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Tal Afar: Irakische Armee erobert IS-Bastion zurück


Terrormiliz verliert an Boden
Irakische Armee erobert IS-Bastion zurück

ap, dpa, dru

31.08.2017Lesedauer: 2 Min.
Irakische Soldaten während der Kämpfe um Al-Ajadia nahe Tal Afar.Vergrößern des BildesIrakische Soldaten während der Kämpfe um Al-Ajadia nahe Tal Afar. (Quelle: Thaier Al-Sudani/Reuters-bilder)
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Die Terrormiliz Islamischer Staat verliert im Irak weiter an Boden. Nun hat die irakische Armee mit Tal Afar die letzte Hochburg der Dschihadisten in der Provinz Ninive zurückerobert. Im ganzen Land kontrolliert die Miliz nur noch wenige Städte.

Nach drei Jahren Besatzung vertrieben irakische Truppen die letzten IS-Extremisten aus Tal Afar und übernahmen nach eigenen Angaben wieder die volle Kontrolle über die Provinz Ninive im Norden des Landes. Das gab Ministerpräsident Haidar al-Abadi am Donnerstag bekannt.

Noch 2014 hielt der IS fast ein Drittel des Landes besetzt. Nun gelten die Städte Howeidscha in der Provinz Kirkuk im Norden und die Städte Kaim, Rawa und Ana im Westen nahe der syrischen Grenze als letzte verbliebene Hochburgen der Extremisten im Irak. Das Militär teilte mit, als nächstes werde Howeidscha angegriffen.

"Den Verbrechern von Daesch sagen wir: Wo immer ihr seid, wir werden kommen, um (eure Gebiete) zu befreien, und ihr habt nur die Wahl zwischen Tod oder Kapitulation", sagte Al-Abadi. Daesch ist die arabische Bezeichnung für den IS.

Sturm auf Tal Afar begann vor zwei Wochen

In Tal Afar hätten sich die Kämpfe zuletzt auf den Bezirk Al-Ajadia konzentriert, der etwa zehn Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums liegt. Dorthin seien die Extremisten vergangene Woche geflohen, aber schließlich auch dort eliminiert und zerschlagen worden, sagte Al-Abadi. Die Offensive zur Rückeroberung von Tal Afar hatte vor knapp zwei Wochen begonnen. Zuvor war Mossul, die zweitgrößte Stadt des Iraks und Hauptstadt von Ninive, nach neunmonatigem Kampf endgültig dem IS entrissen worden.

Irakische Staatsrepräsentanten erklären Gebiete häufig schon für befreit, bevor die Kämpfe vollständig vorbei sind. IS-Kämpfer haben bisweilen überraschende Gegenangriffe gestartet. Doch diesmal gab sich die Regierung besonders siegessicher. Das reguläre Programm des Staatsfernsehens wurde unterbrochen, zu patriotischen Liedern wurden Live-Aufnahmen aus Tal Afar übertragen, die Soldaten zeigten, die tanzten und ihre Waffen in die Höhe reckten.

Das von den USA angeführte Militärbündnis gegen den IS sprach von einem erstaunlich schnellen Sieg. Es warnte aber, dass in Tal Afar noch Sprengfallen entschärft, versteckte Extremisten ausgemacht und Schlupfwinkel des IS aufgespürt werden müssten. Die Flugzeuge des Bündnisses unterstützen die irakischen Truppen bei ihrer Offensive gegen den IS.

Drei Millionen Iraker vertrieben

Die Anti-IS-Koalition lobte die Einnahme Tal Afars als "einen weiteren bedeutenden Erfolg" der irakischen Sicherheitskräfte. Zugleich warnte der Oberkommandieren Stephen Townsend, es gebe in der Stadt noch gefährliche Aufgaben. So müssten Sprengfallen entschärft und versteckte IS-Kämpfer aufgespürt werden.

Die Hilfsorganisation Norwegian Refugee Council (NRC) erklärte, trotz der militärischen Erfolge seien mehr als drei Millionen Iraker vertrieben worden. Allein aus Tal Afar flohen demnach rund 40.000 Menschen. Notwendig sei ein umfassender Plan der irakischen Regierung, damit die Vertriebenen in ihre Heimatorte zurückkehren könnten.

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