Protagonist im Nahost-Konflikt Israelischer Friedensaktivist Uri Avnery ist tot

Der Menschenrechtsaktivist Uri Avnery ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Der Israeli mit deutschen Wurzeln widmete sein Leben dem Kampf für den Frieden – und galt als umstritten.
Der israelische Friedensaktivist Uri Avnery ist in der Nacht zum Montag in Tel Aviv gestorben. Dies bestätigte ein Sprecher des Ichilov-Krankenhauses. Der 94-Jährige mit deutschen Wurzeln hatte Anfang des Monats einen Schlaganfall erlitten und lag seither im Krankenhaus. Avnery kämpfte sein Leben lang für eine Lösung im Nahost-Konflikt und war in Israel umstritten.
Uri Avnery wurde am 10. September 1923 als Helmut Ostermann im westfälischen Beckum geboren. Er wuchs in Hannover auf und wanderte 1933 mit seiner Familie nach Palästina ein. Im ersten Nahostkrieg von 1948 wurde er im Kampf schwer verwundet.
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Er gründete 1993 die Menschenrechtsgruppe Gusch Schalom (Friedensblock). Dabei galt er vielen als engagierter Kämpfer für den Frieden, anderen als Verräter an der zionistischen Sache. Auch als Parlamentsabgeordneter hatte er sich nach 1965 in insgesamt drei Amtsperioden für seine Ziele eingesetzt.
Für sein Engagement erhielt Avenery eine Auszeichnung
Gemeinsam mit seiner Frau Rachel erhielt Avnery 2001 den Alternativen Nobelpreis für die Gründung von Gusch Schalom. Die Lehrerin und Fotografin starb bereits 2011.
Avnery schrieb bis zuletzt regelmäßig Analysen für die linksliberale Zeitung "Haaretz" und kommentierte dabei auch innerisraelische Krisen.
- dpa