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Spanien: Deshalb bekommt Ex-Diktator Franco ein neues Grab


Er bekommt ein neues Grab
Ex-Diktator Franco wird exhumiert

Von dpa
Aktualisiert am 24.10.2019Lesedauer: 2 Min.
Blume auf dem Grab von Franco: Das Mausoleum des Diktators ist bis heute eine Pilgerstätte für seine Anhänger. (Archivbild)Vergrößern des BildesBlume auf dem Grab von Franco: Das Mausoleum des Diktators ist bis heute eine Pilgerstätte für seine Anhänger. (Archivbild) (Quelle: Manu Fernandez/ap-bilder)
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Fast 45 Jahre nach seinem Tod wird Ex-Diktator Franco an diesem Donnerstag in eine neue Grabstätte überführt. Statt in einem Mausoleum wird er auf einem normalen Friedhof beigesetzt – seine Anhänger sind empört.

Der frühere spanische Diktator Francisco Franco wird trotz aller Proteste seiner Familie und Anhänger am Donnerstag aus seinem Grab geholt und umgebettet. Die sterblichen Überreste des Gewaltherrschers (1892-1975) würden im "Valle de los Caídos" ("Tal der Gefallenen") nordwestlich von Madrid exhumiert und auf dem Friedhof El Pardo-Mingorrubio am Nordrand der Stadt beigesetzt, teilte die spanische Regierung am Montag mit. Dort liegt auch Francos Witwe Carmen Polo begraben. Medienberichten zufolge soll die Umbettung mit Hilfe eines Hubschraubers erfolgen.

Der einbalsamierte Leichnam liegt derzeit noch unter einer tonnenschweren Steinplatte begraben. Über dem Mausoleum, das von 1940 bis 1959 von 20.000 republikanischen Zwangsarbeitern in den Fels getrieben wurde, thront ein 155 Meter hohes Betonkreuz. Der Ort gilt bis heute als Pilgerstätte für Anhänger des faschistischen Diktators. Für die zahlreichen Opfer der Franco-Herrschaft war das stets eine Zumutung.

Franco blieb bis zu seinem Lebensende an der Macht

General Franco hatte 1936 gegen die Regierung der spanischen Republik geputscht. Aus dem Umsturzversuch wurde ein fast dreijähriger Bürgerkrieg, den Franco 1939 gewann. Die deutschen Nationalsozialisten unterstützten ihn dabei. Franco regierte Spanien bis an sein Lebensende im November 1975.

Nach seinem Tod leitete König Juan Carlos den Übergang zur Demokratie mit ersten freien Wahlen 1977 ein. Im "Valle de los Caídos" liegen Zehntausende Kämpfer und Soldaten begraben, die auf beiden Seiten des Spanischen Bürgerkriegs gefallen waren.

Lange wurde über die Umbettung gestritten

Diese Exhumierung findet jetzt im engsten Familienkreis statt. Für die Regierung wird Justizministerin Dolores Delgado in ihrer Rolle als "Notarin des Königreichs" anwesend sein. Nach monatelangen Debatten hatte das Oberste Gericht in Madrid im September grünes Licht für die umstrittene Umbettung gegeben. Seit dem Wochenende wurde bereits schweres Gerät zu Francos Mausoleum gebracht, mit dem das Grab geöffnet und der Sarg transportiert werden soll.

Die Familie Franco hatte sich vehement gegen die Umbettung gewehrt und wäre nur mit einer Bestattung in einem familieneigenen Grab in der Almudena-Kathedrale im Zentrum von Madrid einverstanden gewesen. Die zuständigen Richter wiesen diesen Einspruch aber zurück. Auch die sozialistische Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez lehnte dies strikt ab, weil sie in dem Gotteshaus keinen neuen Pilgerort für Franco-Anhänger schaffen wollte.


Sánchez hatte schon kurz nach seiner Amtsübernahme im Juni 2018 angekündigt, die Gebeine an einen anderen Ort bringen lassen zu wollen. Neben der Familie hatten sich auch konservative und rechtspopulistische Politiker gegen die Exhumierung ausgesprochen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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