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US-Wahlkampf in Georgia: Deutliche Unterschiede zwischen Trump und Harris


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US-Wahlkampf in Georgia
Plötzliche Ekstase im Publikum


25.10.2024Lesedauer: 1 Min.
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Kamala Harris: Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin hat im umkämpften Bundesstaat Georgia prominente Unterstützung erhalten. (Quelle: t-online)
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In den letzten Tagen vor der US-Präsidentschaftswahl versuchen die Kandidaten, in umkämpften Bundesstaaten weitere Wähler für sich zu gewinnen. Bei den jüngsten Auftritten von Trump und Harris gab es jedoch deutliche Unterschiede.

Bevor am 5. November in den USA ein neuer Präsident gewählt wird, setzen die beiden Kandidaten Donald Trump und Kamala Harris alles daran, weitere Wähler von sich zu überzeugen – vor allem in den umkämpften Swing States.

Zuletzt traten beide im Bundesstaat Georgia auf – einem jener Swing States, in denen sich die Präsidentschaftswahl entscheiden könnte.

t-online-Politikredakteur David Schafbuch hat sich beide Auftritte angeschaut – und auffällige Details festgestellt. Trotz zahlreicher Unterschiede bei den Veranstaltungen gab es auch Gemeinsamkeiten zu beobachten.

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Gerade eben ist hier in Atlanta die Wahlkampfveranstaltung von Kamala Harris zu Ende gegangen. Und nachdem ich gestern schon eine ähnliche Veranstaltung, einer sogenannte Rally auch von Donald Trump gesehen habe, sind mir heute einige Unterschiede aufgefallen. Was am meisten herausgestochen hat, ist auf jeden Fall mal die Länge. Die Veranstaltung von Harris hat heute nur etwa drei Stunden gedauert und war damit halb so lang wie die Rally gestern von Donald Trump.

Es gab auch etwa nur halb so viele Redner. Kamala Harris selber hat sich auch sehr viel kürzer gefasst. Ihre Rede hat etwa 20 Minuten gedauert, während die von Donald Trump gestern anderthalb Stunden gedauert hat. Die wenigen Redner, die Harris dann hatte, die hatten es dann aber in sich. Also es gab auf jeden Fall einen sehr großen Promi Faktor.

Der erste, der gesprochen hat, war gleich der berühmte Schauspieler Samuel L Jackson. Danach kam dann der nicht weniger bekannte Regisseur Spike Lee und später dann auch noch der bekannte Musiker Bruce Springsteen, der drei Songs gespielt hat. Das sind Namen, die auch weit über das Politische und weit über die USA hinaus wahrscheinlich in Deutschland auch jeder kennt. Das hatte Donald Trump gestern nicht so in diesem Ausmaß.

Alle drei haben jetzt nicht so viel politisches Gewicht. Das haben andere dann gebracht. Es gab viele regional und überregional bekannte Politiker der Demokratischen Partei, die ebenfalls gesprochen haben. Und vor Kamala Harris gab es dann einen Mann, der das beides so ein bisschen vereint hat, also das Politische und die Prominenz, nämlich der ehemalige US-Präsident Barack Obama. Der hat direkt vor Kamera Harris gesprochen und ich muss sagen im Nachgang, dass ich mir nicht sicher bin, ob das so eine wirklich gute Wahl für Harris war.

Denn diese Rede hat sie schon von ein gewisses Dilemma gestellt aus meiner Sicht. Beide, Harris und Obama, haben nahezu gleich lang geredet und ich war auch erstaunt, dass sie inhaltlich eigentlich fast genau das Gleiche gesagt haben. Es ging um die Kritik an Donald Trump, es ging um das eigene Programm. Manche Versatzstücke, die konnte man wirklich übereinanderlegen, die haben fast gleich geklungen.

Aber was dann doch hervorgestochen hat, war, dass Barack Obama einfach rhetorisch noch mal ein sehr, sehr viel besserer Redner als Kamala Harris ist, also wirklich ein herausragendes rhetorisches Talent hat. Und das hat man dann doch sehr in der Rede gemerkt. Also Sie haben beide teilweise das Gleiche gesagt, nur bei Obama klang es dann ein bisschen zugespitzter, ein bisschen eleganter.

Zwei Beispiele dazu Kamala Harris hat gesagt, sie möchte etwas für die Mittelschicht in den USA tun, als Präsidentin, weil sie selber aus der Mittelschicht kommt. Barack Obama hat eigentlich das Gleiche gesagt. Nur bei ihm klang das dann so: "Kamala Harris hat als junge Frau für McDonald's gearbeitet. Donald Trump hat nur einen Tag lang so getan." Zweites Beispiel war, dass Kamala Harris gesagt hat, Donald Trump ist nicht mehr mental dazu in der Lage, US Präsident zu sein. Barack Obama hat gesagt: "Stellt euch mal vor, euer Großvater würde so reden wie Donald Trump, Dann würdet ihr wahrscheinlich doch eure Verwandten anrufen und fragen, ob bei dem noch alles in Ordnung ist". Ich hatte dann auch wirklich den Eindruck, dass die Rede von Obama der eigentliche Höhepunkt des Abends war. Und wenn ich so links und rechts das Publikum angeguckt habe, glaube ich, dass es vielen anderen auch so ging.

Also Obama auf die Bühne kam, stand wirklich fast jeder in diesem Stadion und der Jubel war wirklich sehr, sehr groß bei allem, was er gesagt hat. Als Harris dann danach auf die Bühne kam. Da haben sich dann schon viele Leute wieder hingesetzt und dann ist das Gleiche eingetreten, was gestern bei Donald Trump der Fall war. Viele Leute sind dann während der Rede schon gegangen.

Am Ende muss man aber festhalten, dass die rhetorischen Fähigkeiten von einem Präsidentschaftskandidaten jetzt nicht unbedingt etwas darüber aussagen, wie die Wahl jetzt am 5. November ausgehen wird. Schließlich ist der aktuelle US Präsident Joe Biden alles andere als ein großer Rhetoriker und dem ist es auch 2020 gelungen, Donald Trump zu schlagen.

Worin sich die Auftritte unterschieden haben, welche Gemeinsamkeiten es gab und warum Kamala Harris in ein Dilemma geriet, sehen Sie oben im Video.

Verwendete Quellen
  • t-online
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