Nach Korruptions-Skandal Brasilianischer Ex-Präsident kommt früher aus Haft

Die Haftstrafe des brasilianischen Ex-Staatschef Lula wird verkürzt. Dennoch ist dies zumindest teilweise ein Rückschlag für seine Anwälte, die andere Forderungen hatten.
Ein Gericht in Brasilien hat die Haftstrafe wegen Korruption gegen den ehemaligen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva reduziert. Die 5. Kammer des Obersten Gerichtshofs kürzte das Strafmaß von zwölf Jahren und einem Monat auf acht Jahre, zehn Monate und 20 Tage, wie das Nachrichtenportal G1 berichtete.
Die Anwälte des früheren Staatschefs hatten eigentlich die Aufhebung der Haftstrafe beantragt. Alternativ forderten sie eine Reduzierung der Haftzeit.
Vorwürfe gegen den ehemaligen Präsidenten
Der Ex-Präsident soll sich von einem Bauunternehmen eine Wohnung in Guarujá im Bundesstaat Sao Paulo renovieren haben lassen. Lula weist die Vorwürfe zurück und sieht sich als Opfer einer politischen Intrige.
Im Zuge der Ermittlungen zum größten Korruptionsskandal Lateinamerikas, "Lava Jato" (Autowäscherei), um den halbstaatlichen Ölkonzern Petrobras wird in Brasilien gegen Dutzende Politiker, Funktionäre und Unternehmer ermittelt.
Nach brasilianischem Recht können Häftlinge nach Verbüßen eines Sechstels der Haftstrafe in den halboffenen Vollzug wechseln. Mit dem neuen Strafmaß wäre das für Lula bereits in vier Monaten möglich.
Allerdings wurde er zuletzt in einem anderen Fall ebenfalls zu einer langen Freiheitsstrafe verurteilt. Wird das Urteil in der zweiten Instanz bestätigt, werden beide Strafen addiert und Lula bleibt hinter Gittern.
- Nachrichtenagentur dpa