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Machtkampf um die Krone – Komplott im jordanischen Königshaus?


Machtkampf um Jordaniens Krone
Jordanien-Prinz erklärt Loyalität zum König

Von dpa
Aktualisiert am 06.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Prinz Hamsa: Er war bis 2004 Thronfolger des Königshauses.Vergrößern des BildesPrinz Hamsa: Er war bis 2004 Thronfolger des Königshauses. (Quelle: imago/Xinhua)
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In Jordanien ist ein Streit in der Königsfamilie ausgebrochen. Ex-Kronprinz Hamsa stand zunächst angeblich unter Hausarrest – nun stellte er sich öffentlich hinter seinen Rivalen, König Abdullah II.

Jordaniens ehemaliger Kronprinz Hamsa hat nach Angaben des Hofes seine Loyalität zu König Abdullah II. bekräftigt. Das Königshaus teilte am Montagabend mit, Prinz Hamsa habe eine entsprechende Erklärung unterzeichnet. Der Prinz steht eigenen Angaben zufolge seit Samstag in Zusammenhang mit der angeblichen Verschwörung gegen König Abdullah II. – er ist sein Halbbruder – unter Hausarrest.

"Die Interessen des Heimatlandes müssen über allem stehen, und wir alle stehen hinter Seiner Majestät dem König in seinen Bemühungen, Jordanien und seine nationalen Interessen zu schützen", hieß es in der Erklärung, die Hamsa unterzeichnet haben soll.

Prinz Hamsa war bis 2004 Thronfolger des Königshauses, doch dann setzte der König ihn ab. Er hatte Prinz Hamsa wenige Jahre zuvor zunächst für das Amt bestimmt. Abdullah II. ernannte später seinen eigenen Sohn zum neuen Kronprinzen.

Die britische BBC veröffentlichte zuletzt ein Video, das der 41 Jahre alte Prinz Hamsa aus seinem Arrest aufgenommen haben soll. Darin erhebt er schwere Vorwürfe gegen König Abdullah II. Der jordanische Außenminister Aiman al-Safadi sagte am Sonntag, Untersuchungen hätten ergeben, dass Leute aus dem Umfeld des Prinzen zu "destabilisierenden" Kräften in Kontakt stünden.

Offener Streit in der Familie

Prinz Hamsa ist der jüngere Halbbruder des amtierenden Königs Abdullah II. Zwischen beiden sei ein offener Streit ausgebrochen, berichtete das "Wall Street Journal". Untersuchungen hätten ergeben, dass Leute aus dem Umfeld des Prinzen zu "destabilisierenden" Kräften in Kontakt stünden, sagte der jordanische Außenminister Aiman al-Safadi am Sonntag. Es solle auch Absprachen mit ausländischen Parteien gegeben haben – und zwar über den besten Zeitpunkt, um Schritte "zur Destabilisierung Jordaniens" einzuleiten. Welche Parteien damit gemeint sind und wie eine solche Destabilisierung konkret hätte aussehen sollen, sagte Al-Safadi nicht. Den staatlichen Behörden sei es gelungen, die Bewegungen "im Keim zu ersticken".

"Ich bin nicht Teil irgendeiner Verschwörung oder ruchlosen Organisation oder Gruppe mit ausländischer Unterstützung", beteuerte der Prinz in dem BBC-Video. Die Anschuldigungen seien eine "böse Verleumdung", teilte Prinz Hamsas Mutter auf Twitter mit. Königin Nur bete für die unschuldigen Opfer. Sie ist eine Witwe des früheren Königs Hussein.

Außenminister Al-Safadi zufolge wurden mehr als ein Dutzend Verdächtige festgenommen. Zusätzlich seien zudem zwei hochrangige Männer "aus Sicherheitsgründen" festgenommen worden: Bassim Auadalla, ehemaliger Vorsitzender des Königlichen Gerichts, und Hassan bin Said, Mitglied der Königsfamilie. Prinz Hamsa sei dagegen weder festgenommen noch unter Hausarrest gestellt worden, meldete am Samstag die Staatsagentur Petra.

Russland, Saudi-Arabien, Iran und andere Länder drückten ihre Unterstützung für König Abdullah II. aus. US-Außenamtssprecher Ned Price bezeichnete den Monarchen als "Schlüsselpartner" der USA, der die "volle Unterstützung" der Vereinigten Staaten habe. Jordanien gilt im Vergleich zu einigen seiner regionalen Nachbarn als weitgehend stabil und sicher.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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