwagen auf der London Bridge in die Menge, dann stachen sie in einem Ausgehviertel mit Messern auf Passanten ein. Im Mai hatte sich zudem ein Selbstmordattentäter bei einem Konzert in Manchester in die Luft gesprengt und 22 Menschen mit in den Tod gerissen. Zu beiden Taten bekannte sich die IS-Miliz.

Der IS reklamierte auch die jüngsten Anschläge in Spanien für sich, bei denen vergangene Woche in Barcelona und Cambrils 15 Menschen getötet und mehr als 120 weitere verletzt worden waren.

Am Samstagabend war in Barcelona eine Großkundgebung gegen den Terrorismus geplant, an der auch König Felipe VI. teilnehmen wollte. Bereits am Freitagabend hatten mehr als 16.000 Menschen in Cambrils gegen Extremismus demonstriert.

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