Kritik an Regierung Australien sichert Pazifikinseln 300 Millionen Euro für Klimaschutz zu

Mehrere Hundert Millionen Euro sollen die Pazifikinseln in der Klimakrise unterstützen. Die Staaten üben jedoch Kritik an Australien: Die Regierung solle mehr im eigenen Land tun.
Australien hat den Pazifikstaaten 500 Millionen australische Dollar (rund 300 Millionen Euro) im Kampf gegen den Klimawandel zugesagt. Mit dem Hilfspaket wolle Australien seine "Nachbarn und Freunde" unterstützen, sagte Premierminister Scott Morrison vor seiner Abreise zum Forum der Pazifikinseln (PIF) in Tuvalu. Die Empfängerstaaten kritisierten das Hilfspaket und forderten Australien auf, von der eigenen Kohleförderung abzurücken.
Die Inseln im südlichen Pazifik sind durch die globale Erderwärmung und den ansteigenden Meeresspiegel zunehmend bedroht. Das Geld soll Morrison zufolge in die Förderung erneuerbarer Energien und den Katastrophenschutz fließen.
Kohleförderung ist "existenzielle Bedrohung"
Hochrangige Vertreter von Inselstaaten wie Tuvalu, Palau und Fidschi kritisierten, die australische Regierung tue im eigenen Land nicht genug gegen den Klimawandel. Die Kohleförderung in Australien stelle eine "existenzielle Bedrohung" für die Inselstaaten dar, erklärte der Regierungschef von Fidschi, Frank Bainimarama. Der Gastgeber des PIF, Enele Sopoaga, Regierungschef des Inselstaats Tuvalu, rief Australien dazu auf, seine Emissionen zu reduzieren und keine neuen Kohlebergwerke zu eröffnen.
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Auch Umweltorganisationen und australische Oppositionspolitiker kritisierten Morrisons Hilfspaket als unzureichend. Greenpeace bezeichnete es als "Schlag ins Gesicht der regionalen Regierungschefs". Die Organisation Oxfam forderte Australien auf, im eigenen Land zu handeln und die "Ursachen der (Klima-)Krise anzugehen – die Verbrennung fossiler Brennstoffe".
- Nachrichtenagentur AFP