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Iran: Sicherheitskräfte haben laut Bericht Kinder gefoltert und missbraucht


Human Rights Watch
Bericht: Sicherheitskräfte im Iran haben Kinder gefoltert und missbraucht

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 25.04.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0239055837Vergrößern des BildesJunge Frauen protestieren in Washington gegen die Vergiftungen an Schulen im Iran (Archivbild), nun wurden weitere mutmaßliche Vergehen durch sogenannte Sicherheitskräfte im Iran bekannt. (Quelle: IMAGO/Allison Bailey)
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Im Iran wurden in den vergangenen Wochen mutmaßlich tausende Mädchen an Schulen vergiftet. Nun erhebt eine Menschenrechtsorganisation weitere schwere Vorwürfe.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat angesichts der mysteriösen Vergiftungswelle im Iran die Behörden zu mehr Aufklärung aufgefordert. "Die Vergiftungen scheinen eine koordinierte Kampagne zu sein, um Schülerinnen für ihre friedliche Teilnahme an landesweiten Protesten zu bestrafen", hieß es in einer Mitteilung der Organisation vom Dienstagabend.

Im Appell von Amnesty heißt es, es brauche eine "unabhängig, gründlich und effizient" durchgeführte Untersuchung. Die Menschenrechtler fordern darüber hinaus, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, "ohne Rückgriff auf die Todesstrafe". Die Behörden müssten sicherstellen, dass Mädchen gleichberechtigten und sicheren Zugang zu Bildung haben. Mehr zu den bislang bekannten Hintergründen der Vergiftungen lesen Sie hier.

Mehr als 13.000 Verdachtsfälle

Seit Monaten sorgen die Vorfälle im Land für Unruhe. Betroffen sind fast ausschließlich Mädchenschulen. Landesweit wurden Schülerinnen in Krankenhäusern behandelt. Ärzte sprechen von Gasvergiftungen. Mehr als 13.000 Verdachtsfälle verzeichneten die Behörden offiziell.

Eltern und andere Angehörige werfen den Behörden Versagen vor und beklagen die fehlende Aufklärung. Aktivistinnen und Journalisten verdächtigen das Mullah-Regime, hinter den aktuellen Anschlägen an den Schulen zu stecken oder die Täter zu unterstützen.

Human Rights Watch: Kinder wurden getötet, gefoltert, vergewaltigt

Ein aktueller Bericht der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch prangert noch weitere Vergehen des iranischen Regimes an Kindern an. So hätten Sicherheitskräfte Kinder getötet, gefoltert und sie sexuell missbraucht. Zudem seien Kinder verhaftet, befragt und verurteilt worden, ohne, dabei entsprechende Jugendschutzrechte zu befolgen.

"In den vergangenen sieben Monaten haben die Behörden nicht gezögert, die Zwangsgewalt des Staates auszuweiten, um auch Kinder zum Schweigen zu bringen", so Tara Sepehri Far, leitende Iran-Forscherin bei Human Rights Watch.

Für den Bericht hatte die Organisation elf Misshandlungsfälle zwischen September 2022 und Februar 2023 detailiert dokumentiert und untersucht.

Proteste nach dem Tod der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini im Polizeigewahrsam lösten in Teheran im vergangenen Herbst die schwerste politische Krise seit Jahrzehnten aus. Seitdem haben iranische Menschenrechtsgruppen die Tötung von 537 Menschen durch Sicherheitskräfte des Regimes verzeichnet, darunter mindestens 68 Kinder.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • en-hrana.org: "Over 100 Schoolgirls Hospitalized following Poison Attacks; Several Parents Arrested at Protests" (englisch)
  • hrw.org: Iran: Security Forces Kill, Torture, Abuse Children (englisch)
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