Soldaten und Imame Türkei will mehr als 200 Gülen-Anhängern festnehmen
Die türkische Regierung macht den Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch 2016 verantwortlich – und hat weiterhin mutmaßliche Anhänger im Visier. Die Behörden planen nun einen neuen Schlag.
Die türkischen Behörden haben im Zusammenhang mit dem Putschversuch von 2016 erneut die Festnahme von mehr als 200 mutmaßlichen Gülen-Anhängern angeordnet. In einer von der Staatsanwaltschaft in Ankara geleiteten Ermittlung werden 129 aktive oder ehemalige Soldaten sowie elf Imame gesucht, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Die Istanbuler Staatsanwaltschaft habe zudem die Festnahme von 74 Verdächtigen angeordnet.
Ihnen würden Verbindungen zum in den USA lebenden islamischen Prediger Fethullah Gülen vorgeworfen, den die türkische Regierung für den gescheiterten Putsch verantwortlich macht. Bereits am Montag hatten Razzien gegen rund 250 mutmaßliche Gülen-Anhänger in mehreren Provinzen des Landes stattgefunden.
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Seit dem Putschversuch vom Juli 2016 geht die türkische Regierung gegen die Gülen-Bewegung, aber auch gegen Oppositionelle vor. Zehntausende wurden aus dem Staatsdienst entlassen. Nach Angaben von Präsident Recep Tayyip Erdogan sind zurzeit mehr als 30.000 mutmaßliche Gülen-Anhänger in türkischen Gefängnissen.
- Nachrichtenagentur dpa