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Boris Johnson hebt Corona-Regeln in England auf – und mahnt zur Vorsicht


Trotz Delta-Infektionen
Johnson hebt Corona-Regeln auf – und mahnt zur Vorsicht

Von dpa, joh

Aktualisiert am 12.07.2021Lesedauer: 2 Min.
Boris Johnson im Wembley-Stadion: Der britische Premier hält an seinen Öffnungsplänen fest.Vergrößern des BildesBoris Johnson im Wembley-Stadion: Der britische Premier hält an seinen Öffnungsplänen fest. (Quelle: Frank Augstein/AP POOL/dpa)

Keine Abstandsregeln, keine Maskenpflicht – dafür volle Pubs und Stadien: Bald sollen in England die Corona-Maßnahmen fallen. Trotz einer Vielzahl neuer Infektionen will Boris Johnson seinen Fahrplan durchziehen.

Angesichts der bevorstehenden Aufhebung aller Corona-Regeln in England hat der britische Premierminister Boris Johnson die Menschen zur Vorsicht aufgerufen. "Wir sind dem letzten Meilenstein unseres Fahrplans aus dem Lockdown verlockend nah", sagte Johnson einer Mitteilung aus der Nacht zum Montag zufolge. "Aber der Plan, unsere Freiheiten wiederherzustellen, muss mit einer Warnung einhergehen." Die Zahl der Neuinfektionen werde aufgrund der Lockerungen weiter zunehmen. "Deshalb ist unsere Botschaft, wenn wir heute unsere Pläne bestätigen, eindeutig: Vorsicht ist von zentraler Bedeutung", betonte Johnson.

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Der Premier will an diesem Montagnachmittag endgültig die Aufhebung der verbliebenen Corona-Regeln in England zum 19. Juli verkünden – trotz eines enormen Anstiegs der Neuinfektionen wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante. Damit soll der größte britische Landesteil bereits in einer Woche zur Normalität zurückkehren. Nachtclubs können wieder öffnen, Gäste in Pubs ihre Pints eng an eng genießen. Für Veranstaltungen gibt es keine Zuschauerbegrenzungen mehr.

Regeln fallen gegen den Rat von Experten

Auch Abstandsregeln und Maskenpflicht fallen dann – gegen den Rat von Wissenschaftlern und trotz Kritik von Gewerkschaften, Bürgermeistern und Oppositionspolitikern. Unter dem Druck der Öffentlichkeit haben mehrere Regierungsmitglieder die Bevölkerung aufgerufen, an Orten mit vielen Menschen, etwa im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften, weiterhin Masken zu tragen. Das beruht aber rein auf Freiwilligkeit.

"Obwohl die phänomenale Impfkampagne allen Erwachsenen einen gewissen Schutz vor dem Virus bietet und die entscheidende Verbindung zwischen Fällen sowie Krankenhausaufenthalten und Todesfällen geschwächt ist, ist die globale Pandemie noch nicht vorbei", sagte Johnson. "Wir alle müssen Verantwortung übernehmen, um unseren Fortschritt nicht zu gefährden und sicherzustellen, dass wir unseren NHS (Nationalen Gesundheitsdienst) schützen." Bisher haben etwa zwei Drittel der Erwachsenen im Vereinigten Königreich – 34,5 Millionen Menschen – die für den vollen Schutz notwendigen zwei Impfdosen erhalten.

Vorschriften in Schottland, Wales und Nordirland bleiben

Johnson hatte die Lockerungen vor einer Woche angekündigt, aber eine letzte Prüfung angekündigt. Bereits beschlossen wurde, dass vom 19. Juli an vollständig geimpfte Menschen sowie Minderjährige mit Wohnsitz im Vereinigten Königreich ohne Quarantäne ins Land einreisen dürfen. Touristen etwa aus Deutschland müssen aber weiterhin nach Ankunft für mindestens fünf Tage in Selbstisolation.

Die Lockerungen gelten nur für den größten britischen Landesteil England, der keine eigene Regierung hat. Für die Gesundheitspolitik in Schottland, Wales und Nordirland sind die jeweiligen Landesregierungen zuständig. Dort wird es noch länger dauern, bis die letzten Corona-Vorschriften aufgehoben werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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